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In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition)

Titel: In deinen schlimmsten Träumen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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Handtasche. Und dann hat er den Griff um den Hals gelockert.« Louise rieb sich das Genick, als durchlebe sie den Augenblick noch einmal. »Ich bin aufgestanden und wollte mich umdrehen, um ihm die Tasche zu geben. Und genau als ich mich umdrehte, da hat er mir auf die Wange geboxt.«
    Auf einem großen Block machte Hayden sich Stichworte. »Haben Sie einen Teil seines Gesichts erkennen können? Nase, Kinn, Ohren?«
    »Die Spitze seiner schwarzen Kappe. Die hat sein Gesicht verdeckt. Dann habe ich seine Hand gesehen und hatte das Gefühl, mein ganzes Gesicht explodiert.«
    »Was geschah dann?« Anya war beeindruckt von dem mitfühlenden Ton des Polizisten. »Er hat gesagt, er hat ein Messer und er bringt mich um, wenn ich nicht tue, was er verlangt, oder wenn ich einen Mucks mache. Dann hat er mich zu Boden gestoßen und mich vergewaltigt. Ich hätte es nicht ertragen, ihn anzusehen, aber er schien Schwierigkeiten zu haben und wurde wütend.«
    »Auf welche Art wütend?«
    »Frustriert, als wenn es meine Schuld wäre, dass er nicht zum Orgasmus kommt.«
    Hayden machte sich ausführliche Notizen. Er schrieb entweder Steno oder hatte eine wirklich grauenerregende Klaue.
    »Hat er etwas gesagt?«
    »Hat mich Nutte genannt. Und gesagt, ich soll ihn nicht anschauen. Und dann hat er aufgehört und mich über den Parkplatz geschleift, bis auf die Wiese, unter einen Baum. Vorher sind wir auf dem Kies gewesen. Dann hat nicht weit von uns jemand sein Auto angelassen, und ich dachte, jetzt bringt er mich um.« Ihre Stimme verlor sich.
    »Aber er hat Sie nicht umgebracht«, sagte Anya. »Sie blieben am Leben.«
    Wieder griff Louise sich ins Haar. »Als das Auto losgefahren ist, weg von uns, da hat er mir ins Ohr geflüstert: ›Wer keinen Schmerz spürt, spürt keine Liebe.‹ Das weiß ich noch, weil er das gesagt hat, als wolle er mir helfen zu verstehen, was er da tut.« Ihr Blick wurde glasig. »Dann hat er sich die Handschuhe ausgezogen und mir die Finger in die Brust gepresst. Dann hat er mich noch mal vergewaltigt, unter dem Baum.«
    »Sie machen das großartig«, sagte Hayden. »Was hat er als Nächstes getan?«
    »Ich glaube, bei diesem Mal ist er gekommen, weil er dann von mir runter ist. Er hat sich meine Tasche geschnappt und gesagt, er weiß, wo ich wohne. Wenn ich zur Polizei ginge, käme er wieder und würde mich fertigmachen. Und dann war er weg.«
    »Können Sie irgendetwas über das Messer sagen?«
    Louise dachte eine Weile nach. »Scharf, klein. Ich weiß nicht, was daraus geworden ist. Im einen Moment war’s auf meiner Brust, im nächsten war’s verschwunden.«
    »Hat es klick gemacht?«
    Louise zögerte. »Möglich. Da war ein Geräusch.«
    »Könnte also ein Schnappmesser gewesen sein.« Hayden kritzelte hektisch. »Wissen Sie noch, wie die Handschuhe aussahen?«
    »Müssen OP-Handschuhe gewesen sein. Ich habe das Latex gerochen.«
    Anya sagte: »Deshalb befand sich auch eine Spur Talkumpuder auf Ihrem Bein. Das soll verhindern, dass die Handschuhe aneinanderkleben.«
    »Das ist sehr, sehr hilfreich«, drängte Hayden. »Ist Ihnen etwas an seiner Hand aufgefallen? Hatte er vielleicht eine Tätowierung?«
    »Nein, ich glaube nicht. Es war eine weiße Hand.«
    Plötzlich war Louise mit den Gedanken nicht mehr bei der Sache und sah sich in der Cafeteria um. An der Theke stand eine Gruppe von Bowlingspielern, die ihr Fastfood bestellten und mitnahmen.
    Hayden beugte sich vor und sah Louise Richardson fest in die Augen. »Was meinen Sie mit weiß? War es ein wei ßer Mann?«
    Louise wich dem Blick des Ermittlers aus. »Es war ziemlich finster, aber ich erinnere mich, dass die Haut weiß aufblitzte, wenn er sich bewegte.«
    »Konnten Sie sein Handgelenk sehen, oder einen anderen Teil seines Körpers?«
    Louise schloss die Augen und hielt inne. »Das ist mir bis jetzt noch gar nicht aufgefallen. Ich habe sein Handgelenk gesehen, und das sah ganz normal aus.« Sie stockte. »Das hört sich jetzt sicher verrückt an, aber er muss irgendwie eine Art Streifen auf der Hand haben. Ich weiß, dass die Haut aufblitzte. Tut mir leid, wenn ich Ihnen nicht weiterhelfen kann. Das ergibt alles überhaupt keinen Sinn.«
    Hayden sah Anya enthusiastisch an. »Es muss Ihnen gar nichts leid tun. Sie helfen uns – sehr sogar. Meinen Sie, er könnte vielleicht ein Mal auf der Hand gehabt haben?«
    »Könnte sein. Das klingt schon viel vernünftiger – ein verwaschener Spritzer weiße Farbe oder so.«
    Anya bewunderte Louise für

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