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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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geflogen, das Profil hatte sie nur halb gesehen, und deswegen hatte sie es unmöglich erkennen können.
    Da war was. Was mit Samic. Sie würde es finden können. Sie war nicht dumm. Auch nicht tollkühn. Aber sie... sie brauchte etwas, musste etwas tun. Keine Heldentat oder so, das war nicht professionell. Aber etwas... Smartes. Der Beginn zum Durchbruch.
    Es war bald neun. Der Himmel war in verschiedenen Nuancen gefärbt, auf der anderen Seite der Erde ging jetzt die Sonne auf. Down Under. Ihre Schwester war in Sydney gewesen. War zwischen Drogensüchtigen hindurchgewatet, die in Trauben am King's Cross rumhingen. Aber es war auch schön gewesen. Sonnig, schön, wie hier. Und Distanzen, die größer zu werden schienen, je weiter man sich von den Großstädten entfernte. Die rote Erde. Das tote Herz. Sie hatte eine Ansichtskarte aus Alice Springs bekommen, »A Town Like Alice« hatte darauf gestanden, das hatte sie nicht kapiert und die Karte Aneta gezeigt, die ihr von dem Buch erzählt hatte. Aha.
    Sie ging zurück zum Hafen Lilla Bommen. Dort waren jetzt Hunderte von Menschen, in den Booten, am Kai, in den Lokalen, vor den Eisbuden. Die Oper funkelte in den letzten Sonnenstrahlen, die durch die verlassenen Kräne auf der anderen Seite des Flusses griffen.
    Sie ging um die Ecke. Hier waren weniger Menschen. Mehrere Boote lagen in einer Reihe, alles Motorboote, soweit sie sehen konnte. Etwas weiter entfernt Segelboote. Hier war es genauso warm wie in Australien. Ein Paar saß auf einer Bank und schaute über das Wasser. Leute kamen und gingen. Motoren knatterten übers Wasser. Wimpel flatterten halbherzig im warmen Wind: blau und gelb, norwegische, dänische, ein deutscher. Etwas Blaues mit weißroten Kreuzen oben in der Ecke. War das nicht Australien? War irgendein strammer Kerl den ganzen Weg von Down Under hierher gesegelt?
    Sie ging langsam am Kai entlang, als ob sie nach der anstrengenden Arbeit einen entspannenden Spaziergang machte.
    Das war es ja gewissermaßen auch. Nein. Das war es absolut nicht. Sie versuchte das Motorboot wieder zu erkennen, mit dem sie Samic hatte davonfahren sehen, schwankte zwischen zweien oder dreien. Das oder das. Oder das.
    Ihr fiel ein, dass sie achtern links vom Namen ein Zeichen gesehen hatte, eine Verzierung oder so was. Darüber war etwas Leuchtendes gewesen, das sie nicht erkennen konnte, etwas wie eine Blume in einer dunklen Farbe.
    Ein Boot trug den Namen einer Lilie, NASADIKA. Das Boot war abgedeckt, hinten hatte es einen Motor und ein Steuerrad. Sie verstand absolut nichts von Motorbooten. Es sah teuer aus, aber so sahen ja die meisten aus.
    Achtern hing eine schwedische Fahne. Sara Heiander stand am Kai und schaute auf das Boot hinunter.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Sie drehte sich um und hoffte, dass die Person, die sie angesprochen hatte, nicht bemerkt hatte, wie sie zusammengezuckt war.
    »Äh... Ent... schuldigung«, sagte sie und versuchte ihr Gleichgewicht nicht zu verlieren, damit sie nicht rücklings ins Wasser kippte.
    Die Frau schien zu lächeln. Das Gesicht war gebräunt, aber nicht zu sehr, ihr Haar war blond. Vielleicht würde es im Fahrtwind flattern. Sie könnte die Frau von vorgestern sein.
    »Sie stehen etwas im Weg«, sagte die Frau.
    »Ohh... Entschuldigung.« Sie machte noch einen Schritt zum Kai hinauf.
    »Danke«, sagte die Frau.
    »Ich suche nach dem Boot von einem Bekannten«, sagte Sara Heiander. »Aber das heißt anders, hab ich grad gesehen.« Sie machte eine Bewegung zum Gästehafen hin. »Ich werde mal weiter dahinten schauen.«
    Die Frau nickte und sprang gelenkig an Deck. Sie mochte vierzig, vielleicht fünfundvierzig sein. Nicht jünger, eher älter, aber gut in Form. Jetzt konnte Sara Heiander sie sehen, ihr Gesicht. Auch im Profil. Sie erkannte es von den Fotos vom Examenstag, die Winter gezeigt hatte. Sie hatte eine hübsche Nase, die man wieder erkennen musste. Bislang hatte es keiner getan.
    Aber ich erkenne sie wieder, dachte Sara Heiander. Ich kenne sie jetzt.
    Es überkam sie ein Gefühl. Vielleicht war es Spannung, vielleicht Erregung.
    Agneta und Pelle hatten die Beachparty in den Abend verschoben. Winter war es, als hätte er ein Geschenk bekommen, als er mit Elsa im Kindersitz gen Süden radelte.
    Angela strampelte zehn Meter hinter ihnen. Er dachte meistens an Wind und Sonne, als sie die Bucht umrundeten und ihre Fahrräder neben dreißig anderen Fahrrädern abstellten und zum Strand hinunterkletterten.
    Einige waren schon

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