In deinen Armen
grünes Wollcape, das mit Pelz besetzt war, über dem einen Arm und umklammerte mit dem anderen fest eine große Damentasche. Er. hätte wetten können, dass ihre Fingerknöchel unter den schwarzen Lederhandschuhen weiß waren.
Enid. Letzte Nacht war sie alles gewesen, war er sich hatte wünschen können. Sie hatte lustvoll gegeben, war von freigiebiger Zärtlichkeit gewesen und so hitzig, dass er vor Vergnügen fast verbrannt war. Natürlich hatte sie ihm nicht versprechen wollen, bei ihm zu bleiben, und jetzt schien sie von der Rechtmäßigkeit ihrer Vereinigung nicht mehr allzu überzeugt.
Er war überzeugt genug für sie beide. Er wusste in gewisser Weise, dass sie nicht unbedingt die umwerfendste Frau der Erde war, doch wenn er sie ansah, erblickte er Perfektion. Sie war seine Frau, und er würde ihre Zweifel überwinden. Er hätte sich nur gewünscht, dass sie ihn mit ein wenig mehr Zuneigung ansähe. Ihre gehetzten blauen Augen machten ihm Sorgen. Es schien fast, als wolle sie ihm Adieu sagen.
In Wahrheit sah er sie auch deshalb so durchdringend an, weil er fürchtete, sie könne fliehen.
Throckmorton gesellte sich zu ihm. »Bereit?«
MacLean lachte ein wenig. »Mehr als bereit.«
»Die Gegenstände, um die Sie gebeten haben, sind griffbereit platziert, und zwar wie gefordert in mehr als einem Versteck.« Throckmorton sah ihn ohne eine Spur von Belustigung an. »Sie verhalten sich misstrauisch und vorsichtig, genau wie immer. Sind Sie sicher, dass Sie sich nicht erinnern?«
»Ich erinnere mich nicht, aber es fühlt sich vertraut an. Und meine Vorsicht hat mir und meiner Frau letzte Nacht das Leben gerettet.«
Throckmorton senkte die Stimme. »Sally ist verschwunden.«
»Sally?« MacLean erinnerte sich an das Mädchen, das ihm das Essen gebracht hatte und so erpicht schien, alles recht zu machen. »Das Dienstmädchen?«
»Sie ist letzte Nacht am Cottage gewesen und hat mit einer der Wachen gesprochen. Harry hat den Mann bewusstlos aufgefunden, und die Kohlen aus der Feuerstelle lagen über den Boden verteilt.«
»Jemand muss sie bezahlt haben. Irgendwer will mich eliminieren.«
»Hätten die gewusst, dass Sie gehen können, es hätte einen gezielteren Anschlag gegeben.«
»Kein Wunder, dass Sie es so eilig haben, uns von hier wegzubekommen.«
Throckmorton bohrte die Hände in die Hosentaschen und trat gegen die Stufe. »Wenn ich nicht bald heiraten würde, würde ich mit Ihnen kommen.«
»Sie sollten aber doch besser bei der Zeremonie anwesend sein, Throckmorton.« MacLean strich über die Narben auf seiner Wange. »Haben Sie keine Idee, wer hinter mir her sein könnte?«
Throckmorton senkte schon wieder die Stimme. »Noch nicht. Aber wir haben die Kutsche so platziert, dass jeder, der uns beobachtet, Sie einsteigen sehen kann. In ein paar Stunden werden Sie an einem Gasthaus Halt machen, um die Pferde zu wechseln. Aber Sie werden bleiben, während ein anderes Paar an Ihrer Stelle in die Kutsche steigt und weiterfährt. Sie …«
»… und Enid.«
Throckmorton nickte. »Sie und Enid werden zurückbleiben und einen privaten Zug besteigen, mit dem Sie nach Edinburgh reisen. Dann geht es wieder zurück in die Kutsche und weiter nach Oben. Danach auf die Fähre nach Mull. Unsere Männer bleiben während der ganzen Fahrt in Ihrer Nähe. Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass nichts passieren wird – wie wir letzte Nacht gesehen haben –, aber ich habe meinen Schutzschild so dicht wie möglich gespannt.«
»Weiß meine Familie, dass wir kommen?«
»Niemand darf es wissen.«
»Wir versuchen also, vor den Problemen davonzulaufen.«
»Rückzug ist unsere primäre Verteidigungsstrategie, ja.«
MacLean war aggressiv, weil er es unbedingt wissen wollte. »Es ist an der Zeit, mir die Wahrheit Zu sagen.«
Throckmorton zögerte, als überlege er. »Sie kennen doch den größten Teil der Wahrheit. Sie wissen, was Ihnen zugestoßen ist. Sie wissen, dass irgendwer Sie tot sehen will. Ich habe große Angst, Ihre Erinnerung zu beeinflussen, indem ich Ihnen von alledem berichte, bevor Sie sich von selbst daran erinnern. Wir brauchen diese Erinnerungen. Wer auch immer Ihnen diese Falle gestellt und den anderen Mann getötet hat, muss sehr nervös sein, und wenn wir seinen Namen herausbekommen könnten …«
»Ich teile Ihnen den Namen mit, sobald er mir einfällt, aber es gefällt mir nicht, dass Sie mir Informationen vorenthalten.«
»Wenn ich Ihnen jetzt von der Sache erzähle, schreien Sie mich nur an,
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