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In dein Laecheln verliebt

In dein Laecheln verliebt

Titel: In dein Laecheln verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Stimmung.
    June schlief noch fest. Außer ihren Atemzügen war kein Geräusch zu hören. Harriet stand auf und vermied jeglichen Lärm, während sie sich wusch und anzog. Sie trug einen dicken grünen Pullover, der gut zu der waldgrünen Cordhose passte. Nachdem sie mit dem Make-up fertig war, zog sie den Anorak an, den Burt für sie ausgewählt hatte, und setzte sich die dazu passende Skimütze auf.
    Sie schlich die Treppe hinunter, nichts rührte sich im Haus. Lautlos zog Harriet ihre Stiefel und Handschuhe an und ging hinaus ins kalte klare Sonnenlicht.
    Tief verschneit lagen die Wälder vor ihr. Harriet kam es so vor, als sei die Zeit stehen geblieben. Die Berge ragten majestätisch in den Himmel, und die riesigen Kiefern schienen einen weißen Hermelinpelz zu tragen. Ein würziger Duft lag in der Luft.
    »Ich bin allein«, rief Harriet übermütig und streckte die Arme aus. »Außer mir gibt es keinen Menschen auf der Welt.« Sie wirbelte fröhlich durch den Schnee, drehte sich im Kreis und warf sich in den Schnee. Sie war in die Berge ebenso verliebt wie in die Weizenfelder ihrer Heimat. Lachend sprang sie wieder auf die Füße und warf mit Schnee um sich. Plötzlich entdeckte sie Burt, der sie amüsiert betrachtete.
    »Ich sah von meinem Fenster aus, wie Sie im Schnee herumgetollt sind. Was war das für ein Spiel?«
    »Ich stellte mir vor, dass ich in dieser Wildnis ganz allein auf der Welt sei.«
    »Hier oben sind Sie nie allein. Sehen Sie einmal.«
    Harriet folgte seinem Blick und sah einen gewaltigen Hirsch, der sie vom Waldrand her aufmerksam beäugte.
    »Was für ein großartiger Anblick!«
    Das Tier schien ihre Bewunderung zu bemerken, hob das Geweih und verschwand wieder zwischen den Bäumen. »Ich bin ganz bezaubert von diesem Ort. Wer braucht denn schon Menschen um sich, wenn er dies alles hier sein Eigen nennt?«
    »Meinen Sie das ernst?« Ein leichter Schneeball streifte ihren Kopf. Harriet drehte sich nach Burt um und sah ihn gespielt grimmig an.
    »Das war ja die reinste Kriegserklärung.«
    Harriet folgte seinem Beispiel und bewarf Burt mit Schnee. Er erwiderte das Feuer. Abwechselnd trafen die Schneebälle oder verfehlten ihr Ziel, bis Harriet sich strategisch zurückzog. Burt holte sie ein, zog sie in den Schnee und warf sich über sie. Ihre Wangen glühten vor Kälte, und ihre Augen leuchteten, als sie nach Atem rang.
    »In Ordnung. Sie haben gewonnen.«
    »Sehr richtig. Und dem Sieger gebührt der Preis.«
    Er berührte ihren Mund mit seinen Lippen, und ihr Lachen erstarb. »Früher oder später gewinne ich immer.« Er küsste ihre geschlossenen Lider. »Das sollten wir öfter tun«, murmelte er, und sie taumelte und fühlte ihre Sinne schwinden. »Ihr Gesicht ist voller Schnee.« Seine Zunge strich über ihre Wange, und sie ließ es verwirrt geschehen.
    »Ach, Harriet, Sie sind ein hinreißendes Geschöpf.« Burt hob den Kopf und blickte ihr in die großen, hingebungsvollen Augen. Er atmete heftig und wischte ihr mit der Hand zärtlich den restlichen Schnee aus ihrem Gesicht. »Die anderen werden inzwischen aufgestanden sein. Lassen Sie uns frühstücken gehen.«
    »Stell dich dorthin, Harriet.« Erneut befand Harriet sich draußen im Schnee, doch diesmal in Begleitung von Larry und seiner unbestechlichen Kamera.
    Er hatte sie bereits stundenlang fotografiert. So jedenfalls kam es Harriet vor. Sie wünschte sehnlichst das Ende der Aufnahmen herbei. Die Aussicht auf eine Tasse heißer Schokolade vor dem Kaminfeuer war allzu verlockend.
    »Also los, Harriet, komm auf die Erde zurück. Du sollst so wirken, als ob du Spaß im Schnee hast und nicht wie ein gedankenverlorenes Mädchen.«
    »Hoffentlich friert dein Belichtungsmesser ein.« Sie sah ihn strahlend an.
    »Ach, lass doch den Unsinn.« Leicht verstimmt, aber unbeirrt kroch er im Schnee um sie herum.
    »Das war’s für heute«, stellte er schließlich fest, und sie ließ sich in gespielter Ohnmacht auf den Rücken fallen. Larry beugte sich über sie und machte noch ein weiteres Foto. Amüsiert schloss sie die Augen und verzog lachend den Mund.
    »Dauern die Aufnahmen immer länger, Larry, oder kommt mir das nur so vor?«
    »Das bildest du dir nur ein.« Er schüttelte den Kopf, und die Kamera baumelte am Riemen um seinen Hals. »Du bist über den Gipfel hinausgeschossen, und deine Blütezeit ist vorbei. Von jetzt an geht es nur noch bergab.«
    »Ich werde dir zeigen, wer über den Gipfel hinausgeschossen ist.« Harriet raffte sich wieder

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