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In dein Herz geschrieben

Titel: In dein Herz geschrieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Duncan Andrea Brandl
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habe, aber wenn du das hier liest, heißt das, A. J. hat dir die Limousine zurückgebracht. Wenigstens das kann ich wiedergutmachen.
    Es ist nicht so, dass ich dich nicht lieben würde, Dennis. Du warst so süß zu mir, viel mehr, als ich es eigentlich verdiene. Aber irgendwann bekam ich dieses Gefühl, als würde ich sterben, so wie in den Filmen, wenn jemand in einem Zimmer eingesperrt ist und die Wände anfangen, sich auf ihn zuzubewegen, und ihn zermalmen, wenn er nicht wegläuft. Und das war nicht nur bei der Hochzeit so, sondern auch schon früher, aber ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte. Ich glaube, ich wusste selbst erst, wie schlimm es ist, als ich davongelaufen bin. Ich will nur sagen, bitte sei nicht böse auf mich, bitte hasse mich nicht, aber ich weiß natürlich, dass das nicht fair ist. Ich an deiner Stelle würde mich jedenfalls verabscheuen, würde mir sagen, wie froh ich sein kann, dass ich diese Verrückte nicht geheiratet habe.
    Ich wünschte, ich könnte dir eine bessere Erklärung geben. Es ist völlig unlogisch, dass eine erwachsene Frau
von zu Hause wegläuft. Ich habe das Gefühl, als würde ich den Verstand verlieren. Ich weiß nur, dass ich nichts tun kann, bis ich mich wieder gefangen habe. Deshalb bleibe ich erst einmal hier. Ich schätze, ich brauche eine Weile Urlaub. Urlaub vom wahren Leben. Das klingt so selbstsüchtig, so als würde ich nicht an die Gefühle anderer denken, aber das tue ich, Dennis. Ich denke ständig an dich und daran, wie schlecht ich mich benommen habe. Aber ich kann nicht rückgängig machen, was ich getan habe, und ich kann auch nicht nach Hause kommen, noch nicht.
    Wenn es dir recht ist, bitte ich Ruth Ann, meine Sachen abzuholen, aber ich mache dir auch keinen Vorwurf, wenn du alles aus dem Fenster geworfen oder zur Müllhalde gebracht hast. Den Ring lege ich in diesen Umschlag. Es wäre nicht richtig, ihn zu behalten. Du verdienst wirklich etwas Besseres, Dennis, und es tut mir leid. Mehr, als ich jemals sagen kann. Alles Liebe, Cassandra
    Dennis ballte die Hände zu Fäusten und zerknüllte den Brief. Der Ring schnitt sich in seine Handfläche. Er öffnete die Hand und starrte das Schmuckstück an. Das war alles, was geblieben war - ein Stein und ein Blatt Papier. Wie bei Schere, Stein, Papier. Sie riss sein Herz in tausend Stücke, und das war die einzige Erklärung, die er bekam? Der Brief entglitt ihm, als er die Hände nach seinem Glas und der Flasche Jim Beam ausstreckte. Er bekam das Glas zu fassen, die Flasche dagegen verfehlte er.
    A. J., der mit vor der Brust gekreuzten Armen neben ihm stand, reagierte sofort, packte die Flasche und hielt sie ins Licht. »Du hast fast die ganze Flasche vernichtet, Sohn. Vielleicht solltest du es für heute gut sein lassen.«

    »Vielleicht solltest du dich um deine eigenen verdammten Angelegenheiten kümmern«, gab Dennis mit einer ausladenden Handbewegung in A. J.s Richtung zurück, so dass ihm der Ring aus den Fingern flog, gegen die Flasche prallte und auf dem Boden landete. A. J. holte aus und fing ihn auf, ehe er unter den Tisch kullern konnte. Er hielt ihn ebenfalls ins Licht, dann legte er ihn vor Dennis auf den Tisch. »Sieh zu, dass du ihn nicht verlierst. Vielleicht bekommst du das Geld zurück.«
    Dennis drosch mit beiden Händen auf die Tischplatte ein, so dass der Ring in sein Glas katapultiert wurde. »Ich will mein Geld nicht zurück, verdammt noch mal!« Er blickte A. J. herausfordernd an. Statt etwas zu sagen, stieß A. J. einen Seufzer aus, nahm ein Glas aus dem Abtropfgitter auf der Spüle und schenkte sich die letzten Tropfen Whiskey ein. »Ist das alles, was du hier hast?«, fragte er, worauf Dennis auf den Schrank über dem Herd deutete.
    A. J. trug eine kleine, noch verschlossene Flasche zum Tisch und schenkte zuerst sich ein, ehe er mit dem Finger den Ring aus Dennis’ Glas fischte und auf den Tisch legte. »Nach dem hier ist aber Schluss, Freundchen. Ich habe keine Lust, deinen Hintern in die Notaufnahme schaffen zu müssen.«
    »Du wirst aber nicht die ganze Nacht hier sein.«
    »Und die hier auch nicht.« A. J. nahm die Flasche und schob sie in die Gesäßtasche seiner Jeans.
    Dennis sah ihn an, als wolle er protestieren, doch A. J. hob die Hand. »Sieh es als Leihgabe.« Er nahm einen großen Schluck aus seinem Glas, lehnte sich zurück und musterte Dennis. »Also«, sagte er. »Ich weiß ja, dass du eine üble Zeit durchmachst. Wenn ein Mann einfach vor dem Altar stehen

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