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Implantiert

Implantiert

Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gegensatz zu den Zwillingen lief Alonzo Barella sehr gerne. Der hagere Mann konnte den ganzen Tag damit weitermachen. Sara beschleunigte noch mehr. Es gelang ihr, seinen Vorsprung zu halbieren, doch als ihr Handy klingelte, wurde sie sofort langsamer. Was sie hörte, war nicht der normale Klingelton, sondern das Darth-Vader-Thema aus Krieg der Sterne. Diesen Klingelton hatte sie speziell für Magnus Paglione eingerichtet.
    »’Zo! Stopp!«
    Vor ihr hielt Alonzo an und drehte sich um. Er joggte an Ort und Stelle weiter. Er war nicht einmal ins Schwitzen gekommen.
    Sara antwortete. Innerhalb von Sekunden hatte sie ihre
Anweisungen bekommen. Anderthalb Jahre lang waren sie ausschließlich für Wartungsarbeiten bezahlt worden, doch jetzt war die Zeit gekommen, »Fred« an die frische Luft zu lassen und sich ihr Gehalt wirklich zu verdienen.
    Sie fragte sich, ob sie diesen Saukerl namens P. J. Colding wiedersehen würde.

8.November: So tickt sie nicht
    Im veterinärmedizinischen Labor fluchte Erika Hoel mit zusammengebissenen Zähnen. Sechzehnmal hintereinander war der Immunreaktionstest fehlgeschlagen. Schon bei früheren Gelegenheiten war Claus wütend gewesen, doch diesmal war sein Gesicht so rot geworden, dass Erika sich fragte, ob ihr früherer Geliebter einen Schlaganfall bekommen würde.
    Claus. Dieses Arschloch. Erika hasste ihr wissenschaftliches Versagen, doch sie empfand eine gewisse Befriedigung angesichts der Tatsache, dass Claus so wütend war. So … frustriert.
    Sie hatte ihn einmal geliebt, damals, als sie beim Quagga-Projekt zusammengearbeitet hatten. Claus hatte etwas gewollt, was er nie bekommen würde, und dieses Etwas bestand darin, dass Erika ausschließlich ihn lieben sollte. Doch so tickte Erika nicht. Sie hatte Bedürfnisse, fundamentale Triebe und ein Verlangen, die sie nicht ignorieren konnte und an denen sie auch nichts ändern musste. Es war ja nicht so, dass mit ihr irgendwas nicht stimmte. Sie mochte Männer. Und sie mochte Frauen. Wenn Claus wirklich zu ihr
gepasst hätte, hätte er das verstanden. Er hätte es akzeptiert. Doch trotz all seiner Brillanz, seines eigentlich rechtschaffenen Wesens und seiner Erfolge, war er im Innersten ein Mensch mit einer mickrigen Seele, der andere kontrollieren musste. Ein Mann, der überall der Eine und Einzige sein musste.
    Sie liebte Claus immer noch.
    Sie liebte Galina immer noch.
    Und beide hatte sie nicht. Ein gebrochenes Herz ist schlimm genug, doch wenn es gleich zweimal bricht, steigt der Schmerz exponential an.
    Galina hatte ihre Aufgaben viel besser erledigt als Tim Feely. Nicht dass Tim dumm war, überhaupt nicht, aber einige Leute bewegen sich einfach auf einem ganz anderen Niveau. Tim war zweifellos kompetent, und darüber hinaus diente er … anderen Zwecken, sicher, aber er war keine Galina.
    Erika war bereits in Claus verliebt gewesen, als Danté Galina eingestellt hatte. Eine zweite Liebe hatte sich entwickelt. Erika hätte Claus davon erzählen sollen, aber sie wusste schon damals sehr gut, was er sagen würde. Also hielt sie die Sache geheim, und alles endete auf die schlimmstmögliche Art: Claus hatte die beiden in flagranti ertappt.
    Claus zwang Danté, Galina vom Projekt abzuziehen. Und dann hatte Galina Erika gebeten, ebenfalls zu gehen, damit die beiden zusammenbleiben konnten. Und wofür hatte Erika sich entschieden? Für das Projekt. Damals hatte sie sich gesagt, dass das Projekt weitaus wichtiger sei als eine romantische Schwärmerei. Oh, dieses Gespräch mit Galina, das letzte Gespräch – wie war das Herz des jungen Mädchens dabei zerschmettert worden.
    Galina hatte die Entscheidung nicht so einfach hingenommen. Sie wollte um Erika kämpfen. Jedenfalls hatte sie
das behauptet. Galina drohte damit, Genadas Menschenversuche an die Öffentlichkeit zu bringen, doch es dauerte nur ein paar Wochen, dann hatten Danté und Magnus sich ihr Schweigen erkauft. Sie hatten ihr mehrere Millionen an Schweigegeld bezahlt und sie zurück nach Russland geschickt. Die Liebe, so schien es, hatte einen Preis wie alles andere auch.
    Ich habe mich für das Projekt entschieden. Das hatte sich Erika damals gesagt. Im Laufe des letzten Jahres jedoch war ihr nach und nach der wirkliche Grund für ihr Bleiben klargeworden. Claus. Sie wollte in seiner Nähe sein. Doch er hatte ihr nie verziehen. Sie flehte ihn um eine zweite Chance an. Er gab nicht nach. Er erwähnte den Vorfall nie, und im Labor blieb sein Verhalten gegenüber Erika so wie immer. In

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