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In dein Herz geschrieben

Titel: In dein Herz geschrieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Duncan Andrea Brandl
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auf. Genauso fühlte sie sich - leer und doch zugleich voll. Erfüllt von Gefühlen, die sie noch nicht einmal benennen konnte. Sie wollte schreien, laufen, weinen. Stattdessen hob sie den Kopf und blickte zu den Sternen hinauf. Bitte, lieber Gott, hilf mir. Zeig mir den Weg.
    »It’s now or never«, sang eine Stimme hinter ihr, und Cassandra wirbelt so abrupt herum, dass sie um ein Haar ins Wasser fiel. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie geglaubt, Gott hätte beschlossen, ein Wörtchen mit ihr zu reden. Wie hatte ihr entgehen können, dass Hector auf dem Heck seines Bootes stand. »Sie haben mich beinahe zu Tode erschreckt!«
    »Tut mir leid«, sagte er, »aber ich bin gerade an Deck gekommen und habe Sie dort stehen sehen.«
    Sie holte tief Luft. Wenn er gerade erst an Deck gekommen
war, bedeutete das, dass er nicht mitbekommen hatte, wie sie die Süßigkeiten ins Wasser warf. Gott sei Dank. Mittlerweile hörte sie die Stimme von Elvis von irgendwoher auf dem Boot. »Tomorrow will be too late.«
    »Was machen Sie da?«, fragte Hector.
    Die Worte drangen über ihre Lippen, ehe sie es verhindern konnte. »Ich habe gerade mit Ben und Jerry Schluss gemacht. Und mit Keebler.«
    Er schwieg einen Moment. »Lust auf ein Bier?«, fragte er schließlich.
    War es bei Männern eigentlich immer so einfach? Sie erklärte ihm, dass sie der Liebe abgeschworen hatte, und als Reaktion darauf bot er ihr ein Bier an? »Nein«, antwortete sie und machte kehrt. Am Ende des Docks blieb sie noch einmal stehen. Sie hatte Durst. »Okay, eins vielleicht.« Sie wandte sich um, ging zurück und blieb wieder stehen. Vom Bier musste sie schwitzen. Andererseits tat sie das ohnehin bereits, also vertrieb das Bier vielleicht auch die Hitze. Aber eigentlich trank sie keinen Alkohol.
    Sie hörte das Ploppen und das leise Klirren, mit dem der Kronkorken auf dem Deck landete. »Ich habe schon eins für Sie aufgemacht, also können Sie ebenso gut an Bord kommen«, sagte Hector.
    Mit einem Seufzer ergriff sie seine ausgestreckte Hand und stellte erstaunt fest, wie entspannt sie sich in der Gegenwart dieses Mannes fühlte, der im Grunde ein Fremder für sie war. Sie setzte sich auf den Stuhl neben ihm, und er reichte ihr die Flasche, ehe er selbst wieder Platz nahm. Als er seine nackten Füße an der Reling abstützte, streifte sie mit den Zehen ihre Sandalen ab und tat es ihm nach, ohne sich Gedanken zu machen, ob sie nach Schweiß stanken. Die kalte Flasche fühlte sich so gut an, als sie ihre Wangen und ihren Hals damit berührte und einen kräftigen Schluck nahm.
    Sie mochte den Geschmack von Bier nicht. Ganz und gar
nicht. Es war zu sauer, schmeckte zu sehr nach Hefe, zu sehr nach … sonst irgendetwas. Sie konnte die Male, als sie welches getrunken hatte, an einer Hand abzählen. Normalerweise waren es nur ein, zwei Schlucke aus A. J.s Flasche oder bei ihren Brüdern, wenn sie grillten. Ihr Lieblingsgetränk war Diät-Pepsi oder gesüßter Tee. Aber jetzt, als ihr so heiß war, dass sie fürchtete, im nächsten Moment wegzuschmelzen, fühlte sich die kalte bittere Frische auf ihrer Zunge und in ihrer Kehle herrlich an. Es war, als spüle sie nicht nur die Klebrigkeit in ihrem Mund fort, sondern in ihrem ganzen Körper. Sie nahm einige weitere Schlucke, ehe sie die Flasche sinken ließ und die einsetzende Wirkung des Alkohols spürte. Ein billiger Rausch, dachte sie, als der Schweiß über ihren Nacken lief.
    »Danke«, sagte sie, »genau das habe ich gebraucht.«
    Er erwiderte nichts, sondern legte nur seinen Arm auf die Lehne ihres Stuhls und rieb ihre Schulter. Was für eine angenehme Eigenschaft an Männern - dass sie nicht immer reden mussten, nur um die Stille auszufüllen. Wenn etwas eine Erwiderung erforderte, gaben sie sie. Wenn nicht, hielten sie den Mund. Natürlich konnte es auch frustrierend sein, weil sie oft wortkarg waren, solange man ihnen keine direkten Fragen stellte, und wenn man ihnen zu viele dieser Fragen stellte, wurden sie sauer und verfielen in Schweigen. Sie dachte an ihre Schwägerin Darlene, die gemeint hatte, sie hätte nie so viel über Marshall, ihren Mann, erfahren, wäre er nicht in Parris Island bei den Marines gewesen. Er habe solches Heimweh gehabt, dass er ihr monatelang jede Woche einen langen Brief geschrieben und ihr all die Erinnerungen und Gefühle geschildert hatte. Wie sehr er sie liebe und es kaum noch erwarten könne, ein gemeinsames Leben mit ihr anzufangen, hatte er geschrieben. Beim Gedanken

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