In deiner Hand
verstehe nicht!“ Wovon redete er? „Denk nach, Verry! Wer hat dein Skateboard manipuliert?“
„Nein!“, stöhnte ich entsetzt.
HAISS!
„NEIN! Oh Gott!“ Ich beugte mich vor, hustete und würgte.
Haiss ist ein BLUTSAUGER???
Gegen meinen Willen klammerte ich eine Hand an Maliks Schulter. Das durfte nicht sein! Nicht dieser Scheißkerl! Ein zufriedenes Grunzen ertönte. „Er sollte dir eine Lektion erteilen, die du so schnell nicht vergisst. Doch anstatt dich an dein Verpflichtungen zu erinnern, sorgte er dafür, dass du beinahe dein hübsches Gesicht verloren hättest!“ Malik trat einen Schritt von mir zurück und genoss sichtlich mein Entsetzen. „Ich möchte, dass du ihn dafür bestrafst! Ich möchte, dass du ihn für mich tötest!“ Das Bild des langhaarigen Berggorillas schoss mir durch den Kopf. Und mir wurde schlagartig klar, wieso ich so aggressiv auf ihn reagierte. Unterbewusst musste ich sofort gespürt haben, was er war. Heiße Wut brachte jede Zelle in meinem Körper zum Pulsieren. Ich umfasste den Schläger mit beiden Händen und starrte Damian Malik so todbringend an, dass er zurückwich. Erik Haiss arbeitete für ihn! Erik Haiss arbeitete für den Mann, der meine Großmutter ermordet und mir meine Zukunft genommen hatte. Er war sein Lakai! „Wenn du ihn nicht tötest, wird deine Mutter diejenige sein, die das Zeitliche segnet! Vergiss das nicht, Verry! Beweise mir, wie stark du wirklich bist!“ Und dann war Damian Malik verschwunden und ließ mich mit meiner unbändigen Wut allein.
„I wish i was a hunter …“, flüsterte ich. Immer wieder blitzte das blasse Gesicht mit den schmalen Lippen und der hellblauen Iris vor meinem inneren Auge auf. Der Schläger in meiner Hand vibrierte. Es dauerte Sekunden, bis ich begriff, dass ich es war, die zitterte. Ich schloss die Lider, versuchte ruhig zu atmen, aber es gelang mir einfach nicht mehr. Kein Ort auf diesem Planeten würde mich in den Zustand des rationalen Denkens zurückversetzen können. Nichts und niemand konnte mich jetzt noch aufhalten. Ich verließ die Dusche, schloss die Tür der Umkleidekabine auf und trat auf den Flur. Es war mir egal, dass ich nackt war. Es war mir egal, dass ich wie ein Schwein blutete. Es war mir egal, dass Gadget meine Mum flachlegen würde. In diesem Moment gab es nur einen der mich interessierte …
„Verry?“ Da stand er. Haiss! Als hätte Damian Malik ihn hierher bestellt, damit er seine von ihm auferlegte Strafe abholen konnte. Der Mund stand ihm offen und er glotzte äußerst verwirrt. „Du bist … wo sind deine Sachen? Wieso hast du keine …“
„STIRB!!!!“, schrie ich und holte mit aller Kraft aus. Der Schläger krachte ihm direkt ins Gesicht und zerschmetterte seine Nase. Blutstropfen spritzten auf meine Haut. Haiss taumelte zur Seite, blieb aber stehen. Seine Hände wanderten zu seinem Gesicht. Ungläubig starrte er die rote Suppe auf seinen Fingern an. Seine Reaktionsfähigkeit ließ wirklich zu wünschen übrig. „Du kleiner, dreckiger Bastard!“, knurrte ich und trat auf ihn zu. Er öffnete den Mund. Flink wie ein Wiesel ging er in die Knie, wich dem Schlag aus. Ich trat ihm direkt zwischen die Beine. Haiss stöhnte. Blutblasen bildeten sich vor seinem Mund. Wieder wich er zurück. „Was … tust … du denn?“, keuchte er. Seine Hände zitterten, der Atem ging schwer. Er blinzelte mehrmals und schüttelte den Kopf. Haiss starrte mich verblüfft an. Trotzdem sah er den Schläger nicht kommen, der ihm gegen die Schläfen krachte. Der Vampir sackte zusammen wie ein Sack Kartoffeln und rührte sich nicht mehr. „IST DAS ALLES? HAST DU NICHT MEHR ZU BIETEN?“ Mit jedem Schlag brach sich die Verzweiflung, die Angst, der Hass auf Damian Bahn. Wie besessen ließ ich den Schläger immer wieder auf den blutüberströmten Körper krachen. Ich verlor völlig die Beherrschung. Da lag nicht mehr Haiss, sondern der Mann zu meinen Füßen, der meine Grandma getötet hatte. Der Anblick entfachte eine Wut und Kraft in mir, die an meinem Verstand zerrte. „Du mieses Dreckschwein!“, schluchzte ich und zertrümmerte den hölzernen Teil des Baseballschlägers an der Wand. Er zersplitterte wie ein großer, dicker Ast, der von einem Baum abgespalten wurde. Ich ging in die Knie, rutschte in der roten Pfütze aus und schlitterte auf den Vampir zu. Mühsam drehte ich ihn auf den Rücken. Keuchend klaubte ich den größten Splitter vom Boden. Meine Hände bebten so heftig, dass ich ihn kaum richtig
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