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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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positiver Emotionen mitreißen und entspannte mich ein wenig.
„Es wird alles gut, Verry!“, flüsterte sie und streichelte meine Wange.
Ich glaubte ihr kein Wort. Ich sah die Angst in ihren Augen, die Hoffnungslosigkeit und wusste, dass sie sich wünschte, alles würde gut werden. Davon überzeugt war sie aber nicht. Sie seufzte, als spüre sie, dass ich ihre Worte durchschaute und erhob sich wieder.
Man zog meinen steifen Körper zurück auf das Bett. Diesmal spürte ich nichts, das mich durchdrehen ließ.
Ein Mann, groß, schmal, mit schulterlangem, schneeweißen Haar, beugte sich über mich, leuchtete mir mit seiner blöden Taschenlampe in die Augen und richtete sich wieder auf, um mich, nachdenklich am Kinn kratzend, zu mustern. Er sah ein bisschen aus, wie ich mir eine Wasserleiche vorstellte. Seine Haut war kränklich blass und die Lippen fliederfarben. Allerdings besaßen Wasserleichen für gewöhnlich keine langen Eckzähne. Oder?
Auf dem Bett zog ich mir die Decke, bis zur Nasenspitze hoch und wich so weit wie möglich von dem komischen Kerl weg. Er roch merkwürdig und erst diese gruseligen schwarzen Knopfaugen! Puuh! Vielleicht träumte ich das alles nur?
„Nun? Verry? Wie fühlst du dich?“
Im Gegensatz zu seiner Eiskönigerscheinung war seine Stimme von einer Wärme, die ich ihm nicht zugetraut hätte. Sofort entspannte ich mich ein wenig. Er grinste breit und ich wünschte, er würde seine spitzen Zähne nicht so zur Schau tragen. Ich schluckte schwer und seine Mundwinkel bogen sich noch weiter nach oben. Trotz allem, empfand ich diesen Aufzug alles andere als unpassend.
„Weißt du wer du bist?“, wollte er jetzt von mir wissen.
In sein Gesicht blickend, schloss endlich der Fakt zu meinem Gehirn auf, dass ich wirklich keine Ahnung hatte, wer ich eigentlich war! Das schwarze Loch in meinem Kopf schob ich auf einen Unfall, der natürlich auch den Umstand erklärte, in dem sich mein Körper gerade befand. Scheiße aber auch! Ich musste wirklich tierisch auf die Fresse gefallen sein!
„Verry?“, tat ich unschuldig, dabei wiederholte ich einfach nur den Namen, mit dem er mich angesprochen hatte. Ein seltsamer Name, aber er gefiel mir. Er passte zu mir. Glaubte ich jedenfalls.
„Netter Versuch!“  Er zwinkerte. „Ich bin Doktor Peter Jenks. Ein … Freund.“
„Ein Freund von wem?“, wollte ich irritiert wissen. Hinter dem Arzt gluckste jemand und hüstelte laut. Doktor Jenks warf einen Blick über seine Schulter. Hinter ihm stand ein Berg von einem Mann. Wie konnte ich den nur übersehen haben? Er war so groß wie zwei Kerle! Okay, das war leicht übertrieben, aber Gott bewahre, der Kerl war unnormal riesig. Was garantiert auch an den gewaltigen Muskelbergen lag, die sich unter seinen Klamotten abzeichneten. Mir klappte bei dem Anblick seiner Statur der Kiefer auf.
„Beeindruckend, nicht wahr?“, knurrte Doktor Jenks und wandte sich kopfschüttelnd an mich. „Ignorier das Riesenbaby einfach und beantworte mir eine Frage.“
„Okay“, hauchte ich und versuchte dem Riesen nicht ins Gesicht zu starren. Es war von furchtbaren Narben durchzogen, die seine Mimik fast völlig entstellten. Und dann diese eisblauen Augen, die einen regelrecht zu durchbohren schienen. Ich MUSSTE träumen!
Doktor Jenks rückte ein Stück zur Seite und deutete auf die Person, die jetzt neben dem Ohrensessel stand. Kein Schatten verbarg mehr das Gesicht. Als unsere Blicke sich trafen, explodierte etwas in meiner Brust. Schwindel riss mich mit sich. Keuchend beugte ich mich vor und krallte die schmerzenden Hände in die Bettdecke. Tränen schossen mir aus unerfindlichen Gründen in die Augen. Schluchzer schüttelten mich und ich wusste nicht warum. Alles in mir spielte völlig Scheibe. Mein Herz brannte wie Feuer. Es fraß sich durch meinen ganzen Körper. Aus dem Schluchzen wurde das Grollen eines Tieres. Ich konnte nicht glauben, dass tatsächlich ich dieses Geräusch von mir gab.
„Sie dreht durch!“, rief jemand alarmiert.
Das ist nicht wahr!,
wollte ich rufen, aber meine Stimme versagte.  
Ich schmeckte Blut, spürte es meinen Rachen hinunterlaufen. Ich presste die Kiefer zusammen, wollte diese entsetzlichen Laute nicht über meine Lippen kommen lassen. Glühende Eisen wurden auf meine Brust gepresst, Säure fraß sich durch jeden einzelnen Knochen in meinem Körper. Ich hörte etwas Zerreißen, wagte aber nicht die Augen zu öffnen, als alle laut nach Luft schnappten. 
„Oh Gott, Verry!“, schluchzte die

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