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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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mich. „Er ist hier!“
„Beruhige dich“, zischte Brian, der ebenfalls sehr aufmerksam umher spähte. Dass Erik und Taylor neben mir standen, bemerkte ich erst, als ich einen der beiden ansprang, in dem Glauben, er könne Malik sein und gleich dieses verdammte Schwert ziehen. Ich wollte ihn dringend davon abhalten, denn noch immer spürte ich es tief in meinen Eingeweiden. Brian zerrte mich mit grober Gewalt von Erik runter, der mich sehr geschockt anstarrte.
„Wolltest du mich gerade umbringen?“, krächzte er und rieb sich den Hals, den ich gewürgt hatte. Unfähig ein Wort über die Lippen zu bringen, schüttelte ich nur wild den Kopf. Rechts hinter mir intensivierte sich plötzlich Maliks Präsenz. Ich wirbelte herum, bereit anzugreifen und mein Leben mit aller Macht zu verteidigen. Doch da stand nur dieser beschissene Baum. Aber vielleicht dahinter!
Ich rannte los, ehe mich jemand davon abhalten konnte und riss Linda, die mit tränenverschmiertem Gesicht und aufgerissenen Augen vor mir stand, von den Füßen. Ich spürte meine Hände, die sich kraftvoll um ihren schlanken Hals schlagen, den Kehlkopf unter meinen Daumen und wie ich zudrückte, ohne etwas dagegen tun zu können. Wir sahen uns zu Tode erschrocken an. Ich kam nicht dagegen an und musste hilflos mit ansehen, wie Linda unter mir nach Sauerstoff rang, während ich sie brutal würgte.
Etwas knallte mit voller Wucht gegen meinen Hinterkopf. Mein Schädel donnerte so heftig gegen Lindas, dass die Haut an ihrer rechten Augenbraue aufplatzte und zu bluten begann. Kräftige Arme rissen mich von dem schwächlichen Körper unter mir herunter. Ich wurde herumgerissen und grob auf den Boden gedrückt. Ich blieb mucksmäuschen still und rührte keinen einzigen Muskel mehr. Nur mein Herzschlag dröhnte laut in meinem Brustkorb und mein schwerer Atem war zu hören. Brians dunkle Augen fixierten mich wie ein lauerndes Raubtier. Ich wusste, eine falsche Bewegung und er würde mich in Stücke reißen. Jetzt war ich der Feind, nicht er. Also schwieg ich und versuchte seinem Blick so standzuhalten, dass es trotzig wirkte und nicht überlegen. Irgendwann wurde mir dabei so unbehaglich zumute, dass ich ihm auswich.
Je mehr die Angst vor Malik in mir zusammenschrumpfte, desto größer wurde das Bewusstsein, wie nah mir Brian war und dass ich die Wärme seiner Hände, die meine Oberarme viel zu fest zu Boden drückten, zu genießen begann.
Ich spürte mich erröten und wäre am liebsten im Erdboden versunken.
„Du kannst sie jetzt wieder loslassen“, fauchte Erik angepisst.
„Seine Macht über dich wird stärker“, meinte Jenks irgendwo aus der Dunkelheit. Ihn hatte ich bei der Beerdigung gar nicht gesehen. Er trat in den Schein der Fackeln an Donnas Grab. Auf seinem Gesicht spiegelte sich tiefe Beunruhigung. Er musterte mich wie ein Versuchskaninchen und runzelte nachdenklich die Stirn. Dann erst begab er sich zu Linda, die hustend auf dem Boden hockte und untersuchte ihren Hals.
Gott, was hatte ich nur getan? Ich hätte sie töten können! Verfluchte Scheiße!
Brian ließ endlich von mir ab und zog sich wenige Schritte zurück. Sein wachsamer Blick huschte durch die Dunkelheit, auf der Suche nach dem eigentlichen Feind. Ich warf ihm aus den Augenwinkeln einen Blick zu und ein heftiges Stechen zuckte durch meinen Brustkorb. Eriks Eifersucht oder meine Enttäuschung? Es war einfach nur beschämend, wie ich dazu in der Lage sein konnte, Brian anzuhimmeln, obwohl ich gerade versucht gewesen war Linda umzubringen. Die Hitze seiner Handflächen brannte immer noch auf meinen Oberarmen und ich begann mich schon wieder nach einer weiteren Berührung seinerseits zu sehnen, während Linda neben mir heiser mit Jenks sprach.
„Das ist so krank“, flüsterte ich und rieb mir mit beiden Händen über das Gesicht. Taylor stellte sich vor mich und hielt mir seinen ausgestreckten Arm hin. Ich sah ihn an wie ein Weltwunder.
„Komm“, meinte er mit seiner grollenden Stimme und half mir auf die Füße. Er klopfte mir mit ernster Miene Grashalme vom Rücken. Ich vermied es beschämt ihm ins Gesicht zu sehen und vergrößerte sofort den Abstand zu ihm. Ich wollte nicht, dass er sich dazu genötigt fühlte nett zu mir zu sein, obwohl er mir ganz bestimmt viel lieber den Hals umdrehen wollte.
„Danke“, murmelte ich. Völlig unvorbereitet traf mich ein fester Schlag in die Seite. Ich stürzte den Vampiren direkt vor die Füße und stöhnte vor Schmerz ins Gras.
„HAST DU DEN

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