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In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

Titel: In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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gegen den Salzstreuer gestoßen war.
    Er verstand nicht, was im Gefängnis alle am Alkohol so toll gefunden hatten. Nachdem einmal einer beim Brennen von Schnaps erwischt worden war, durfte man plötzlich nur noch ganz wenig Obst in der Zelle haben, und es hätte fast einen Aufstand gegeben. Geoff kapierte das nicht. Ihm hatten Bier, Wein oder Schnaps nie richtig geschmeckt. Und dann musste er dauernd pinkeln gehen, wenn er das Zeug trank. Es lief einfach durch ihn durch. Dreimal hatte er sich schon zum Herrenklo durchgekämpft, dabei waren sie erst seit einer Stunde und drei Minuten hier.
    Der Boden war klebrig und voller Flecken, weil die Männer dauernd was verschütteten, wenn sie rumstanden und gestikulierten und irgendeinen Mist laberten und sich wahnsinnig schlau dabei vorkamen. Den Geruch konnte er auch nicht leiden. Abgestandenes Bier roch noch widerlicher als Pisse.
    Nick kam mit einem Cappuccino und einem kleinen Glas mit einem braun-weißen Getränk zurück.
    »Ich gönn mir mal’nen schwanzlutschenden Cowboy, damit hier ein bisschen Schwung reinkommt. Soll dich von Pat grüßen«, sagte er. »Sie ist an der Bar, wenn du …«
    »Ich hab Hunger«, knurrte Geoff.
    »Hey, das Essen ist in der Mache. Du kriegst es, wenn’s fertig ist. Pat hat eine doppelte Portion für dich bestellt.«
    Essenszeit war vorbei, und das gefiel Geoff gar nicht. Er war überhaupt nur hier, weil Nick ihn mitgeschleppt hatte, um ein paar Jungs aus der alten Clique in Fisherman’s Bay zu treffen.
    »Gefällt’s dir daheim? Das muss doch irgendwie komisch für dich sein, dass du jetzt nach so langer Zeit wieder frei bist.«
    »Ich mag Gilligans Insel , Ein Käfig voller Helden und die ganzen Klassesendungen.«
    »Na super, aber wie gefällt dir der Rest, Leute treffen und so?«
    Mit tief über den Augen sitzender Kappe berichtete Geoff von dem Mädchen und den Blumen.
    »Ach deswegen hast du so ein Gesicht gezogen, als ich dich abgeholt habe. Aber eine Schlampe wie die hast du doch gar nicht nötig. Die ist doch garantiert dermaßen von sich eingenommen, dass sie glatt verschwinden würde, wenn sie niest.«
    Geoff kicherte. Die Vorstellung, dass eine sich aus ihrer eigenen Nase rausschnäuzt, brachte ihn zum Lachen. Genau wie dieser Typ in dem Film Ein Kater macht Theater .
    »Ich muss das jetzt fragen. Hast du eigentlich eine heimliche große Liebe?«
    »Nein.« Verstohlen ließ Geoff den Blick über die Frauen in der Bar gleiten. »Ich kann nicht so gut mit den Mädels reden.«
    »Ach, und wer ist das?« Nick holte ein Foto aus seiner Geldbörse. »Das hast du in der Hosentasche stecken lassen. Ich hab’s im Wäschekorb gefunden.«
    Geoff blickte es intensiv an. »Die ist was Besonderes. Sie hat mir einen Brief geschrieben und hat ihn mir in die Hose gesteckt, als ich entlassen worden bin. Wo diese ganzen Leute mich so angeschrien haben. Ich hab sie nicht mal gesehen.«
    »Wieso hast du’s mir nicht erzählt?«
    »Ich dachte, du nimmst sie mir weg.«
    »Mann, wenn sie dich anspricht, ist das was anderes. Was stand denn drin in dem Brief?«
    »Wie gern sie mich hat und so halt. Und dass sie’s gern auf die harte Tour macht.«
    »Jungejunge!« Nick schnappte sich das Foto. »Ihre Adresse steht hinten drauf.« Er kippte den Cocktail hinunter. »Wenn du sie nicht anrufst, ich tu’s mit Sicherheit.«
    »Wen belästigst du denn schon wieder?« Ein Fremder in schwarzem T-Shirt und Jeans kam zu ihnen, in der einen Hand ein Bier, die andere in der Hosentasche eingehakt. Er sah aus wie der Böse in einem Spaghettiwestern, der nur darauf wartet, den Colt zu ziehen.
    Hinter ihm kamen noch drei Typen und stellten sich um den Tisch.
    Geoff mochte es nicht, wenn man ihm so auf die Pelle rückte. Er zog den Kopf ein, nahm Nick das Foto weg und steckte es in die Tasche: Er wollte keinen Ärger.
    »Luke. Schön, dass du da bist.« Nick stand auf und gab seinem Freund einen Klaps auf die Schulter. »Hallo, Badger, Gazza, Carrot, kennt ihr meinen Cousin noch?«
    Alle setzten sich, und es wurde eng an dem kleinen Tisch.
    »Geoff, erinnerst du dich an Luke Platt? Er hat früher weiter droben an der Küste gewohnt. Ich dachte, wir machen’ne kleine Wiedersehensfeier, wie damals in der guten, alten Zeit in Fisherman’s Bay.«
    Geoff würdigte sie keines Wortes, hatte die Ankömmlinge aber bereits taxiert. Luke – mittlere Größe und Statur, sportlich. Und er hatte nach innen eingedrehte Füße. Womöglich ein guter Sprinter. Badger hatte einen

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