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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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nicht.
    »Ich weiß nicht mehr«, sagte Andy.
    »Über die anderen Mädchen«, sagte Winter. »Die hab ich nie gesehen.« »Wo dieser... Ort ist.«
    »Ich weiß es nicht, das hab ich doch gesagt.« »Warum hat sie nicht erzählt, wo es war?« »Warum sollte sie es erzählen?« »Hatte sie nie Angst?« »Äh... wie?«
    »Hat sie nie Angst gehabt, Andy?«
    »Bis auf weiteres scheißen wir auf Samic«, sagte Ringmar. »Ich glaub auch nicht, dass er uns ans Ziel führen kann.«
    »Müssen wir wohl«, sagte Winter. »Sprichst du mit Sara?«
    »Das hab ich schon getan. Sie schien nicht gerade begeistert zu sein.«
    »Dann lass sie noch einen Abend weitermachen.«
    »Ordnest du das an?«
    »Nein.«
    »Was sagt Birgersson?« »Nein, glaub ich.« »Na also.«
    »Was sie mit ihrer Freizeit macht, geht uns nichts an«, sagte Winter.
    »Du willst dein Personal sogar in seiner Freizeit ausbeuten , Erik?«
    »Natürlich.«
    Ringmar fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Er hatte nur einen leichten Sonnenbrand, was bewies, dass er meist drinnen gearbeitet hatte, er hatte Akten gewälzt und sich durch Dateien geklickt.
    »Aber Samic ist eigentlich jede Überwachung der Welt wert. Und Anklage und Verurteilung.« Ringmar kratzte sich an den Bartstoppeln, die zwei Tage alt waren und noch länger werden würden in seinem Urlaub, der in zwei Tagen begann. »Eine unangenehme Person.«
    »Haha.«
    »Was lachst du?«
    »Sollen wir Leute festnehmen, nur weil sie unangenehm sind?«
    Ringmar kratzte sich wieder. Bereitete sich auf seine Freizeit vor. Vermutlich würde der große Regen im selben Moment kommen, wenn er seinen Fuß vors Polizeipräsidium setzte. Das würde in Ordnung sein. Der Boden ist zu trocken.
    »Kurt Bielke wäre im Augenblick die bessere Wahl.« »Wieso das?« Winter wusste zwar, warum, aber er wollte Ringmars Meinung hören. »Was hat er getan?« »Nichts.«
    »Warum verbindest du die Vergewaltigung seiner Tochter mit dieser Sache?« »Ein gesundes Misstrauen.« »Beweise?« »Nix.« »Indizien?« »Keine.«
    »Klingt wirklich wie ein guter Ausgangspunkt.«
    »Könnte er seine eigene Tochter vergewaltigt haben, Erik?«
    Winter rauchte wieder, die achte heute. Der Duft vom Zigarillo mischte sich auf angenehme Weise mit der Abendluft. Auch die Geräusche, die durchs offene Fenster hereinkamen, waren angenehm. Die Lichter waren angenehm, weich in der blauen Dämmerung. Er sah zwei Paare den Fluss überqueren , und die sahen auch angenehm aus. Der Fluss strömte auf angenehme Weise dahin.
    Aber Bertil Ringmars Frage war alles andere als angenehm. Seine eigenen Gedanken vor fünf Minuten waren ebenfalls nicht angenehm gewesen. Nichts, worüber sie sprachen, war angenehm, nichts, woran sie arbeiteten, war angenehm. Gab es einen absoluten Gegensatz zu dem Begriff >angenehm<, dann hatten sie ihn auf ihrer Wanderung durch den Alltag gefunden.
    »In der Familie herrscht eine sehr angespannte Stimmung, aber das könnte bei denen ganz no rmal sein«, sagte Winter.
    »Normal für wen?«
    »Normal für sie selber.«
    »Oder es kracht bald«, sagte Ringmar. »Explodiert.« »Und was hat das für Folgen?«, fragte Winter. Ringmar antwortete nicht.
    »Wollen wir Bielke herbestellen und uns ein bisschen mit ihm unterhalten?«, fragte Winter.
    »Lieber überprüfen, womit er sich beschäftigt.«
    »Warum nicht beides?«
    »Oder keins von beidem«, sagte Ringmar.
    Winter zeigte auf den Haufen Papiere auf dem Tisch vor sich und gähnte, versuchte es zu unterdrücken, spürte eine Spannung in den Kiefern, die schwache Vorwarnung von einem Krampf.
    »Ich will versuchen, heute Abend noch einmal alles von vorn zu lesen«, sagte er. »Dann werden wir weitersehen. Wir reden morgen.«
    »Machst du das hier?«, fragte Ringmar. »Ja, wieso?« »Tja... «
    »Du meinst statt zu Hause?« Ringmar nickte unbestimmt.
    »Hier ist es ruhiger«, sagte Winter. »Für wen, Erik?«
    Winter setzte sich, nahm ein Blatt Papier in die linke Hand und sah Ringmar an, der stehen geblieben war. »Wolltest du nicht gerade gehen, Bertil?«
    Sara Heiander war auf dem Weg nach Hause. Die Überwachung aufgeben, nee, nee. Nicht nach vorgestern Abend.
    Das GHB-Schwein war vorläufig festgenommen und würde innerhalb von 96 Stunden einen Untersuchungshaftbefehl bekommen.
    Sie war nach Hause gegangen und hatte sich immer noch wie ein Idiot gefühlt und an Samic gedacht. Und besonders an die Frau, die neben ihm im Motorboot gestanden und teuer ausgesehen hatte. Das Haar war

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