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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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ich mit dem nackten Hintern gegen ein Bücherregal stieß. Keine zwei Schritte von mir entfernt blieb sie stehen. Ein Seufzen kam ihr über die Lippen und sie schob die Hände in die Kitteltaschen. Wieso trug sie denn Schulschwesterklamotten? Das Stethoskop baumelte um ihren Hals und ein Kugelschreiber lugte aus der Brusttasche über ihrem Herzen. Sogar die weißen Schuhe hatte sie angezogen. Die blonden Haare trug sie zu einem losen Zopf gebunden. Einzelne Strähnen hingen ihr im Gesicht. „Falls es dich interessiert“, begann sie leise, „Erik liegt im Koma und wird derzeit maschinell am Leben gehalten. Sechs gebrochene Rippen haben sich in seine Lungenflügel gebohrt. Zudem erlitten sein Gehirn und die Leber, die Nieren und der Magen einige lebensbedrohliche Verletzungen. Man weiß nicht, ob er diese Nacht überleben wird.“ Eiskalter Schweiß brach mir aus. Ich spürte, wie mir das Blut aus dem Kopf wich und in die Füße sackte. „Du bist ja ganz blass“, bemerkte sie und zog die Augenbrauen hoch. Was hatte ich getan? Was zum Teufel hatte ich getan? Meine Knie gaben nach und ich begann unkontrolliert zu zittern. Linda hockte sich vor mich und beobachtete mich mit schief gelegtem Kopf. „Du hast das Richtige getan, Verry!“ Sie schob einen Finger unter mein Kinn und hob mein Gesicht an. „Manchmal begreifen die Männer einfach nicht, dass nein genau das bedeutet! Er hätte dich nicht anfassen dürfen! Du hast ihm eine Lektion erteilt! Und das war richtig so!“ Tränen strömten mir in die Augen. Wieso nur hielt mich dieser verdammte Wichser Malik so fest in der Hand?
„Er darf nicht sterben!“, schluchzte ich. „Ich wollte das nicht!“
„Er hat es verdient!“, beharrte Linda und streichelte über meine Unterlippe. „Diese verdammten Typen glauben wirklich sie könnten sich alles erlauben!“, spie sie hasserfüllt aus und umfasste mein Kinn fester. „Du und ich, Verry …!“ Mit diesen Worten beugte sie sich vor und presste ihre Lippen auf meinen Mund. Sie leckte über die meinen. „Wir lassen uns das nicht gefallen!“, stöhnte sie und drang mit ihrer Zunge in mich ein. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wieso ich den Kuss erwiderte. Alles was ich übers Küssen gelernt hatte, wusste ich von Damian Malik, und der war nicht gut darin, wie ich gerade feststellte. Lindas Finger glitten schnell aber sanft über meine Schultern und rissen mir das dünne Tuch aus der Hand. Meine Hände wanderten hoch zu ihren Haaren und befreiten sie aus der Spange. Weich fielen sie ihr über die Schultern und verströmten einen angenehmen Duft von Sommerblumen. Mein Gehirn quittierte seinen Dienst, dabei sollte ich schleunigst das Weite suchen. Malik wusste bestimmt, dass Haiss noch lebte. Also war meine Mum in Gefahr. Ich sollte nicht auf diesem harten Boden liegen und jede von Lindas Berührungen genießen. Sie war die Schulsekretärin und außerdem Zeugin meines Mordversuchs! War ich jetzt von allen guten Geistern verlassen? Ihre Lippen schlossen sich gierig um meine Brustwarzen, während eine ihrer Hände zwischen meine Beine griff. Kurz aber heftig schoss die Erinnerung an Maliks grobe Behandlungen unter der Dusche durch meinen Kopf. Sofort stieß ich Linda von mir und tastete keuchend nach dem Tuch. Wie Espenlaub zitternd saß ich auf dem Boden. „Hat er das mit dir gemacht?“, flüsterte sie und leckte sich über den Mund. „Antworte mir!“
„Ich muss jetzt gehen“, murmelte ich und stand langsam auf. Auf einem Stuhl neben der Krankenliege erblickte ich meine Klamotten. Die Schuhe standen vor dem Stuhl auf dem Boden. Mein Rucksack und ein knallbuntes Skateboard mit exotischen Schriftzügen und Symbolen lagen daneben. Mit steifen Beinen stakste ich zu dem Stuhl. So schnell wie möglich zog ich mich an. Dass meine Unterwäsche ganz oben auf dem Kleiderstapel lag, sollte mir wohl zu denken geben. Angewidert verzog ich das Gesicht, als ich mir vorstellte, dass Linda an meinem Höschen geschnuppert haben könnte. Immerhin war sie ja auch gerade über mich hergefallen! Mir gefiel überhaupt nicht, dass mein Körper auf eine Frau so reagierte! Irgendwie hatte ich geglaubt, dass in mir längst alles abgestorben war, was auch nur annähernd irgendwelche sexuellen Regungen entfachen konnte. Trotzdem glühte meine Mitte wie eine heiße Kartoffel. Linda schien das zu spüren. Sie trat vor mich und schob ihre Hand so schnell in meine Hose, dass ich nach hinten stolperte und auf den Stuhl plumpste. Mit

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