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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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Mum sah umwerfend aus - hellblaues, leichtes Sommerkleid, mit einem breiten weißen Gürtel, weiße Sandale und einen hauchzarten, weißen Schal. Die Haare fielen in weichen Wellen über ihre Schultern. Ihre Lippen waren blutrot und luden regelrecht zum Abknutschen ein. Ich hingegen hatte wieder mal blindlings in den Schrank gegriffen, dabei hatte ich mir gestern vorgenommen, das nicht mehr zu tun. Ich trug eine schlabbrige, schwarze Jogginghose, meine heißgeliebten Skaterschuhe, die mit dem hellblauen Karomuster an der Seite, und ein knallgelbes T-Shirt, das mir ein bisschen zu groß war. Meine Haare standen in allen Richtungen vom Kopf ab. Mir war keine Zeit geblieben zu duschen, also hatte ich mir nur schnell die Zähne geputzt. Zum Glück hatte ich keine übermäßige Transpiration und stank daher nicht einmal beim Marathonlaufen nach Schweiß! Mum schnalzte missbilligend mit der Zunge.
„Du willst wirklich so in die Schule?“
„Ich gehe dort hin, um etwas zu lernen“, erklärte ich knapp.
„Ich hab dir dein Duschzeug eingepackt, damit du dich nach dem Training in der Schule waschen kannst!“ Damit ich länger brauchte bis ich daheim war und sie so mehr Zeit hatte, um mit meinem Lehrer rumzumachen. Ich war ja nicht blöd!
„Danke, Mum.“
„Ich liebe dich!“, flüsterte sie und küsste mich auf die Stirn. Das tat sie in letzter Zeit öfter.
„Ich dich auch, Mum.“
„Und rede mit diesem Haiss, Liebling!“ Kein gutes Zeichen, dass sie sich noch immer an seinen Namen erinnerte. Das bedeutete nur, dass sie die ganze Nacht wachgelegen und über mein Verhalten nachgedacht hatte. Höchstwahrscheinlich würde sie das am Abend mit Gadget sezieren. Ich sparte mir einen Kommentar und machte mich auf den Weg. Wie ein Wildschwein im Wald donnerte ich über den Fußgängerweg und hetzte zur Bushaltestelle. Sogar der Busfahrer beäugte mein Outfit mit unverhohlenem Interesse und stutzte, als er mir ins Gesicht sah. Er verzog den Mund, als sei er derjenige, der die Schmerzen hatte und nickte dann förmlich: Gesichtsprobe bestanden, steig ein!
Ein leises Zischen hallte durch den Klassenraum, als ich diesen betrat. Haiss saß ganz vorn, die Arme lässig vor der Brust verschränkt und die Beine so weit gespreizt, als sei er die coolste Sau der Schule. Die Haare hatte er zu einem strengen Zopf nach hinten gebunden. Er musterte mich aus zusammengekniffenen Augen, die Lippen fest aufeinander gepresst. „Kleinen Unfall gehabt?“, wollte er wissen. Inspector Gadget saß wie üblich in Mantel und Hut vorn am Lehrerpult. Ich konnte seinen wachsamen Blick im Genick spüren. „Wie kommt der Pavianarsch nur auf diese Idee?“, fragte ich an Gadget gewandt. Er rollte die Augen und schüttelte den Kopf.
„Setz dich bitte, Verry! Der Unterricht beginnt jeden Augenblick.“
„Aber natürlich, Mr. Farmer!“ Ich neigte den Kopf, deutete einen kleinen Knicks an und marschierte zu meinem Platz.
Der Unterricht zog sich wie Kaugummi. Wie immer bemühte sich Gadget um die Aufmerksamkeit seiner Klasse. Ich war erstaunt, wie gut er seinen geilen Körper verbarg. Niemand hier ahnte, wie heiß er in Wirklichkeit war. Trotzdem hatte ich es nach kurzer Zeit satt, ihn anzustarren und mir die Bilder vom Vortag in Erinnerung zu rufen. Immerhin knutschte der Kerl mit meiner Mum! Davon abgesehen lief auch alles darauf hinaus, dass er sie heute flachlegen wollte. Dass sie keine Einwände hegte, hatte ich in ihren Augen gelesen. In der Frühstückspause machte ich es mir zur Aufgabe, Gadget nachzugehen und ihn vom Essen abzuhalten. Vor dem Lehrerzimmer hielt ich ihn auf.
„Hey, Brian!“, flüsterte ich. Er wirbelte herum und starrte mich so entsetzt an, als hätte ich laut „Na, du geile Sau!“ gerufen.
„Verry“, zischte er.
„Sie wollen heute also mit meiner Mum ins Bett?“, kam ich sofort auf den Punkt. Er räusperte sich leise.
„Das ist jetzt nicht unbedingt der richtige Zeitpunkt, um über deine waghalsigen Spekulationen zu sprechen.“
„Meine Mum ist kein Spielzeug!“, fuhr ich ungerührt fort. „Sie hat Gefühle. Wenn Sie die ausnutzen, Brian, dann reiße ich Ihnen höchstpersönlich den Arsch auf! Ist das klar?“ Er grinste hinreißend und ich ärgerte mich, weil ich rot wurde. Gadget beugte sich so weit vor, dass seine Lippen meine Ohrmuschel berührten.
„Sie ist bei mir in guten Händen, Verry. Das verspreche ich dir! Pass lieber auf dich auf!“ Ehe ich etwas erwidern konnte, wurde ich angerempelt und stürzte. Aus

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