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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Gesicht zu wahren.«
    »Vermutlich«, sagte sie sarkastisch. »Ich hatte bereits einen MacLean, ich will nicht noch einen. Also mach dir bitte keine Sorgen, dass ich es nach unseren Intimitäten jetzt auf
dich
abgesehen haben könnte.«
    So nachdrücklich hätte sie ihr Desinteresse nun auch nicht bekunden müssen.
    In etwas ruhigerem Tonfall fragte sie: »Ich hatte also Recht. Stephen ist derjenige, der bei der Explosion ums Leben gekommen ist?«
    »Ja.« Der arme Kerl. »Jetzt sind wir ihn los, was?«
    Sie seufzte kurz. »Ich habe nie gewollt, dass Stephen ums Leben kommt, ich wollte ihn nur …«
    »Loswerden?«
    »Ja«, gestand sie ein. »Ich wollte leben können, ohne damit rechnen zu müssen, dass er eines Tages wieder auftauchen könnte, um mein Leben erneut zu zerstören. Und ich wollte mich nicht mehr schämen müssen.«
    »Du gibst also zu, dass du Grund dazu hattest?«
    »Ja. Ich hatte mich armselig verheiratet.«
    Mein Gott, diese Frau kratzte an seinem Stolz, seinem Herzen und seinem Verstand. »Stephen war ein MacLean!«
    »Stephen war ein Taugenichts.«
    »Du kalter Fisch.«
    »Kalt, aber nicht stinkend. Du wärst ein Dummkopf, wenn du auch nur eine der Geschichten glauben würdest, die Stephen dir über mich erzählt hat.«
    Alles, was sie sagte, entsprach der Wahrheit, doch darum ging es ihm gar nicht. ja, er wollte Kiernan MacLean sein, Clansherr der MacLeans, aber er wollte auch Emds Geliebter sein. Er wollte sie auf sein Schloss bringen, sie an seiner Seite wissen, sie seiner Mutter und seiner Schwester vorstellen, sie lächeln sehen – und sie nach der Begrüßung in sein Bett nehmen und lieben, wie sie es verdiente, geliebt zu werden. Doch da war nur Verbitterung und Reue.
    »Komm, ich will nicht, dass es zu spät wird. Wir bekommen sonst noch Schwierigkeiten, sie alle wach zu kriegen.« Was aber bedeutsamer war, ein ungutes Gefühl fuhr ihm mit kalten Fingern den Rücken hinab. Schließlich wollte immer noch irgendjemand sie tot sehen. Er zog sie wieder an sich und machte sich durch das letzte Stückchen Wald auf.
    Der erzwungene Marsch schien Enids Widerwillen zu befeuern, denn sie fragte: »Wann hat Stephen dir diese Lügen über unsere Ehe aufgetischt? Als er zu dir gelaufen kam, um um Geld zu bitten? Oder auf der Krim, als du ihn vor seiner eigenen Ruchlosigkeit hast bewahren wollen?«
    MacLean horchte auf. »Woher willst du von seinem Tun auf der Krim wissen?«
    »Ich war drei Monate lang mit Stephen verheiratet. Ich kenne diesen Mann. Wenn er auf die Krim gegangen ist, dann um Geld zu machen, irgendwelchen Unsinn zu treiben und sich in etwas hineinziehen zu lassen, das eine Nummer zu groß für ihn war. Also bist du dort erschienen, sein geliebter Cousin,. um ihn einmal mehr vor seiner eigenen Dummheit zu bewahren. Und dann seid ihr beide in die Luft geflogen. Das ist es doch, was passiert ist, oder?«
    MacLean schlug das Herz bis zum Hals, sie so unbedacht über etwas sprechen zu hören, worüber man besser nur flüsterte. »Für eine Krankenpflegerin weißt du einfach zu viel.«
    »Wie Harry schon sagte – ich bin doch nicht blöd.« Sie atmete schwer und hielt sich mit der Hand die Taille, als hätte sie Seitenstechen. »Was ich nicht weiß, ist, für wen Stephen spioniert hat. Für die Briten oder für die Russen?«
    »Sag du es mir. Er war dein Ehemann.«
    »Zumindest kann ich sagen, dass er mit seiner Hinterlist wenigstens nicht
meine
Familie diskreditiert hat.«
    Dreistes Weib! »Willst du etwa behaupten, mein Cousin hätte mich mit seinen Machenschaften besudelt?«
    »Ich
bin jedenfalls nicht blutsverwandt mit ihm.«
    Kein Wunder, dass Kiernan Enid so begehrte. Es kümmerte sie nicht, wer er war oder welche Position er innehatte. Sie ließ sich von ihm nicht mit Füßen treten. Sie bot ihm Paroli. Er wollte nichts mehr, als sie küssen, aber … er hob den Kopf und verlangsamte seinen Schritt. »Pst.«
    »Warum? Du hörst die Wahrheit wohl nicht gern? Ich könnte dir Dinge von Stephen erzählen, da würden dir die Haare …«
    Er blieb stehen und hielt ihr den Mund zu. Dann murmelte er ihr ins Ohr: »Sei still.«
    Sie war so klug, sich nicht zur Wehr zu setzen. Sie schob seine Hand fort und blieb ruhig stehen, während er sich mühte, dieses eine, seltsame Geräusch zu identifizieren, das sich anhörte, als folge ihnen jemand.
    Aber er hörte nichts. Er legte wieder den Arm um sie und bewegte er sich vorsichtig weiter auf das Schloss zu. Sie hatten nicht einmal mehr eine Meile

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