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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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mich in einen leeren Flur und zerrte mich in eine dunkle Ecke. Haiss drückte mich blitzschnell gegen die Schließfächer, beide Arme rechts und links von meinem Kopf gegen die Spinte gestemmt.
„Willst du ihn nochmal sehen?“, knurrte er und nestelte an seiner Hose herum. „Soll ich ihn dir zeigen? Oder hast du Schiss, kleine Verry?“ Er legte den Kopf schief und ich hätte schwören können, dass seine Augen rötlich schimmerten. Das Blut donnerte dröhnend durch meinen Körper. Haiss griff nach meiner Hand und drückte sie fest gegen seinen Bauch. „Willst du ihn anfassen?“ Er klang weder erregt, noch belustigt, sondern stinksauer. Mir wurde speiübel. Plötzlich fühlte ich mich winzig klein. Wie ein Kaninchen, das sich einem Wolf gegenüber sieht.
„Mach den Mund auf“, schnauzte er und donnerte die Hand gegen den Spint. Ich zuckte unwillkürlich zusammen. „Och. Da hat´s der kleinen Maus wohl die Sprache verschlagen!“ Dann drängte er sich gegen mich, mit seinem ganzen Körper. Er drückte mich so fest gegen die Schließfächer, dass es mir den Atem aus den Lungen presste. „Du spielst mit dem Feuer!“, flüsterte er und knurrte leise. „Du hast keine Ahnung, worauf du dich da einlässt.“ Dann beugte er sich zu mir runter und fing meinen Wutschrei mit seinem Mund auf. Er presste seine Lippen so fest auf meine, dass es wehtat. „Mädchen wie du wollen doch nur Aufmerksamkeit. Du willst doch sowieso nur gefickt werden!“ Er lachte laut. „Deine Masche ist wirklich merkwürdig!“ Irgendetwas in meinem Inneren zerplatzte. Schreiend riss ich das Bein hoch und rammte ihm mein Knie genau zwischen die Beine. Völlig verdattert ging er zu Boden. Wieder ein Tritt. Ich versenkte meinen Fuß direkt in seinem Gesicht, Blut spritzte. Noch ein Tritt, diesmal gegen das Kinn, dann gegen seinen Brustkorb.
„Du dreckiges Arschloch!“, schrie ich und trat wieder nach ihm. Er lag einfach da und starrte mich mit aufgerissenen Augen an, während das Blut aus seiner Nase suppte.
„Verry!“ Gadget stand plötzlich neben mir und zerrte mich zurück.
„Ich mach dich kalt, du Wichser!“, schrie ich und strampelte. „Lass mich los! Ich bring dieses Schwein um!“ Ich zitterte wie Espenlaub und starrte Haiss hasserfüllt an. Plötzlich prustete er und lachte laut. Gadgets griff um meine Handgelenke wurde fester. Haiss wischte sich über den Mund und betrachtete das Blut an seinen Fingern.
„Sie kann mich verletzen“, gluckste er und schüttelte den Kopf. „Sieh dir das an, Brian!“ Er hob die Hand und deutete auf seine Nase. „Ich blute … wann hast du mich das letzte Mal bluten sehen?“ Haiss erhob sich so geschmeidig wie eine Katze. Diesmal stand er ganz aufrecht da, was ihn noch größer machte. Er drückte den Rücken durch, ließ die Halswirbel knacken und fixierte mich mit einem unergründlichen Blick. Im nächsten Augenblick stand er dicht vor mir und presste seine rechte Hand flach auf die Schürfwunden in meinem Gesicht. Ich wollte zurückweichen, aber Gadget rührte sich nicht.
„Nimm die Pfoten weg oder ich hack sie dir ab!“, giftete ich und schnappte nach seiner anderen Hand, die über meinem Mund schwebte, als überlegte er, ihn mir zuzuhalten.
„Vielleicht später.“ Er zwinkerte mir zu und wischte sich das Blut mit seinem Ärmel aus dem Gesicht. Erst als Gadget ihm ein weißes Taschentuch reichte, wurde mir klar, dass Haiss seinen Vornamen kannte. Ich bekam keine Gelegenheit mehr, mich darüber zu wundern, denn der Boden wurde mir unter den Füßen weggerissen und Dunkelheit senkte sich wie ein schwerer Teppich über mich.
    „Wie viel Zeit bleibt ihr noch?“
„Keine Ahnung. Allerhöchstens zwei Wochen!“
„Scheiße!!! Warum ausgerechnet die? Die hasst mich!“
„Du hast dich auch wie ein Vollidiot aufgeführt!“
„Ich dachte sie macht mich an!“
„Sie wollte dich nur bloßstellen. Du hast wirklich keine Ahnung von den Frauen!“
„So ein Dreck. Für sowas hab ich echt keine Zeit!“
„Keiner von uns kann sich das aussuchen!“
    „VERRY!“ Ein lauter Knall folgte. Ich riss den Kopf hoch und die Augen auf. Irritiert sah ich mich um. „Du wagst es in meinem Unterricht zu schlafen?“, polterte Gadget.
„Huh?“ Mehr brachte ich nicht hervor. Wie zum Geier war ich zurück in den Klassenraum gekommen? Ich warf einen schnellen Blick auf die Uhr und mir klappte der Mund auf. Zeitgleich ertönte die schrille Schulglocke und kündigte die Mittagspause an. Während die anderen

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