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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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dass er sich nehmen würde was ihm gehörte, dass es kein Entkommen gab. Die Bilderflut riss urplötzlich ab. Ich blinzelte verwirrt und wankte leicht.
„Was hast du getan?“, flüsterte Gadget und ließ mich los. „Scheiße! Was hast du GET…?“ Seine Stimme brach abrupt. Sein ganzer Körper bebte unkontrolliert. Kalte Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben und veränderte seine Züge auf verstörende Weise. Ein Grollen entwich seinen blutleeren Lippen, er beugte sich vor und umfasste seine Knie so fest, dass die Fingerknöchel unter der Haut weiß hervorstachen. „Gadget?“ Meine Stimme zitterte. „B…Brian? Ist alles okay?

Vierter Streich
    Die Leute um uns blieben mit neugierigen Blicken stehen.
„Da gibt’s nix zu glotzen!“, schnauzte ich und starrte sie wütend an. „Verpisst euch, sensationsgeiles Pack!“ Gadget machte ein äußerst merkwürdiges Geräusch, das irgendwo zwischen Räuspern, Husten und Würgen lag. Ich rechnete damit, dass er mir direkt vor die Füße kotzte. Stattdessen richtete er sich wieder auf und sah mich an, als wäre nichts gewesen. Doch die Blässe auf seinem Gesicht sprach für sich. Einen Herzschlag lang sah er verdammt alt und erschöpft aus.
„Asthma!“, krächzte er heiser. „Irgendwas liegt in der Luft.“
Ich glaubte ihm kein Wort. „Nimmst du kein Spray?“, fragte ich, damit er meine Skepsis nicht bemerkte.
„Brauche ich nicht!“ Seine Hände fuhren unablässig über seine Oberschenkel. Mir war, als versuchte er angestrengt, sie in Bewegung zu halten, damit ich das Zittern nicht bemerkte. Aber ich war ja nicht blind. Unschlüssig standen wir voreinander. Ich wusste nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte, denn ich wurde das verdammte Gefühl nicht los, dass er mir geradewegs in den Kopf geschaut und genau die gleichen Bilder, die selben Worte und vielleicht sogar meine Angst wahrgenommen hatte. Das war eine absolute Katastrophe! Gott! Wieso war ich nicht einfach in diesem beschissenen Café sitzen geblieben und hatte wie jedes halbwegs normale Mädchen mit diesem Anzugträger Ben geflirtet? Warum musste immer alles so wahnsinnig kompliziert sein? Ich hatte wahrlich schon genug Probleme. Gadgets Hand landete schwer auf meiner Schulter und zwang mich beinahe in die Knie.
„Verry … wir … du und ich … wir … sollten uns mal …“ Mums glockenklares Lachen hallte über die Straße. Instinktiv duckte ich mich hinter den Porsche und zerrte Gadget mit. „Was ist los?“ Wieder lachte Mum. Sie klang merkwürdig überdreht und aufgekratzt. Mit zusammengekniffenen Augen linste ich über das Wagendach. „Wo zum Teufel hat sie diesen Fummel her?“
Gadget folgte meinem Blick und schnappte nach Luft. „Ist das Bonny?“
„Möchte man meinen. Aber für gewöhnlich trägt sie nicht solche … Klamotten.“ Mum hatte sich, aus welchem Grund auch immer, in ein pechschwarzes Schlauchkleid geschmissen, das sie wie eine Raupe mit Armen und Beinen aussehen ließ. Der Stoff schlang sich erschreckend eng um ihre weiblichen Rundungen. Ihr natürlich großer Busen wurde übertrieben herausgequetscht. Sie trug, wie die rothaarige Schnepfe vorhin, auffälliges Makeup - SmokeyEyes, dunklen Lippenstift – und eine aufwendige Hochsteckfrisur. Einzelne Strähnen kringelten sich als Korkenzieherlocken in ihrem Nacken. Man sah ihr an, dass sie mit diesen monströsen Highheels kaum gehen konnte. Musste sie auch nicht, denn direkt vor dem Haus parkte eine schwarze Limousine. Mum eierte darauf zu, ihren fetten Chef zu ihrer Rechten. Sein voluminöser Wanst wurde von einem riesigen weißen Jackett verdeckt, das er aber nicht geschlossen hatte. Natürlich nicht! Die Knöpfe würden von der Masse Körperfett weggesprengt werden und stellten somit eine lebensbedrohliche Gefahr für Umstehende dar.
„Wer ist der Fettsack?“, knurrte Gadget erstaunlich angepisst.
„Ihr Chef!“
Ich spürte seinen entgeisterten Blick auf mir ruhen. „Ihr Chef? Ich dachte sie arbeitet in einem Tanzstudio?“ Oops. Vielleicht hätte Mum mich vorher informieren sollen. „Eh.“
„Sie hat mich angelogen? Warum?“
„Keine Ahnung? Vielleicht wollte sie dir gefallen?“ Tanzlehrerin klang immer noch besser als Putze und Kaffeetante. Das würde wohl niemand abstreiten. Gadget murmelte etwas vor sich hin. Die Wagentüren schlossen sich und die Limo brauste los. Gemeinsam sahen wir dem Wagen nach, der an der nächsten Kreuzung nach links bog.
„Vielleicht hat er ihr irgendwelche Drogen

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