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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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Stückchen seines Kittels abdrückte. Sie unterhielten sich, so sah es zumindest aus. Jenks, völlig ruhig und die anderen drei wie aufgebrachte Wölfe, die kurz davor standen ihre umzingelte Beute zu zerreißen.
„Was ist passiert?“, wollte ich wieder wissen, in der Überzeugung, von Linda noch keine Antwort bekommen zu haben. „Es war Jenks“, seufzte Linda. „Er ist bekannt dafür, nicht lange zu fackeln, wenn er etwas herausfinden möchte.“
Sie verzog das Gesicht zu einem beschämten Lächeln. „Er hat gesagt, deine Mum hätte dir geraten, dich nicht aufzuregen, dass du nicht in Schwierigkeiten geraten sollst und am besten … meditieren sollst?“ Sie sah mich fragend an. „Naja, jedenfalls wollte er herausfinden, wieso sie dir dazu riet … also wollte er dich gegen sich aufbringen. Er wollte …“ „Mich wütend machen?“
„Hmm … ja. Ich denke schon … er hat nur für den Bruchteil einer Sekunde vergessen, dass du … dass du immer noch ein … ein Mensch bist“, hauchte sie. Sie biss sich auf die Unterlippe und richtete den Blazer, der mich zudeckte.
„Ich verstehe nicht“, krächzte ich und wollte mich aufsetzen, aber mein hämmernder Schädel machte mir einen Strich durch die Rechnung. Stöhnend sank ich zurück auf den Boden.
„Warum hörst du auch nicht auf mich“, tadelte mich Linda sanft. Wieder sah sie über mich hinweg und ihre Augen wurden größer. Die drei Blutsauger knieten sich neben Linda und alle vier sahen mich an wie eine Außerirdische. Was war nur passiert?
„Du kommst zu mir“, eröffnete Erik. „Bis wir die Sache unter Kontrolle haben.“
„Welche Sache?“ Jetzt richtete ich mich doch mit zusammengebissenen Zähnen auf. Mir gefiel nicht, wie sie auf mich herabsahen.
„Die Sache mit Malik“, wich er meinem Blick aus und ich spürte, dass er mich anlog. Hier ging es gerade überhaupt nicht um Malik. Mit einem unterdrückten Stöhnen erhob ich mich ganz. Ich wankte ziemlich heftig auf der Stelle, widerstand aber dem Drang, mich an Linda festzuhalten, die direkt neben mir stand.
„Lüg mich nich an“, brachte ich gerade so hervor. Schwindel peitschte auf unerträgliche Weise durch meinen Kopf und meine butterweichen Knie waren kurz davor nachzugeben.
„Es ist sicherer“, meinte Erik leise und beobachtete meine taumelnde Wenigkeit ganz genau.
„Besser für wen?“
„Besser für … für dich, natürlich!“
„Ich möchte nach Hause. Mum soll morgen entlassen werden.“
„Nein!“, erwiderte Erik in strengem Ton. „Du kommst zu mir und damit basta!“
„Drauf geschissen“, winkte ich ab und machte einen hochkonzentrierten Schritt von ihnen weg. Es klappte erstaunlich gut und ich versuchte noch einen. Mir war egal, dass man mir ansah, wie schwach ich mich fühlte und wie anstrengend es war, mich aufrecht zu halten.
„Sei doch vernünftig!“, schnauzte Erik.
„Ich werde sie begleiten“, kam es völlig überraschend von Brian.
„Warum ausgerechnet du?“, brummte Erik. Jemand stöhnte ziemlich genervt. Ich eierte weiter und freute mich über die kurze Strecke die ich bereits zurückgelegt hatte. Auch wenn es keine zwei Meter waren. Jenks saß rechts von mir im Gras und sah zu mir hoch. Seine schneeweiße Mähne schimmerte im Schein des Feuers als stünde sie selber in Flammen.
„Ich bin Wissenschaftler“, erklärte er und zuckte die Schultern. „Es ist meine Pflicht, die gefährlichen Sachen ans Tageslicht zu bringen, bevor sie von allein hervorbrechen und andere in Gefahr bringen.“
Ich blieb stehen und sammelte Kraft für die nächsten Schritte. Da sagte Jenks etwas, dass mich wieder zu den grässlichen, alles verzehrenden Flammen in mir zurück katapultierte.
„Du darfst nicht sterben!“
Meine Knie gaben einfach nach und mein Herz begann sich schmerzhaft zusammenzuziehen.
„Aua“, stöhnte ich und griff mir an die Brust.
„Du trägst mittlerweile so viel Gift in dir, dass es für zehn Menschen reicht … du darfst auf keinen Fall zulassen, dass es dich wandelt. Du darfst nicht sterben!“, drängte er fast panisch.
„Ich bin immun“, keuchte ich und hustete ins Gras. „Das hast du selber gesagt …“
„Es ist viel schlimmer, als ich befürchtete … Ver…“ Jemand verpasste ihm einen Kinnhaken. Jenks flog quer über den Rasen und donnerte gegen einen Grabstein. Ich sah Erik, wie er sich die Handknöchel rieb und Jenks einen mörderischen Blick zuwarf.
„Unglaublich, dass er Onyx Gnade auf solche Art ausnutzt.“ Ehe ich mich versah

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