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Implantiert

Implantiert

Titel: Implantiert Kostenlos Bücher Online Lesen
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hervor, die mächtige Hand hatte sich vollkommen um seinen Hals gelegt.
    »Andy«, erwiderte Magnus, »ich dachte, ich hätte dir gesagt, du sollst die Klappe halten.«
    Andys Hände zuckten nach oben. Er versuchte, einen einzelnen Finger zu packen und ihn nach hinten zu drehen. Colding sah, dass Magnus heftiger zudrückte, wenn auch nur ein klein wenig. Andys Augen wurden noch größer, und dann hob er die Arme, die Hände weit geöffnet. Magnus ließ los
und drehte sich wieder zu Colding um, als wäre nichts geschehen. Heftig hustend und die Hände an die Kehle gelegt, beugte sich Andy nach vorn. Er blieb ruhig und fand sich damit ab, es war offensichtlich, dass Magnus mit nur ein wenig mehr Druck seine Luftröhre hätte zerquetschen können.
    »Fischer ist unterwegs hierher«, sagte Magnus. »Wegen der Satellitenüberwachung haben wir nur ein eng begrenztes Zeitfenster, und wir müssen sofort los. Seit dreißig Minuten versuchen wir, die Station zu erreichen, aber …« er deutete auf die zerstörte Satellitenanlage – »es sieht so aus, als sei das Telefon nicht mehr in Betrieb. Laut unseren Informationen haben wir noch etwa vierzig Minuten, um von hier zu verschwinden. Ich will, dass die C-5 in fünf Minuten startet. Colding, gib Andy seine Waffe.«
    Colding zog die Beretta aus seinem Hosenbund und reichte sie Andy.
    Magnus wandte sich um zur C-5. »Los geht’s!« Er winkte mit einer Hand und gab jemandem im Inneren des Flugzeugs das Zeichen, die Rampe herunterzukommen.
    Sara Purinam.
    Sie war mindestens einsachtundsiebzig groß, vielleicht sogar noch ein bisschen größer, wenn man ihr zerzaustes, kurzes blondes Haar einrechnete. Ihre hellblauen Augen waren wie stecknadelkopfgroße Punkte elektrischen Lichts inmitten ihres sommersprossigen Gesichts. Wie schon bei ihrer letzten Begegnung konnte Colding nirgendwo die geringste Spur von Make-up entdecken. Alles, was diese Haut bedeckte, würde von ihrer natürlichen Schönheit nur ablenken. Sie sah aus wie die typische junge Surferin, die zur Air Force gegangen war.
    Sie kam die Rampe herab und blieb direkt vor Colding stehen. Sie wirkte verärgert. Wegen der Mission? Oder wegen
der Art, wie er sie behandelt hatte? Wahrscheinlich wegen beidem.
    Kaum dass er sie sah, spürte er, wie sehr sie ihn sexuell anzog; es war genauso wie damals, als sie sich das letzte Mal getroffen hatten. Er hatte dieser Anziehungskraft nachgegeben und die Erinnerung an seine kurz zuvor gestorbene Frau verraten. Der Gedanke an Clarissa ließ eine kaum verheilte Wunde der Schuld wieder aufbrechen. Doch er hatte Wichtigeres zu tun, als diese Frau anzustarren.
    »Mister Colding«, sagte Sara in ruhigem Ton. »Was für eine Überraschung, Sie hier zu sehen.«
    »Purinam«, sagte Colding und nickte.
    Sara wandte sich an Magnus. »Was, zum Teufel, geht hier eigentlich vor? Hier sieht es aus wie in einem Kriegsgebiet.«
    Rhumkorrf trat nach vorn. »Genau. Was ist überhaupt passiert? Wenn Erika mich verletzen wollte, warum dann gerade jetzt? Warum ist Colonel Fischer wieder hinter uns her?«
    Magnus musterte jeden Einzelnen von ihnen und schien abzuwägen, ob es zu verantworten war, noch mehr Zeit am Boden zu verbringen. »Bei Novozyme ist ein Virus von einer Spezies auf die andere übergesprungen. Fünfundsiebzig Prozent Sterblichkeit.«
    Rhumkorrfs Augen wurden immer größer. »Fünfundsiebzig Prozent? Ich habe immer gewusst, dass Matals Methode fehlerhaft ist. Das ist ja entsetzlich. Konnte sich das Virus weiter ausbreiten?«
    »Die Verbreitung wurde eingedämmt«, sagte Magnus. »Die Amerikaner haben sehr schnell reagiert. Fischer hat das Labor mit einer Brandbombe ausgelöscht und dann damit angefangen, alle Einrichtungen dichtzumachen, die mit transgenen Organismen arbeiten. Wir gehören auch dazu.«

    Rhumkorrf schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Nicht wenn wir so kurz vor einem Durchbruch stehen. Wir müssen weitermachen.«
    »Dann rein in das verdammte Flugzeug«, befahl Magnus. »Wir werden untertauchen, um das Projekt weiterzuführen. Alle unsere Konkurrenten werden schon bald erledigt sein. Alle. Wenn Sie nicht verschwinden, bevor Fischer eintrifft, wird Ihr Nobelpreis für alle Zeit irgendwo in der Post verlorengehen.«
    Saras Augen wurden schmal. »Wer zum Teufel ist Colonel Fischer? Reden wir vom US-Militär? Außerdem liegt hier eine verdammte Leiche rum. Für so eine Scheiße habe ich nicht unterschrieben.«
    Magnus drehte sich blitzschnell um und ging einen Schritt auf sie

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