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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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zwölf. Wenn ich den Turbogang einschaltete, mich in Sekundenschnelle anzog, eine Notiz für Ben schrieb, dass ich schon weg war, und dann los düste, hatte ich noch eine Chance, Colin und Annas Date rechtzeitig zu stören. Sie konnten mich ja schlecht allein durch London wandern lassen und Ben würde schon nicht sauer sein. Er war ein netter Kerl.
    Ich holte tief Luft, straffte die Schultern und warf mich auf den Kleiderschrank, um, in dem Versuch die passende Kleidung für Colin-Emma herauszusuchen, innerhalb von Sekunden ein heilloses Chaos anzurichten. Schließlich stand ich in einem hübschen, schlichten Kleid (so viele Kleider hatte ich mein Lebtag nicht getragen) und flachen, farblich nicht gerade passenden Slippern vor dem Spiegel und kämpfte mich mit einer Bürste bewaffnet durch mein in alle Richtungen abstehendes Haar. Es tat weh, dieses Gestrüpp in der Schnelle zu bändigen, aber ich biss die Zähne zusammen. Ich durfte nicht noch mehr Zeit verlieren.
    Ein lautes Klopfen an der Tür ließ mich zusammenfahren. Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. Fünf nach zwölf! Das konnte doch nicht wahr sein! Wo war die verdammte Zeit geblieben?! War das überhaupt schon Ben?
    Er war es leider, wie ich feststellte, als ich vorsichtig die Tür öffnete. Ein fröhlich grinsender, viel zu gutgelaunter Ben, der meinen schönen Plan völlig zerschmettert hatte, ohne es zu ahnen.
    „Guten Morgen!“ sagte er und im nächsten Augenblick hatte ich eine kleine Tüte aus einer Apotheke im Gesicht.
    Ich riss meine Augen auf und ihm die Tüte sofort aus der Hand, wie ein Junkie, dem sein Drogendealer grad ein hochdosiertes Geschenk gemacht hatte. Verschwunden war mein Frust.
    „Du bist ein Engel!“ stieß ich aus, während ich mich schon zum Tisch bewegte, dabei die Packung mit den Kopfschmerztabletten aus der Tüte zerrend. „Ein Heiliger!“
    Ich riss sie auf, drückte mir zwei Tabletten in die Hand und spülte sie mit ein paar großen Schlucken Wasser aus der Flasche, die auf dem Tisch stand, herunter.
    „Gott persönlich?“ schlug Ben vor und ließ seinen Blick durch das Apartment schweifen.
    „Soweit würde ich dann doch nicht gehen“, erwiderte ich. Ich wollte ihn breit angrinsen, doch gelang mir das nicht so recht, weil ich bemerkte, dass Ben gerade den Haufen durcheinandergewirbelter Wäsche vor dem Schrank betrachtete, ganz oben auf meine neuen, für einen ganz bestimmten Zweck gekauften Dessous. Oh je! Wie unangenehm. Ich eilte schnell zu ihm, klaubte alles im rasanten Tempo auf, warf es in den Schrank und schloss die Türen, mir dabei auf die Zunge beißend, weil Kopf und Magen sich gleichzeitig beschwerten.
    „Ah, du bist auch ein Freund der Schneeschieber-Aufräum-Technik“, stellte Ben grinsend fest und seine grünen Augen funkelten amüsiert. Obwohl… nur grün waren die gar nicht. Eher grün-blau, beinahe türkis. Eine tolle Farbe. Und Colin war nicht der einzige Mann mit langen Wimpern. Bens waren nur heller, so wie seine Haut und seine Haare…
    „Ähm… also… Wollen wir jetzt los?“ riss er mich aus meinen Gedanken.
    Ich blinzelte ein paar Mal. Hatte ich ihm tatsächlich die ganze Zeit nur stumm in die Augen gestarrt? Peinlich!
    „Ja, klar… ähm“, ich schob mich an ihm vorbei und ergriff meine Tasche, stopfte schnell mein Handy und die Kopfschmerztabletten hinein. Sonst war schon alles andere, was ich brauchte, drin. „Aber… ich müsste… also nochmal kurz wohin.“ Normalerweise stotterte ich bei diesen Worten nicht so herum, sondern gehörte eher zu den Personen, denen die Worte ‚Ich muss noch mal aufs Klo‘ alles andere als peinlich waren. Hier lag der Fall jedoch anders.
    Ben zuckte die Schultern und setzte sich auf einen der Stühle. „Klar.“
    „Nein, leider müsstest du dazu das Apartment verlassen.“
    Er warf den Kopf in den Nacken und lachte, aber als ich nur die Nase kraus zog, sah er mich konsterniert an. „Das ist dein Ernst?“
    Ich begann nervös meine Hand zu kneten, dann straffte ich ärgerlich über mich selbst und meine Unsicherheit die Schultern und erklärte geradeheraus: „Die Wände hier sind extrem dünn und alles, was oben passiert, hört man auch hier unten. Und zwar in aller Deutlichkeit. Und so gut kennen wir uns einfach nicht. Ich geb dir also gerne ein paar Pfund, damit du dir in der Zwischenzeit einen Kaffee an der Ecke holen kannst, aber du musst jetzt leider raus.“
    Ben schüttelte immer noch lachend den Kopf, stand aber auf und

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