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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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möchtest.“
Wieder musste ich lächeln. „Du bist süß.“ Ich löste meine Hand aus seiner und streichelte ihm über die Wange. „Ich wünschte wirklich, wir hätten ein bisschen mehr Zeit gehabt. Ich wollte dich so gerne mal was von Elvis singen hören.“
Brian grinste. „Das wirst du! Auch wenn ich kein besonders guter Sänger bin!“
„Das wäre schön.“
Wir küssten uns vorsichtig. Dann drehte ich meinen Kopf langsam nach Links und entblößte meine Halsschlagader für ihn. Das zu tun fühlte sich ganz anders an als bei Erik damals. Ich wollte es mit einer Intensität, die meinen Puls zum Rasen brachte. Sobald Brians Atem über meine Haut strich, schlug mir das Herz bis zum Hals. Dabei könnte man meinen, ich sei diese Prozedur gewöhnt. Aber es war Brian, der mich beißen würde und niemand sonst. Für einen kurzen Augenblick hüllte mich pures Glück ein. Die Tränen, die mir jetzt über die Wange flossen, entsprangen der Hoffnung, die sich in mir aufbäumte. Es würde funktionieren! Ganz bestimmt sogar! Es gab doch noch so viele Dinge zu erledigen!
Ich schloss die Augen und hieß den heftigen Schmerz willkommen als Brians Zähne sich in mein Fleisch bohrten. Seine Lippen fest an meinen Hals gepresst, spürte ich, wie er von mir zu Trinken begann. Jeden tiefen Zug den er nahm, spürte ich bis in die Finger- und Zehenspitzen. Er umfasste meine Taille fester. Jäh packte mich Übelkeit. „Brian!“, würgte ich. Er zog sich sofort zurück. Ich drehte mich noch weiter nach Links und kotzte Blut und Galle. Mein Körper begann unkontrolliert zu zittern und ich mich erneut zu übergeben. Es war, als verflüssigten sich all meine Gedärme und wollten unbedingt nach draußen.
„Spürst du etwas?“, kam es fast hoffnungsvoll von Jenks. Ich würgte wieder. Die Liege und der Boden drum herum sahen aus wie eine Schlachtbank. „Bis auf das Brennen in meiner Kehle?“, stöhnte ich.
Konnte ein Mensch wirklich so viel Blut verlieren ohne ohnmächtig zu werden? Nicht, dass ich nicht kurz davor stand. Die Schwäche zerrte an mir wie Beton, der mich auf den Grund des Meeres reißen wollte damit ich dort starb.
Ich lauschte auf meinen unregelmäßigen Herzschlag, auf das leise Pochen an meinem Hals und versuchte mich auf den Weg zu konzentrieren, den Brians Gift gerade durch meinen Körper nahm. Doch ganz ehrlich? Ich fühlte mich genauso beschissen wie zuvor. Die Hoffnung in mir verpuffte und Enttäuschung machte sich breit.
„Nein“, murmelte ich schließlich und lehnte mich zurück in die Kissen. „Is genau wie vorher.“ Brian sah mich schweigend an. Nichts in seinem Gesicht wies darauf hin, was gerade in ihm vor sich ging.
„Tut mir leid“, flüsterte ich und wischte mir über den Mund.
Brian stand auf, legte den Kopf zurück und starrte an die Decke. Sein Adamsapfel hüpfte, als er schluckte. Eine einzige, goldene Ranke streckte sich aus dem Kragen seines Hemdes, als schien sie mir zuzuwinken. Sie schlängelte sich an seinem Adamsapfel vorbei hoch zu seinem Kinn.
„Was zum?“, kam es von Jenks, der Brian mit großen Augen anstarrte. Mein Vampir verharrte weiter in dieser Haltung, wie eine Statur, während zarte, goldene Blüten sich zu seinem Ohr emporhangelten. „Brian!“, zischte Jenks so laut, dass ich erschrocken zusammen fuhr. Wieder flackerte das Muster und verschwand im selben Augenblick, in dem Brian die Arme sinken ließ.
„Wer bin ich, wenn ich nicht einmal in der Lage bin, das Mädchen zu retten, das ich liebe?“, grollte er mit so tiefer Stimme, dass ich, wären meine Augen geschlossen, sie nicht als seine identifiziert hätte. Der Vampir strahlte eine unvorstellbare Wut aus, die die Luft im Zimmer zu einer stickigen, heißen Masse wandelte. Das Atmen fiel mir schwer als sich unsere Blicke begegneten. Mein Herz schlug mir ganz plötzlich nicht aus Liebe bis zum Hals, sondern aus Nervosität. Brian trat auf mich zu und eisige Gänsehaut überzog meinen gesamten Körper. Mein Selbsterhaltungstrieb sprang sofort an und ich wich unter lautem Ächzen auf der Liege zurück. Sofort hielt er inne und legte den Kopf auf die Seite. Er sah genau aus wie Brian, aber unter seiner  ansehnlichen Schale lugte plötzlich ein völlig fremder, furchteinflößender Kerl hervor, dessen Anwesenheit mir kalte Schauer über den Rücken jagte.
Die Tür flog auf und krachte gegen die Wand. Ich rechnete mit Taylor, der mit gezogener Knarre im Türrahmen stand und stutzte, als Lucinda auf Brian zueilte. Ihr Atem

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