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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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fühlten sich an, als hinterließe ich ein weiteres Stück meiner selbst. So krank die Sache auch war, es kam mir so dermaßen ungerecht vor. Nicht, dass ich jemals geglaubt hatte, irgendwann unglaublichen Sex mit einem Typen zu haben, nein, diese Illusionen waren von Malik längst zerstört worden. Die Sache mit Eriks Outing hatte mir den Rest gegeben. Mich jetzt aber in die Badewanne setzen zu müssen und der Sache ein Ende zu bereiten, die mich immer vor Malik beschützt hatte, kam mir ungerecht vor.
Andererseits trug ich die Schuld an so viel Leid in meinem Umfeld, da konnte ich doch ruhig etwas opfern, nicht wahr? Aber musste es gerade diese entwürdigende Art der Entjungferung sein?
Mit wild klopfendem Herzen und einem riesigen Kloß im Hals öffnete ich die Badezimmertür und schloss sie wieder hinter mir. Ich hing ein Handtuch über die Türklinke, damit niemand reingucken konnte. Ein zweites rollte ich zusammen und legte es unten vor den Türschlitz. Die Tür kam mir schrecklich dünn vor und dass Brian irgendetwas hören konnte, machte mich ganz krank. Ich ließ heißes Badewasser ohne Zusätze einlaufen. Ich hielt es nicht für besonders gesund irgendein schaumiges Zeug in mich einzuführen.
Minutenlang starrte ich in die volle Badewanne, prüfte mit der Hand die Temperatur und zögerte immer wieder und wieder. Irgendwann schlüpfte ich seufzend aus meinem Kleid und kletterte, ständig einen Blick zur Tür werfend, in das heiße Wasser.
Der Dildo lag auf dem Badewannenrand bereit und kam mir noch viel größer vor. Ich konnte mich einfach nicht dazu durchringen ihn in die Hand zu nehmen. Mittlerweile war das Wasser kalt geworden und ich ließ es zur Hälfte ab und heißes nachlaufen. Vor Nervosität konnte ich kaum schlucken. Schließlich streckte ich die Hand danach aus. Er fühlte sich unangenehm kalt an. Tränen standen mir bereits in den Augen, als ich ihn unter Wasser hielt, damit er etwas wärmer wurde. Niemals hätte ich gedacht, in einer solchen Situation festzusitzen. Die Enttäuschung darüber, dass mein erstes Mal mit diesem Scheißding ablaufen würde, machte mich so wütend, dass ich es einfach nur noch hinter mich bringen wollte. Ich spreizte die Beine, setzte den Dildo an und legte den Kopf in den Nacken. Drei Mal atmete ich tief ein und aus und schob mir das Ding tief in den Unterleib.
„Oh Gott“, schnaufte ich und verkrampfte mich immer mehr. Der Schmerz war unglaublich. Messerscharf und so intensiv, als ramme ich mir ein Brotmesser zwischen die Beine. Ich biss mir zu fest auf die Unterlippe, doch das Gefühl, mir eigenhändig den Unterleib zu spalten, ließ es mich kaum spüren. Ich lag da, atmete flach und war verunsichert. War es tief genug gewesen? Mit zitternden Händen zog ich den Dildo wieder raus, was mir dermaßen Schmerzen bereitete, dass ich zu heulen begann. Ich ließ das Ding los und schluchzte hemmungslos, als sich zwischen meinen Beinen eine Blutwolke im Wasser bildete.

Gerade zog ich mir den Bademantel über, als es an der Tür klopfte. Ich reagierte nicht und bürstete mein nasses Haar, dann schmierte ich mir irgendeine Anti-Falten-Nachtcreme ins Gesicht und beobachtete mich lange im Spiegel. Ich fühlte mich nicht erwachsener, sondern einfach nur benutzt. Mein erstes Mal hatte mir das letzte bisschen Glauben an die Liebe völlig versaut. Es gab sie nicht. Nicht für mich. Dieses verdammte Gummiding besiegelte nur das Ende meiner blöden romantischen Träumerei. Auch wenn sie noch so klein gewesen war, hatte ich doch daran festgehalten. Jetzt war alles zerstört. Es gab nichts mehr, an das es sich festzuhalten lohnte.
Ich ließ die Bürste auf dem Toilettendeckel zurück und verließ das Badezimmer. Brian lehnte am Geländer, mit vor der Brust verschränkten Armen.
„Ist … bist du okay?“, wollte er wissen. Unsicherheit schwang in seiner Stimme mit. Hoffentlich bereute er bitter, wozu er mich gebracht hatte. Ich wünschte mir so sehr, dass er ein schlechtes Gewissen verspürte.
„Was kümmert es dich?“, giftete ich ihn an, ließ ihn einfach stehen und knallte meine Zimmertür von innen zu. Ich warf mich aufs Bett und schluchzte in mein Kissen. Mum hatte Mal gesagt, dass ich mit ihr reden könne, sollte mein erstes Mal so beschissen werden, wie es nur ging. Damals glaubte ich noch, dass Malik es zu meinem persönlich grausigsten Erlebnis machen würde. Nie hätte ich geglaubt, dem zuvorzukommen und einen Teil meiner Selbst eigenhändig zu zerstören.
Mein

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