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In angenehmer Gesellschaft

In angenehmer Gesellschaft

Titel: In angenehmer Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Glemser
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noch mit ihrem Vater unterwegs; sie muß jeden Augenblick hier sein. Nehmen Sie Platz und machen Sie es sich bequem! Etwas zu trinken?«
    »Danke, jetzt lieber nicht. — Oh, so viele Mimosen!
    »Hübsch, nicht wahr? Mr. Poole hat sie mir mitgebracht. Wie steht es mit Governor?«
    »Er ist noch sehr krank, Mrs. Dougherty, aber wir glauben, er wird es schaffen.«
    »Dann bin ich froh! Wir haben uns alle Sorgen tun ihn gemacht. Sogar Mr. Poole.«
    Er sah überrascht aus. »Wirklich?«
    »Ja. — Ich kann Ihnen im Vertrauen verraten: Mr. Poole wollte schon den Herzog von Buccleuch, einen schottischen Freund von ihm, anrufen und fragen, ob er nicht einen besonders guten jungen Stier für Sie habe.«
    Es war wichtig, dachte ich, Roger fühlen zu lassen, daß Pogo ihn gern hatte, aber als ich fortfahren wollte, wurden wir unterbrochen. Jim kam und begrüßte Roger warmherzig. Dann kam mein Vater und stellte ein paar sonderbare Fragen nach der Lebenskraft moderner Bullen. Und schließlich kamen Jessica und Pogo, offenbar glücklich und zufrieden.
    Sie flog auf Roger zu. »Liebling! Ich bin so froh, weil du hier bist!«
    Er drückte sie an sich. »Hallo, Süße!«
    Sie gab ihm einen Kuß, trat zurück und musterte ihn aufmerksam. »Armer Junge! Hast du überhaupt geschlafen?«
    Er lachte. »Nicht viel. Aber das macht nichts. Ich bin O. K.«
    »Und Governor?«
    »Er wird auch wieder O. K. sein!«
    Pogo sagte: »Das sind gute Nachrichten, Roger!«
    »Ja, Sir. Und wie geht es Ihnen? Fühlen Sie sich wohl hier?«
    »Ungeheuer, Roger, ungeheuer! Jessica hat sich auf die lobenswerteste Art um ihren alten Vater gekümmert. Ich habe alles gesehen, vom Fischereihafen bis zu — wie heißt dieser riesige Berg, Jessica?«
    Sie lachte. »Mount Tamalpais.«
    »Und«, fuhr Pogo fort, »das Denkmal für Robert Louis Stevenson. Ein hervorragender Autor! Ein Jammer, daß er unmodern geworden ist. — Darf ich sagen, daß ich Ihr Dinner-Jackett bewundere, Roger? Haben Sie es hier in San Franzisko machen lassen?«
    »Ja, Sir«, sagte Roger leicht verwirrt.
    »Sie müssen mir unbedingt die Adresse Ihres Schneiders geben!«
    Jessica rief: »Oh, Roger — wir haben eine Riesen-Überraschung für dich!«
    »Was?«
    »Das wirst du schon sehen! Sobald wir uns umgezogen haben. Komm, Vater, wir müssen schnell machen!« Sie stürzte nach oben; etwas ruhiger folgte Pogo. Oben blieb sie stehen und rief: »Oh, Liebling! Ich bin so glücklich darüber, daß du hier bist! Und ich bin so glücklich über Governor!«
    »Vielen Dank!« rief Roger hinauf. »Ich bin auch glücklich!«
    Sie warf ihm eine Kußhand zu. Er erwiderte sie und sagte dann zu mir: »Sie ist wunderschön, Mrs. Dougherty!« Seine Augen glänzten. Dann runzelte er die Stirn. »Was hat Mr. Poole gemeint, als er mich nach der Adresse meines Schneiders fragte?«
    »Ein nettes Kompliment, Roger.«
    »Wirklich?« Er zog an den Aufschlägen. »Es ist doch aber nur ein altes Ding; ich habe es seit Jahren. Es paßt nicht einmal richtig, weil ich zugenommen habe.«
    »Es steht Ihnen sehr gut, Roger«, sagte ich.
    »Danke!« sagte er und grinste. »Was halten Sie davon? Daß jemand wie Jessicas Vater mein altes Dinner-Jackett bewundert?«
    Dieser Spott ging mir den ganzen Abend über nicht aus dem Kopf. Er war grausam. Er war überflüssig. Sie müssen mir unbedingt die Adresse Ihres Schneiders geben. Es paßte auch nicht zu Pogo. Er war selten niederträchtig, sondern fast stets liebenswürdig und geistreich. Er konnte unbarmherzig gegen jemanden sein, der ihn absichtlich beleidigte, aber nie hatte ich erlebt, daß er jemanden unfair angriff — und das hier war entsetzlich unfair. Es gab keinen Grund dafür. Was war in Pogo gefahren? Weshalb griff er ihn an?
    Jim und mein Vater spielten bis halb elf Schach; dann gähnte mein Vater und ging zu Bett. Jim legte La Bohème auf den Plattenspieler, gähnte nach einer Weile aber auch und fragte: »Hast du die Absicht, die ganze Nacht aufzubleiben?«
    »Nur bis Jessica und Roger zurückkommen.«
    »Señor Pogo erwartest du nicht?«
    »Wahrscheinlich kommt er mit ihnen zusammen.«
    »Pogo«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Pogo. Sag mal, Kate: ich habe jahrelang darüber nachgedacht und nie gewagt, dich danach zu fragen — wie zum Teufel hast du es fertiggebracht, dich in einen Kerl zu verlieben, der Pogo heißt?«
    »Deine Kusine Elizabeth Ann hat sich in einen Kerl verliebt, der Knockenhauser heißt, und ist mit ihm irrsinnig glücklich.«
    »Zehn

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