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In dein Herz geschrieben

Titel: In dein Herz geschrieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Duncan Andrea Brandl
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auf Harry Jack. Dieser alte Mann wollte seiner Mutter den Hof machen? Seit Jahren wusste jeder, dass er eine Schwäche für sie hatte, aber Hector hätte nie im Leben gedacht, dass er allen Ernstes sein Glück bei ihr versuchen würde. Armer alter Knabe. Hatte er immer noch nicht begriffen, dass das Thema Männer für Doris O’Neal erledigt war? Doch er wollte nicht derjenige sein, der Harry Jacks Luftschloss zerstörte - das würde seine Mutter noch früh genug selbst übernehmen. »Ach, tatsächlich?«, sagte er also nur, so als unterhielten sie sich übers Wetter.
    »Da du ihr engster männlicher Verwandter hier in der Gegend bist, wollte ich dir nur meine Absichten mitteilen.«
    So ernst hatte er Harry Jack ja noch nie erlebt. Hector musste sich die Hand vor den Mund halten, um ein Lächeln zu verbergen, während er so tat, als denke er über die Worte des alten Mannes nach. »Tja, ich sage dir etwas - ich finde es sehr gut. Und, äh, viel Glück.« Du wirst es brauchen, fügte er im Stillen hinzu.
    Harry Jack richtete sich auf und begann, die Angel einzuholen. »Ich habe sie besucht, und sie hat mich nicht weggeschickt. Das ist doch ein gutes Zeichen, findest du nicht?«
    Gütiger Himmel, dachte Hector. Meine Mutter hat einen
Freund. Was war nur in sie gefahren? Alles, was er seit dem Tod seines Vaters zu hören bekommen hatte, war, wie froh sie sei, diesen Teil ihres Lebens abgeschlossen zu haben. »Ich denke schon, Kumpel.«
    Harry Jack reichte Hector gerade mal bis zur Schulter, was bedeutete, dass er kleiner als seine Mutter war. Hector konnte sich kein Paar vorstellen, das äußerlich weniger zusammenpasste - seine Mutter so groß, mager und steif wie gestärktes Leinen, und Harry Jack, der die Hälfte der Zeit aussah, als hätte er in der Altkleidersammlung gewühlt. Aber vielleicht brauchte er auch nur die wahre Liebe einer Frau in Gestalt von Waschen und Bügeln.
    Harry Jack warf die Angel wieder aus und spuckte übers Geländer. »Falls du einen Tipp zum Thema Frauen brauchst, sag Bescheid.«
    »Mach ich«, sagte Hector mit einem Anflug von Neid. Wenigstens hatte der alte Mann freie Bahn, keinen Konkurrenten in Sicht, keine Verwirrungen, was das betraf. Sollte Hector sich dazu entschließen, Cassandra zu umwerben - nun ja, das würde er nicht tun. Er hätte sie niemals dort unten am Strand küssen dürfen. Nein, schon in diesem Zimmer im Motel hätte er das nicht tun dürfen, denn an diesem Abend hatte alles angefangen, als er an nichts anderes hatte denken können als an einen Kuss und an mehr. Sie hatte einen Verlobten, einen Mann, dem sie so viel bedeutete, dass er sie zurückwollte - was genau das war, was Hector getan hätte.
    So ungern er Annie Laurie verließ, er war doch froh, dass er die folgende Woche in Ocracoke verbringen würde. Wenn er nicht arbeitete, konnte er sich mit seinen Brüdern die Zeit vertreiben, ein wenig angeln und Cassandra Moon aus seinen Gedanken vertreiben.
    Als sie durch den tiefen Sand gestapft war und die Stufen vom Strand erklommen hatte, war sie völlig außer Atem, schwitzte und spürte, wie die Wut in ihr aufstieg. Für wen
hielt er sich eigentlich? Hier aufzutauchen, ohne vorher anzurufen, ihr zum Strand zu folgen und sich anzupirschen, sie mit einer Lampe zu blenden und sie dann zu zwingen, ihm nachzulaufen? Woher wusste er überhaupt, wo sie war? Dieser verdammte A. J. hatte es ihm bestimmt verraten. Sie hätte es wissen müssen. Männer hielten doch immer zusammen.
    Sie blieb stehen, um Atem zu holen, und sah, wie Dennis neben seinem Wagen auf und ab ging. Für einen verliebten Mann hatte er sich nicht gerade viel Mühe gegeben, sie zu finden, sonst hätte er wohl kaum einen ganzen Monat dafür gebraucht. Immer wenn Cassandra Ruth Ann gefragt hatte, hatte ihre Schwester nichts von ihm gehört oder gesehen. Er konnte ihr keinen Vorwurf daraus machen, wenn sie nun gedacht hatte, er hätte aufgegeben.
    »Dennis!«, rief sie. Er sah zu ihr herüber, dann blickte er auf die Schlüssel in seiner Hand. Schließlich wandte er sich um und lehnte sich mit vor der Brust gekreuzten Armen gegen den Wagen. Er konnte sie noch so hasserfüllt ansehen, dachte sie, als sie ohne jede Eile die Stufen zum Parkplatz hinunterging. Als sie vor ihm stand, wandte er das Gesicht ab, als könne er ihren Anblick nicht ertragen. Es hätte sie nicht gewundert, wenn im nächsten Moment fauchender Dampf aus ihren Ohren entwichen wäre. Sie holte tief Luft, um sich zu sammeln, ehe sie etwas

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