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Implantiert

Implantiert

Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ihre Medikamente nicht. Ich habe genug von ihrem paranoiden Gefasel.«
    »Oh, blasen Sie das doch aus Ihrem Arsch raus«, sagte Tim. Hatte sie dieser Typ noch alle? Das Anzeichen einer drohenden Katastrophe lag direkt auf dem Tisch vor ihm. »Geben Sie hier nicht den Volltrottel, Bruder. Machen Sie verdammt nochmal die Augen auf. Wir müssen diese mutierten Freaks umbringen, und zwar sofort.«
    Rhumkorrfs kleines Gesicht verzerrte sich vor Wut. »Ich werde nicht tatenlos zusehen, wie zwei … zwei Waschlappen wie Sie alles ruinieren. Wir haben jahrelang für all das hier gearbeitet! Und wir sind fast am Ziel.«
    »Bitte«, sagte Jian. »Doktor Rhumkorrf, hören Sie zu. Wir müssen – «
    Rhumkorrf stampfte mit dem Fuß auf dem gummiüberzogenen Boden auf und unterbrach sie mitten im Satz. »Jian, gehen Sie! Ich werde mir das nicht mehr anhören! Raus aus meinem Labor! Verschwinden Sie aus diesem Flugzeug! Sie sind gefeuert! Raus, rausrausraus!«
    Tim und Jian sahen einander an. Dann drehten sie sich zu Rhumkorrf um.
    »Raus, habe ich gesagt! Verschwinden Sie, sofort!« Er deutete mit dem Finger auf die Leiter, sein ganzer Körper ein einziger Wutausbruch.

    Jian stieg die Leiter hinab.
    Nun, vielleicht war das wirklich kein guter Augenblick, um benebelt zu sein, doch Tim würde jetzt trotzdem genau dafür sorgen. Er zog den Flachmann aus seiner Tasche, schraubte den Verschluss auf und nahm einen tiefen Schluck. Ah, die heilende Kraft von Scotch.
    Etwas schlug gegen seine Hand, und die kleine Flasche flog durch das Labor, wobei der Scotch aus dem Flaschenhals spritzte. Eine verschwommene Bewegung, dann ein Brennen auf seiner rechten Wange.
    Rhumkorrf hatte ihn geschlagen. Er hatte sich direkt gegenüber Tim aufgebaut, die Strähnen, die er über seine Halbglatze gekämmt hatte, standen in alle Richtungen ab, die Augen hinter der schweren schwarzen Brille weit aufgerissen und starr.
    »Feely, haben Sie vergessen, was ich über Ihre Karriere gesagt habe?«
    »Scheiß auf meine Karriere«, sagte Tim. »Ich will einfach nur lebend von dieser Insel runterkommen.«
    »Ich kann nicht glauben, dass Sie Jians paranoide Wahnvorstellungen ernst nehmen.«
    In diesem Augenblick verlor Tim seine Selbstbeherrschung. Er stieß Rhumkorrf heftig gegen die Brust. Der kleinere Mann stolperte nach hinten und stürzte. Er schaffte es gerade noch, sich im Fallen umzudrehen, so dass er auf Händen und Knien landete. Er wollte sich gerade wieder aufrappeln, als Tim ihm auf den Rücken sprang. Sie rangen miteinander, doch dann gelang es Tim, Rhumkorrfs Kopf zu packen, und in Richtung des großen Bildschirms zu drehen.
    »Sehen Sie sich das an, Bruder! Sehen Sie sich das an! Es hat versucht, sich aus dem Mutterleib herauszufressen. Der Einzige, der hier irgendwelche Wahnvorstellungen hat, sind
Sie! Was passiert, wenn diese Kreaturen auf die Welt kommen? Womit wollen wir sie füttern?«
    Tim sah den Ellbogen nicht kommen. Er stürzte nach hinten, in seinem Kiefer brannte der Schmerz, und aus seiner aufgerissenen Unterlippe floss Blut über sein Kinn.
    Schwer atmend und zitternd stand Rhumkorrf auf und sah auf ihn herab. »Wir können sie mit dem Vieh aus den anderen Farmen füttern. Und wir werden dafür sorgen, dass Danté zusätzliche Nahrung heranschafft. Das ist Wissenschaft, Feely, und wir müssen dafür sorgen, dass sie funktioniert. Ich hätte lieber Erika hier, aber das geht nun mal nicht. Ich habe Sie. Und jetzt schaffen Sie Ihren Arsch nach unten und sorgen sie dafür, dass die Versorgung mit Nährstoffen verdoppelt wird. Ich werde keinen einzigen Fötus mehr verlieren, nicht wenn wir so kurz vor dem Ziel stehen.«
    Tim starrte den Mann einen Augenblick lang an, bevor ihm etwas Beunruhigendes klarwurde. Er hatte Angst vor Claus Rhumkorrf. Der schmächtige Deutsche hatte Recht – Tim war ein Waschlappen.
    Tim stand auf, sein Gesicht gerötet vor Verlegenheit. Vorsichtig schob er sich an Rhumkorrf vorbei. Dann eilte er die Heckleiter hinab.
    Rhumkorrf war schon immer besessen gewesen – aber das? Das hatte eine völlig neue Dimension. Jeder konnte die Gefahr erkennen. Auch Rhumkorrf musste sie sehen, er musste einfach, und doch glaubte er, er könne diese Kreaturen in den neuen Käfigen unterbringen. Diese verdammten Kreaturen würden größer als Löwen sein.
    Tim lief durch den Mittelgang nach vorn zu seinem Labor. Auf seinem Weg kam er an allen Kühen vorbei, und bei jeder einzelnen starrte er auf den gewaltig angeschwollenen

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