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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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„Hörst du dir eigentlich selber zu, du herzloses Arschloch?“
Schluchzend stieß sie ihren Stuhl zur Seite und stürmte aus dem Zimmer.
„Was ist mit Erik?“, unterbrach ich den anhaltenden Moment des Schweigens. Mir wurde bewusst, dass ich nicht wusste, wie viel Zeit seit seiner letzten Nährung von mir vergangen war. „Er lebt doch noch?“, kiekste ich ungewollt.
„Ja … leider lebt er noch“, murmelte Brian.  
Ich sah ihn ungläubig an. „Wie … wie kannst du so etwas sagen?“
„Verry, setz dich bitte wieder, sonst muss ich die Hexe holen und ich glaube nicht, dass du sehr erpicht auf eine weitere Begegnung mit ihr bist.“ Jenks deutete mit dem Zeigefinger auf meinen Sitzplatz. Schnaufend plumpste ich darauf und verschränkte beide Arme vor der Brust. Wie konnte Brian nur so fies sein?
„Ich frage mich“, unterbrach Brian Jenks, „ob der Bann etwas damit zu tun hat, dass Verry in Lucindas Gegenwart so die Nerven verloren hat.“
Ich stöhnte laut und hätte beinahe gelacht.
Jared verzog das Gesicht und suchte dann angestrengt nach etwas unter einem seiner Fingernägel. Brian hatte wirklich nicht die leiseste Ahnung.
„Zurück zu Erik“, wechselte ich das Thema. Jenks sah mich wie ein lauernder Tiger an, Taylor ebenso. Brian ignorierte ich geflissentlich. „Mir scheint, dass uns ein wichtiges Detail vorenthalten wurde.“
Ach Jenks, du blöder Idiot! Halt doch einfach die Fresse,
stöhnte ich innerlich.
„Die Hexe“, begann Jared plötzlich.
„Tut überhaupt nichts zur Sache!“, fuhr ich ihm unwirsch über den Mund. Schon kribbelte es wieder unangenehm auf meiner Haut. Ein kurzer Blick auf meine Unterarme ließ mich verstummen. Ein Netz aus silbrigen Fäden schimmerte auf meiner Haut, pulsierte im Takt meines rasenden Herzens.
„Was zum Teufel ist das?“ Es war überall auf mir. So sehr ich auch darüber rieb, es verschwand einfach nicht. Mit jeder Sekunde, die ich mich mehr darüber aufzuregen und über meine Arme zu rubbeln begann, wurde das Netz greller, straffte sich.
Ich sprang, wie Linda zuvor, von meinem Stuhl. „Was ist das für ein Zeug?“, rief ich schrill und bekam Panik.
„Beruhige dich, Verry!“ Jenks war sofort bei mir, legte die Hand auf meine rechte Schulter. „Das ist ein Bann, der die Seite von dir im Zaum hält, die dir und anderen gefährlich werden könnte. Je mehr du dich aufregst, desto stärker wird er.“
„MACH ES WEG!“, fauchte ich ihn wütend an. „Wie kannst du nur?“
„Wir hatten keine Wahl, Verry!“, mischte sich nun Brian ein. „Lucinda musste dich bannen! Du warst kurz davor dich selbst zu … zerfleischen.“
„LUCINDA?“, grollte ich und stemmte wutschnaubend die Handflächen auf den Tisch.
Nicht durchdrehen, Verry!,
versuchte ich die Aggressionen in mir unter Kontrolle zu bekommen. „Diese … diese … HEXE …“, würgte ich und kniff die Augen zusammen. Dieses Miststück hatte mich angefasst! Sie hatte es tatsächlich gewagt. Das Netz spannte sich wie Draht fester um jeden Zentimeter meines Körpers. Davon abgesehen, dass ich wirklich unglaublich wütend war, musste ich wirklich bescheuert aussehen. Wie sehr hässlicher Christbaumschmuck. Gott! Die ganze Sache wurde immer peinlicher!
Taylor schob Jenks blitzschnell zur Seite, stemmte beide Hände auf meine Schultern und sah mir tief in die Augen. „Es bringt uns nicht weiter, wenn du jetzt wieder ausflippst!“, sagte er ruhig und senkte für einen Moment den Blick auf seinen durchgebluteten Verband. Die Wunden, die ich ihm zugefügt hatte, heilten zwar schnell, aber nicht schnell genug.
Jenks hatte Recht! Es war gut, dass ich die Wandlung nicht überleben würde. Ich wollte gar nicht wissen, was aus mir geworden wäre.
„Ihr hättet mich nicht zurückholen dürfen“, flüsterte ich und ließ Arme und Kopf hängen.
„Ach Verry“, murmelte Jenks. Eine lange Zeit schwiegen alle, doch dann unterbrach erneut Jenks die Stille und ich hätte ihn für seine Worte knutschen können. „Ich erinnere mich da an ein Mädchen, mit einer ziemlich großen Klappe, die jemandem noch unbedingt den Arsch aufreißen wollte, bevor sie das Zeitliche segnet.“
Maliks ätzende Visage blitzte vor meinem inneren Auge auf.
Ich musste einfach lächeln, ich konnte nicht anders. „Ja.“
Jenks und ich grinsten uns blöd an. Der uralte Vampir, mit dem schneeweißen Haar und das fünfzehnjährige Mädchen, das ich einmal gewesen war. Der Gedanke trug mich zu Donna zurück und unweigerlich zu meinem

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