Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

Titel: In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
Vom Netzwerk:
Gesundheit gegenüber verpflichtet. Jede Information, die du dabei gewinnst, ist ganz genauso wichtig wie das Aufspüren eines Infektionsherds. Dieser Mann ist eine Krankheit, und seine Seuche greift rapide um sich.«
    An der nächsten Kreuzung gingen sie über die Straße und wichen dabei einem Ölfleck aus.
    »Ich werde sie unter gar keinen Umständen drängen. Sie ist gefährdet genug. Wenn sie nein sagt, dann war’s das.«
    »Einverstanden.« Sie beschleunigten ihre Schritte, und wieder kam der Kriminalpolizist ins Keuchen. »Außerdem muss ich wissen, ob er etwas mitgenommen hat, was ihr gehört. Ganz egal, was, und auch, ob er es vielleicht schon vor der Tat genommen haben könnte.«
    Anya blieb stehen und wartete. Hayden zog ein gefaltetes Blatt mit einer weiteren Liste von Fragen aus dem Jackett. Völlig außer Atem sagte er: »Ich zähle auf dich. Und das scheinbar unwichtigste Detail kann am Ende entscheidend sein.«

20
    Im Zentrum für sexuelle Übergriffe bereitete Anya die wöchentliche Mitarbeiterbesprechung vor. Die bestand zum größten Teil aus Sachstandsberichten zu den aktuellen Fällen und bot Gelegenheit, Anliegen und Dienstpläne zu diskutieren.
    Jede dieser nachmittäglichen Besprechungen begann für gewöhnlich mit einer Tasse Tee und dem Meinungsaustausch über Patientinnen, die den Therapeutinnen Sorgen machten. Diesmal aber fragte Mary Singer nach Mitteln für eine zusätzliche Kühltruhe zur Lagerung der forensischen Proben.
    Während sie sprach, nahmen die Frauen allmählich ihre Plätze im Personalzimmer ein.
    »Dr. Sinclair musste diese Woche sechzehn Frauen anrufen, um Platz für neue Proben zu schaffen. Vierzehn Frauen und zwei Männer weigerten sich, Anzeige zu erstatten. Mit dem Ergebnis, dass diese Beweismittel vernichtet wurden. Wir wissen aber alle, dass die Opfer es sich oft genug noch anders überlegen und irgendwann doch zur Polizei gehen. Aber wir nützen niemandem, wenn wir die Beweise auf den Müll kippen, weil uns der Lagerplatz fehlt.«
    Eine der anderen Therapeutinnen tauchte einen Teebeutel in ihre Garfield-Tasse und nahm sich einen Keks, bevor sie sich setzte. »Ich muss oft rumtelefonieren, wenn es mit dem Platz eng wird. Ein Haushaltskühlschrank ist einfach nicht groß genug für das, was wir hier leisten müssen.«
    Anya teilte sich die Vollzeitstelle mit Pauline Sinclair, einer weiteren Rechtsmedizinerin, zudem wurden sie in den Nachtschichten von vier praktischen Ärztinnen unterstützt. Bei den Besprechungen ließ sich am schnellsten herausfinden, was während der dienstfreien Zeit vorgefallen war. Anya hatte gar nicht gewusst, dass die Lagerkapazität ein derart drängendes Problem im Zentrum war.
    »Und was ist mit den eingepackten Beweismitteln – Unterwäsche, Handtücher, Laken, alles, was trocknen muss?«, erkundigte sie sich.
    »Das lagern wir in den Hochschränken und geben es auf Anforderung an die Polizei heraus. Was bei uns verbleibt, ist kein Problem. Wir sind nie auf die Idee gekommen, dort etwas zu entsorgen, weil einfach immer genug Platz da war. Nur die gekühlten Proben, für die müssen wir eine Lösung finden.«
    »Ich werde Pauline Bescheid geben, wenn sie morgen kommt.« Mary machte sich Notizen. »Sie lässt sich für heute entschuldigen, ihre Tochter bekommt einen Musikpreis in der Schule.«
    Die Frauen in der Runde hoben die Tassen und lächelten. Für die gesamte Belegschaft war es immer ein Grund zum Feiern, wenn ein Familienmitglied etwas erreicht hatte, durfte man sich doch wenigstens für einen Moment lang mit etwas Normalem und Positivem beschäftigen. Eine kurze Weile unterhielten sie sich in kleinen Grüppchen.
    Anya wollte endlich Feierabend machen. »Also, hat jemand einen Fall, über den wir sprechen sollten?«
    Wieder meldete sich Mary zu Wort: »Melanie Havelock. Sie gibt sich stoisch und kommt auch scheinbar mit der Situation zurecht, aber von ihrer Mutter weiß ich, dass sie nur noch im Badeanzug duscht. Sie zieht sich nicht mehr nackt aus. Und sie duscht auch nur, solange ihre Mutter im Nebenzimmer ist.«
    Anya klärte die anderen auf: »Wir fürchten, dass ein Serienvergewaltiger in der Gegend sein Unwesen treibt. Bis jetzt wissen wir von drei Fällen, aber es könnten mehr sein. In diesem Fall hat er Melanie nach der Vergewaltigung zu duschen gezwungen und sie dabei beobachtet. Und er hat auch gedroht wiederzukommen. Er hat ein Messer dabei, das einen Bluterguss in Form der Klinge auf der linken Brustkorbhälfte

Weitere Kostenlose Bücher