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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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Ganzkörperkontakt und dazugehörigem Rückenstreicheln, wie sehr er sich darüber freute, sie ‚endlich‘ zu sehen. Sofort stieg Hitze in mir auf – obwohl Anna einen deutlich befangenen Eindruck machte und dann mich sehr viel herzlicher ebenfalls in die Arme schloss.
    „Ich hoffe, du lebst noch“, meinte sie mit einem kurzen Blick in Richtung ihres Bruders und sah mich so warm an, dass mein Unmut sofort wieder zu verschwinden begann. „Tut mir leid. Er ist ein bisschen grobmotorisch.“
    „Ha, ha, ha“, machte Ben und streckte ihr kurz die Zunge heraus.
    „Und er ist noch soo klein“, setzte sie grinsend hinzu.
    Da war sie: meine Anna. Witzig wie eh und je. Ich hätte sie am Liebsten noch mal an mich gedrückt. Aber das war ja leider nicht möglich, ohne mich verdächtig zu machen, immerhin war ich nur Shadowhunters beste Freundin und kannte Anna theoretisch noch gar nicht.
    Ben sagte gar nichts mehr. Seine Augen wurden nur ein wenig schmaler, das Blickduell gewann dennoch seine Schwester. Geschwisterliche Reiberein. Wie schön! So lag der Fokus nicht auf Colin und mir und wir konnten uns entspannen.
    „Und? Hattet ihr eine angenehme Reise?“ fragten Ben und Anna schließlich wie aus einem Mund und fingen an zu lachen. Du liebe Güte, sahen die sich ähnlich, wenn sie sich freuten. Das gleiche lebhafte Funkeln in den grünen Augen, die gleichen Grübchen in den Wangen und Lachfältchen um die Augen herum… Irre! Ich begann sie sofort noch genauer zu mustern.
    Ben war ein ganzes Stück größer als Anna, hatte sogar in etwa Colins Größe – stolze ein Meter vierundachtzig – doch er war schlanker und schlaksiger als mein Freund. Er war eher der Typ ‚großer Junge‘, obwohl er ebenfalls ungefähr mein Alter haben musste, und sein braunes Haar besaß im Gegensatz zu dem leuchtenden Rotgold des lockigen Haares seiner schönen Schwester einen kaum merklichen Rotstich.
    Ja, Anna als schön zu bezeichnen, war keine Übertreibung. Das Foto, das sie mir geschickt hatte, hatte ihr so Unrecht getan. Sie war groß, hatte eine schmale Taille, die durch die elegante Weste, die sie über ihrem T-Shirt trug, noch betont wurde, und sonst überaus weibliche Formen. Und ihr Gesicht… puppengleich! Niedliche Stupsnase inklusive bezaubernder Sommersprossen, Haut wie Porzellan, volle, rote Lippen und diese Augen! Groß und smaragdgrün – so ließ das Licht sie zumindest gegenwärtig erscheinen. Ich war sprachlos. Sprachlos und in gewisser Weise eingeschüchtert.
    „Jaaa… war ganz in Ordnung…“, gab Colin abwesend zurück, während sein Blick ein weiteres Mal viel zu auffällig über ihren Körper wanderte. „Wow… Du siehst toll aus!“
    „Danke, ich habe mir auch große Mühe gegeben, mich schick zu machen“, erwiderte Ben und grinste übers ganze Gesicht.
    Colin sah ihn verwirrt an, während ich ein belustigtes Glucksen von mir gab, und kratzte sich dann verlegen am Kopf. „Entschuldigt, wo war ich nur mit meinen Gedanken?“
    Ja, aber wirklich. Und erst mit deinen Augen!
    Colin zog die Nase kraus, so wie er es wohl bei mir oft gesehen hatte, wenn ich mich verunsichert fühlte („Och Em, wenn du das machst, siehst du immer wie eine kleine, putzig Ratte aus.“) und ich fragte mich gerade, ob ich froh darüber sein sollte, wie gut er mich zu imitieren verstand, als Ben wieder das Wort ergriff.
    „Anna wird im Zug immer schlecht, wenn sie in entgegengesetzter Fahrtrichtung sitzt.“
    Wir sahen ihn alle irritiert an, weil wir nicht wussten, was genau wir mit dieser Information anfangen sollten, doch er zuckte die Schultern und griff nach einem der Koffer. „Vielleicht sind die Kotzgeschichten meiner Schwester auch nicht der richtige Auflockerungsspruch fürs erste Date zwischen uns vieren. Soll ich dir mit dem Gepäck helfen?“
    Mein Freund – mein Freund , hach, schön wär’s – schüttelte energisch den Kopf und Ben nickte verständnisvoll. „Klar, männliches Ego und so, versteh ich.“ Er zwinkerte ihm zu und wies dann nach vorne. „Wollen wir erst mal einen Kaffee bei Costa trinken oder gleich los?“
    Oh, ein weiterer Costa-Liebhaber! Wie erfreulich! Ich wollte begeistert nicken, doch Colin kam mir zuvor.
    „Ich würd gern erst das Apartment sehen. Vielleicht müssen wir ja nochmal umbuchen. Ich mag nämlich keine Kakerlaken.“
    Ich wandte ihm im Zeitlupentempo den Kopf zu, während die Rolltreppe uns langsam ins Erdgeschoss transportierte. „In genau wie vielen Unterkünften hast du

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