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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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uns.« Sie schaute sich um. Ein jeder in der großen Halle betrachtete sie gespannt.
    MacLean schien es nicht zu stören. Er senkte nicht einmal die Stimme. »Aber, mein Mädchen, die gibt es doch. Du bist meine Geliebte.«
    Enid konnte hören, wie sie überall zu flüstern anfingen, und sie zischte: »Du hast mich einen geldgierigen Bastard geschimpft, der gegen Bezahlung mit dir geschlafen hat. Dachtest du, ich hätte das vergessen?«
    Er nahm ihre Hände in die seinen. Und hob sie an seine Lippen. Erst küsste er ihr die Handrücken, dann die Handflächen und dann, nachdem sie die Hände zur Faust ballte, wieder die Handrücken. Er sah ihr in die Augen und murmelte: »Das war falsch von mir. Wirst du mir vergeben?«
    Sie stand wieder flach auf den Füßen und zog an ihren Fingern. »Nein.« Ihm vergeben? Sie beabsichtigte, ihren Zorn zu hegen und zu pflegen – die einzige Waffe, die sie gegen diese seelenvollen grünen Augen und dieses einnehmende Lächeln hatte.
    »Bitte, Enid. Es war falsch von mir, diese Dinge zu sagen.«
    »Warum? Sie entsprechen doch der Wahrheit.«
    Er zog in gespieltem Erstaunen die Augenbrauen hoch. »Du hast wirklich des Geldes wegen mit mir geschlafen?«
    »Nein, das nicht. Aber ich bin ein geldgieriger Bastard und eine Engländerin dazu.«
    »Ah, wir haben alle unser Fehler.« Er küsste einen Finger nach dem anderen. »Vergibst zu mir?«
    Sie hatte zehn Finger. Und er den ganzen Abend lang Zeit. »Also gut. Ich vergebe dir!«
    Er hörte auf, sie zu küssen, und gestattete ihr, die Hände fortzuziehen. »Ich danke dir.«
    Sie warf sich das Haar aus der heißen Stirn. Nie zuvor war sie so rot geworden, dass ihr der Schweiß ausbrach.
    MacLean gestikulierte in Graemes Richtung und fragte in respektvollem Ton: »Wirst du ihn jetzt nähen?«
    »Kann ich etwas von Ihrem Whisky abhaben?«, fragte sie Graeme.
    Grinsend hielt er ihr den Becher hin. »Wusste ich es doch, als ich Sie zum ersten Mal mit Seiner Lordschaft hab sprechen hören, dass Sie ein prächtiges Mädel sind.«
    »Sie können Ihren eigenen haben«, sagte Donaldina. »Obwohl unser Whisky euch englischem Besuch meistens ein bisschen zu stark ist.«
    »Ich nehme etwas von seinem.« Gesagt, getan, schüttete Enid einen ordentlichen Schwall über die Wunde und brachte einen aufheulenden Graeme auf die Füße.
    Wieder brach Gelächter aus, und es bedurfte MacLeans schwerer Hand, Graeme wieder in den Sessel zu drücken.
    »Das Schlimmste ist vorbei«, erklärte Enid und setzte Stich neben Stich, wie sehr er sich auch wand.
    MacLean wandte sich an Donaldina. »Sie isst, sobald sie hier fertig ist.«
    »Ja, Mylord.« Donaldina knickste. »Wollen Sie selber nich vielleicht auch ein Stück Brot?«
    »Sobald sie hier fertig ist.« Gefolgt von dem Hund, der ihm bei jeder Gelegenheit mit der Schnauze in die Hand stieß, bahnte er sich einen Weg durch die Menge.
    Zwischen den Stichen beobachtete Enid ihn verstohlen. Er lächelte und schüttelte Hände. Und die Leute standen Schlange, um ihm auf die Schulter schlagen zu dürfen, ihn anzulächeln, ein Wort mit ihm zu wechseln.
    »Ah, ist gut, dass wir ihn zurückhaben.« Donaldina stand immer noch neben Enids Ellenbogen, einen zweiten Katzendarm bereithaltend. »Wir ham den Burschen vermisst. Ist ein guter Mann, wenn's Schwierigkeiten gibt, und auf 'nein so großen Gut gibt's immer irgendwo Schwierigkeiten.«
    Enid hatte Recht gehabt, als sie MacLean gesagt hatte, er solle nicht glauben, was Stephen über sie gesagt hatte. Jetzt wurde ihr klar, dass auch sie nicht hätte glauben dürfen, was Stephen über MacLean erzählt hatte. MacLeans Leute beteten ihn an.
    Sie hasste das. Es war um so vieles besser gewesen, den grausamen Brief, den sie von Stephens Clansherrn erhalten hatte, dessen genereller Boshaftigkeit zuzuschreiben und nicht direkt auf sich selbst zu beziehen.
    Aber heute Nacht, in den Wäldern, hatte er sie einen Bastard genannt. Er mochte sich dafür entschuldigt haben. Er mochte seine Entschuldigung sogar ernst gemeint haben, denn er war kein grausamer Mensch. Dennoch war es die Wahrheit. Sie war ein verarmter englischer Bastard. Und so jemand heiratete keinen Adeligen. Das durfte sie nie vergessen.
    »So wie sein Gesicht aussieht, hat unser Herr 'ne Menge Schwierigkeiten gehabt, seit er fort ist«, fuhr Donaldina fort. »Haben Sie ihn auch nähn müssen?«
    »Nein, das war schon erledigt, bevor sie nach mir geschickt haben.«
    Donaldina stellte sich auf Zehenspitzen und reckte den

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