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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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VERSTAND VERLOREN?“, hörte ich Erik wütend brüllen. Ich wurde wieder auf die Beine gezogen, von wem, konnte ich nicht sagen, da ich zu sehr mit dem stechenden Schmerz in meiner Hüfte beschäftigt war.
„Lass mich los“, meinte Jenks ruhig. „Sie ist geschwächt, ich muss endlich wissen, was für ein Geheimnis sie in sich trägt!“ „Wovon zum Teufel redest du?“, knurrte Erik.
„Ihre Mutter hat vorgestern etwas zu ihr gesagt, dass mich neugierig macht.“
„NEUGIERIG?“, brüllte Erik wieder. „Sie ist keines deiner …“
Wieder ein kräftiger Schlag, diesmal gegen meinen Kopf. Meine Knie knickten einfach ein und das Geschrei der Vampire verdichtete sich zu dumpfem Blubbern, wie Wasser, dem man Puddingpulver untergerührt hat und das immer dicker wird. Als ich dieses Mal aufgerichtet wurde, konnte ich kaum noch geradeaus sehen, so sehr drehte sich alles. Ein dritter Schlag folgte prompt, direkt in meine Eingeweide. An genau derselben Stelle, durch die die riesige Klinge gefahren war. Der Schmerz schoss wie grelle Blitze zu meinem Kopf auf, fuhr in die Spitzen meiner Finger und Zehen und mündete zu einer regelrechten Explosion in meinem Rückgrat. Blind und taub brach ich zusammen, nicht mehr fähig mich zu bewegen. Mir fehlte die Kraft zu atmen und ich spürte das heftige Stolpern meines Herzens, ehe es einfach verstummte.

Feuer. Überall. Brannte sich durch jede Zelle in meinem Körper, versengte die Muskeln und brachte das Mark in meinen Knochen zum Schmelzen. Es verzehrte mich von innen. Der Gestank brennender Haare und Haut umgab mich wie eine schwere, heiße Decke, erstickte mich und meine Sinne. Ich verlor mich, spürte Erinnerungen aus meinem Gehirn tröpfeln wie Wasser und eine unbändige Wut und züngelnden Hass von mir Besitz ergreifen … und einen Hunger, einen Hunger der so stark war, dass er mich wahnsinnig machte.
Und dann war es vorbei. So schnell das Feuer gekommen war, verschwand es wieder und machte undurchdringlicher, kalter Dunkelheit Platz. Ich roch Blut und wusste, dass es nicht mein eigenes war. So erschreckender jedoch die Tatsache. Ein merkwürdiges Rauschen schwoll über mir an. Im ersten Moment musste ich an dieses Feuerwesen denken, an das laute Rauschen und Dröhnen, wenn die Feuerbälle an mir vorbeidonnerten. Dann hielt ich es aber für wahrscheinlicher dem Rauschen von Laubbäumen zu lauschen. Langsam öffnete ich die Augen. Mein Körper fühlte sich seltsam schwammig an. Linda war es, die ich zuerst sah. Sie wischte sich über den Mund und verschmierte dabei ihren blutroten Lippenstift.
„Willkommen zurück“, flüsterte sie erleichtert und strich mir über die Stirn. Ihre Worte ergaben für mich keinen Sinn. „War ich weg?“, murmelte ich mit schwerer Zunge und versuchte mich aufzurichten.
„Besser du bleibst noch einen Moment liegen“, riet sie mir und drückte mich mit sanfter Gewalt zurück auf den Boden. „Was ist passiert?“, flüsterte ich und versuchte nicht an das Feuer zu denken und an die unbändige Wut in mir, die mich noch nicht ganz losließen. Mein ganzer Körper zitterte unkontrolliert und mir war so furchtbar kalt, dass meine Zähne zu klappern begannen. Linda schüttelte nur den Kopf. Immer wieder sah sie an mir vorbei und biss sich auf die Unterlippe. Das Blut an ihrer aufgeplatzten Braue schimmerte noch feucht und die Würgemale an ihrem Hals waren unübersehbar. Wie riesige Knutschflecke.
„Tut mir leid, dass ich dich angegriffen hab“, murmelte ich voller Reue.
„Ist schon in Ordnung“, lächelte sie und zog ihren Blazer aus. Den legte sie auf meinen Brustkorb. Er roch unglaublich gut und war so schön warm. Ich rieb mein Kinn an dem warmen Stoff und spürte meine Lider schwerer werden. Völlig entspannt schlief ich ein. Mein Körper schien sofort durch den Erdboden zu sinken und erneut spürte ich die glühend heißen Flammen, die an meinem Rücken entlang züngelten, mein Kleid verbrannten und mein Haar in einen lodernden Feuerball verwandelten. Ich riss nach Luft schnappend die Augen auf und spürte wieder die eisige Kälte in mir. Mit zitternden Händen griff ich mir ins Gesicht und versuchte die Angst zu verbergen, die von neuem von mir Besitz ergriff. „Es ist alles in Ordnung“, flüsterte Linda abwesend.
Ich folgte ihrem Blick mit in den Nacken gelegtem Kopf. Die Vampire Erik, Taylor und Brian standen um Jenks herum, der mit blutüberströmtem Gesicht auf dem Rasen hockte und sich eine offene Fleischwunde mit einem

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