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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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gingen über die Wiese. Mehrere Personen standen im Teich, von dem ein feuchter Geruch aufstieg. Das Wasser reichte ihnen bis zu den Schenkeln. Andere lagerten im Schatten der Bäume. Die spendeten keine Kühlung, aber immerhin Schutz gegen die Sonne. Vor einem Eiswagen auf Rädern stand eine kleine Schlange Kinder.
    Die Absperrungen waren jetzt abgebaut. Es fühlt sich an, als wäre es lange her, dachte Winter. Eine andere Zeit.
    »Man kann die Stelle fast sehen, wo das Mädchen Nöjd ermordet wurde«, sagte Halders.
    Winter schaute in die Richtung. Die Stelle wurde von Bäumen verdeckt. Aber es war dieselbe Stelle. Man konnte über die Wiese dorthin gelangen, wenn man wollte und konnte.
    »Nichts Neues von der Tonanalyse?«, fragte Halders.
    Winter schüttelte den Kopf und sah zu dem Eingang der Grotte. Sie wirkte kalt, und es war dunkel dort drinnen. Eine andere Welt.
    »Eines Tages sehen wir ihn über das Feld kommen und vor dem verdammten Stein stehen bleiben«, sagte Halders.
    Winter sagte nichts.
    »Und dann nimmt er die Leine vor und guckt sich nach dem Hund um, den es nicht gibt«, fuhr Halders fort.
    Winter schloss die Augen. Halders war still. Winter hörte Plätscherlaute vom Teich, als ob jemand seine Füße durchs Wasser schleifte. Es war ein schwaches Geräusch, aber es bedeutete Leben. Er öffnete die Augen wieder und sah zu dem Spalt und den Bäumen rundherum. Es war ein toter Platz, würde es immer bleiben. Dort dürfte kein Gras mehr wachsen. Kein Laub an den Bäumen. Nur Stein und Dunkelheit. Er hörte die Stimme von der Bandaufnahme in seinem Kopf, grunzend, sie verdrängte alle weichen Laute von Leben, das ihn hier umgab. Sie würde immer da sein.

27
    Sie fuhren in Richtung Zentrum. Die Abgase vom Tunnel stachen Winter in die Nase. Halders hustete.
    Er hatte die CD aus seinem Auto mitgenommen und steckte sie jetzt in Winters CD-Spieler. Winter hörte die Musik.
    »Modern country«, sagte Halders. »Julie Miller.«
    »Traurig«, sagte Winter. »Out in the rain, oder?«
    »Das bringt Kühlung«, sagte Halders.
    Sie bogen in einen weiteren Kreisel ein.
    Was wusste der verschwundene Junge? Wusste er etwas über das Warum und Wie?
    Wer war er?
    War er auf dieselbe Weise erwürgt worden wie Angelika Hansson und Anne Nöjd? Und Beatrice Wagner. Vergiss Beatrice nicht.
    Und Jeanette Bielke. Oder ihren Vater.
    Oder ihre Mutter.
    »Was hast du für einen Eindruck von Jeanettes Mutter?«, fragte Winter. Halders hustete wieder.
    »Fast keinen«, sagte er nach einer weiteren Hustenattacke. »Sie ist fast wie ein Schatten.« Er räusperte sich, öffnete das Fenster und spuckte in den Fahrtwind. »Sie hat sich total zurückgehalten, als ich dort war.«
    Sie hielten bei Rot vor der Oper. Die Segel der Boote im Gästehafen hingen schlaff herunter. Braun gebrannte Menschen saßen in Badekleidung in den Straßencafes. Alles war blau, weiß, gelb, braun, rot wie Ziegel.
    »Dieser Fall wimmelt von Andeutungen«, sagte Winter.
    »In der Tat«, antwortete Halders.
    »Es ist an der Zeit, ihnen nachzugehen.«
    »Wenn sie nicht in die Sackgasse führen.«
    »Dann wüssten wir immerhin, dass es die falsche Spur war.«
    Halders antwortete nicht. Er beobachtete zwei Familien, die vor ihnen die Straße überquerten. Zwei Männer um die dreißig schoben jeder einen Kinderwagen.
    »Das ist wie im Leben.«
    »Was? Die falschen Spuren?«, fragte Winter, als sie weiterfuhren.
    »Tja... im Leben verfolgt man vermutlich meistens die falsche Spur, und fast immer führt sie in eine Sackgasse.«
    Winter antwortete nicht. Halders' Einschätzung des Lebens hatte sich seit Margaretas Tod nicht geändert.
    Gleichzeitig war es eine Zusammenfassung ihrer Arbeit. Falsche Spuren. Sackgassen. Richtige Spuren. Gassen. Irgendwann würde es keine neuen Gassen mehr geben, aber wenn sie hart arbeiteten und Glück hatten, würden sie eine letzte Spur finden, sie würden ihr folgen, und sie würde nicht in eine Sackgasse führen. Dahin waren sie die ganze Zeit unterwegs. Es war ihr Job. Eine Spur, die in die Hölle führte, wo vielleicht die Antwort zu finden war. Nicht die Antwort auf alles. Eine solche Antwort gibt es nie, dachte er. Selten Erklärungen. Für die Geheimnisse von Menschen gab es nicht viele Erklärungen. Wer bekam eine Erklärung fürs Leben? Am Ende des Lebens gab es keine Zusammenfassung. Es endete, einfach so, für viele allzu früh, es endete, als ob die Sonne plötzlich vom Himmel stürzte.
    Yngvesson arbeitete in seinem

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