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Imperial Commando - Die 501.

Imperial Commando - Die 501.

Titel: Imperial Commando - Die 501. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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darauf mit dem Gesicht zur Wand und schlug mit der Faust gegen das Gemäuer. Uthan ging vor, bis sie am Kopfende des Bettes stand und besser sehen konnte.
    „Arla? Ich bin's, Qail." Sie wagte sich noch ein Stückchen näher und stand einen Meter von Arla entfernt, gerade außer Reichweite, falls sie ausrasten und zuschlagen sollte. Für einen Augenblick sah sie sich panisch nach Gegenständen um, die Arla als Knüppel hätte benutzen können. Trotzdem war sie sich sicher, dass ein Mann nie so nahe an Arla herankommen könnte. „Arla, meine Liebe, du musst dich ja elend fühlen. Möchtest du, dass ich dir etwas Caf hole oder mich zu dir setze?"
    Uthan hatte geglaubt, Arla würde ihren Handballen einsetzen. Aber so war es nicht. Uthan konnte jetzt sehen, dass sie ihre Knöchel benutzte, Knochen, von flimsidünner Haut überzogen, und an der honigfarbenen Wand war ein feuchter Blutfleck zu sehen. Zwei schmale Blutspuren rannen hinunter und verschwanden hinter dem Bett.
    „Arla", sagte sie. „Kannst du das einen Moment lassen, damit wir reden können?"
    Uthan streckte ihre Hand aus - langsam, nervös - und berührte Arlas Schulter nur mit der Fingerspitze, da wandte sich die Frau auch schon ab und kroch auf die andere Seite des Bettes.
    „Fass mich nicht an!"
    „Schon gut, tut mir leid. Aber deine Hand sieht schlimm aus. Das muss wehtun. Ich bin Doktorin." Nun ja, keine Ärztin, aber den Versuch ist es wert. „Lass mich nur einen Blick drauf werfen."
    „Nicht!" Arla starrte für eine Sekunde auf ihre Hand und vergrub dann ihre Nägel im Ellbogengelenk ihres anderen Arms. Blut quoll hervor. Uthan konnte nur entsetzt zusehen. „Ich bin Dreck. Ich bin Dreck. Bleib weg von mir!"
    „Niemand hält dich für Dreck, Arla."
    „Das weißt du nicht."
    „Ich weiß, dass das wehtun muss und dass sich ein Arzt diese Wunden ansehen sollte."
    „Du weißt nicht, was ich bin. Du weißt nicht, was ich getan habe." Arla legte ihre Arme fest um ihre Knie, zog den Kopf ein und fing an, sich vor und zurück zu wiegen. Das Blut klebte inzwischen überall. „Mir geht's gleich wieder gut. Lass mich allein. Es ist besser, wenn du nicht in meiner Nähe bist. Verschwinde."
    Uthan hatte noch nie in ihrem Leben solche Angst verspürt. Sie konnte mit Entbehrung umgehen, mit Gefahr, mit jedem Extrem, das ihren Weg kreuzte, aber jemanden zu sehen, der so von Verzweiflung und Selbstverachtung zerfressen war, versetzte sie in Schrecken. Sie hatte keinerlei Kontrolle über die Situation. Und sie hatte keine Ahnung, wo sie anfangen sollte, damit Arla Fett sich besser fühlte.
    Ich weiß alles über den Aufbau des Lebens. Wie Zellen funktionieren. Woraus wir bestehen. Was die lebendige Maschine antreibt Aber ich habe keine Ahnung, wie man sich einem anderen Wesen im Fegefeuer nähert.
    Dennoch würde sie es versuchen.
    „Niemand richtet über dich, Arla", sagte Uthan freundlich. Wie hätte sie auch können? Sie wusste nicht, was Arla dazu bewegt hatte, zu töten, nur dass sie ihre Familie unter schrecklichen Umständen verloren hatte. Uthan kannte eine ganze Reihe von Mördern, die niemals ihren Appetit auf den nächsten Happen verloren. Und hier stand sie vor dieser unglücklichen Frau, die man über Jahre weggesperrt hatte und die sich selbst in der Qual der Schuldgefühle verletzte. Uthan beschloss, ihr einfach nur tröstend zuzureden. „Ich bin sicher, du hattest deine Gründe für das, was du getan hast... dafür, dass du dich wehren musstest... "
    „Nicht das", fauchte Arla. „Nicht die. Die waren nichts. Ich meine schlimme Dinge. Ekelerregende Dinge."
    Arla wiegte sich noch etwas vor und zurück, dann verlangsamte sich ihr Atem und sie schien sich zu beruhigen oder sich zumindest verausgabt zu haben. Langsam schlug sie die Beine übereinander, stützte die Ellbogen auf die Knie und legte ihren Kopf in die Hände.
    Der Zeitpunkt schien so gut wie jeder andere, um wieder hinauszugehen. Uthan bewegte sich zur Tür und Gilamar spähte hinein. „Oh, shab."
    Jusik reckte den Hals. Uthan scheuchte sie ein Stück den Korridor hinunter und schloss die Tür. Jaing war in irgendetwas auf seinem Datapad vertieft.
    „Tja, langsam bekomme ich ein Bild davon, weshalb man sie im Valorum Center so schwer sediert hat", meinte Gilamar. „Sie braucht nicht einmal was Scharfes, um sich zu verletzen."
    „Mij, ich weiß nicht, wovon sie gesprochen hat, aber sie gibt sich die Schuld an irgendetwas."
    „Ihr wolltet doch, dass ich mich in die Datenbank

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