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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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sagte er, immer noch das Glas in der Hand. »Das ist ja eine Überraschung.« Er lächelte nicht.
    Der Mann, der sich mit Martin Petren vorgestellt hatte, stellte sein Glas ab und erhob sich von dem Barhocker.
    »Wollen Sie nicht bezahlen?«, fragte Bergenhem.
    »W... wie bitte?«
    »Halt mal fest, aber trink auf keinen Fall davon«, sagte Bergenhem zu Sara Heiander, gab ihr das Glas und beugte sich zu dem Mann vor, der im selben Alter war wie er. Alle waren an diesem verzauberten Abend dreißig.
    »Ich hab gesehen, was Sie gemacht haben«, murmelte Bergenhem. »Ich bin Polizist, ich hab einen Ausweis, verlassen Sie sich drauf. Den werde ich Ihnen später zeigen. Wir werden jetzt ganz ruhig das Lokal verlassen und die Angelegenheit woanders diskutieren. In Ihrem eigenen Interesse kommen Sie unauffällig mit.«
    Der Mann sah sich um.
    »Ich versteh nicht, wovon Sie reden«, flüsterte er.
    »In dem Glas der Dame liegt eine aufgelöste Tablette. Ich hab gesehen, wie Sie sie haben reinfallen lassen. Vielleicht haben Sie noch mehr Tabletten in Ihren Taschen, vielleicht nicht. Wollen wir gehen?«
    Der Mann blieb sitzen. Bergenhem beugte sich näher, sprach noch leiser: »Wollen wir gehen?«
    »Aua! Was soll da... «
    »Ich steh jetzt auf, und Sie tun dasselbe.«
    Sara Heiander sah, wie sich die Männer erhoben. Sie hatte nicht alles gehört, was Bergenhem gemurmelt hatte, auch die Antworten nicht. Aber sie begriff, was hier vor sich ging.
    »Bezahl für beides«, sagte Bergenhem. »Komm dann zu deinem Auto, aber lass dir Zeit.« Er sah auf das Glas, das sie immer noch in der Hand hielt. »Und bring das Glas mit. Und nicht davon trinken.«
    »Ich verstehe«, antwortete sie leise. »Bin ich ein Idiot oder bin ich kein Idiot?«
    »Dann gehen wir mal, mein Herr«, sagte Bergenhem, und sie gingen, gingen tatsächlich, ganz freundschaftlich hatte einer dem anderen den Arm um die Schulter gelegt, zwei alte Freunde oder zwei hübsche Schwule, dachte Sara Heiander. Sie bezahlte und fragte, ob sie das Glas mitnehmen dürfte, wenn sie dafür bezahlte. Sie wollte runter an den Kanal gehen und ihr Wasser dort trinken. Der Barkeeper zuckte mit den Schultern und wollte das Glas nicht bezahlt haben. Eigentlich habe sie >ja schon dafür bezahlte Bergenhem wartete am Parkplatz. Es war nicht weit. »Wo ist er?«, fragte sie.
    »Gib mir das Glas.« Er stellte es in einen besonderen Halter in seinem Auto und deckte es zu.
    »Wo ist der Kerl?«
    »Das Überfallkommando hat ihn auf der Stelle mitgenommen.«
    »Himmel, bist du sicher, Lars?«
    »Ja. Aber ich weiß noch nicht, was er dir da reingetan hat, jedenfalls wohl kaum Vitamine.«
    »GHB.«
    »Vermutlich. Oder Speed, Heroin... wir werden sehen«, sagte er und nickte zum Glas.
    »Ich dürfte nicht mal Strafzettel bei Falschparkern verteilen«, sagte sie.
    »Es ist ein gefährlicher Job.«
    »Hast du gehört, Lars? Was für eine dilettantische Fahndung, ich bin ja ein dreifacher Idiot.«
    »Im Gegenteil«, sagte Bergenhem. »Wir haben mit gemeinsamer List eins der niedrigsten Wesen der Gesellschaft aufgespürt, das gerade dabei war, sein Gift in der Welt zu verbreiten. Wir haben das Schwein in eine Falle gelockt, aus der es nicht mehr rauskommt.«
    Sie sah Bergenhem an. »Wird das im Bericht stehen?« »Klar.«
    »Du bist ein Engel, Lars.«
    »Lad mich bei Gelegenheit zu einem Drink ein.«
    »Wann immer du willst.«
    »Aber sei vorsichtig, wenn dich ein anderer einlädt.« »Ich werde nie... «
    »Dann wollen wir mal weiterarbeiten«, sagte Bergenhem und klopfte gegen das Glas. »Ich muss diesen Scheiß mitnehmen. «
    »Glaubst du, ich kann zurückgehen?«
    »Da hat vermutlich niemand was gesehen.«
    »Bist du ganz sicher?«
    »Sind wir etwa nicht professionell?«
    »Du jedenfalls ja.«
    »Wir, hab ich gesagt. Jetzt geh zurück.«
    Es war derselbe Barkeeper.
    »Wie war der Mondschein?«, fragte er.
    »Schön.«
    »Noch ein Glas Mineralwasser?« »Ja, bitte.« »Etwas zu essen?« »Im Augenblick nicht.«
    Eine halbe Stunde verging. Es kamen mehr und mehr Menschen. Sara Heiander drängelte sich mit anderen an der Theke, lehnte Einladungen ab, trank nichts mehr. Ein neuer Barkeeper tauchte auf. Er hatte keine Zeit, sich um jeden Gast aufmerksam zu kümmern.
    Sie stand ein wenig abseits und entdeckte Samic. Er trug jetzt einen hübschen hellen Sommersakko, den er vorher nicht angehabt hatte, und ging gerade zwischen den Tischen hinaus auf die Straße. Falls er mit einem Auto wegfuhr, war das in

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