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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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Gesicht. „In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dein ganzes Leben rauscht an mir vorbei! Ich weiß nicht einmal, welche Musik du magst oder wieso du nur diese blutrünstigen Schinken liest. Ich weiß nicht was du denkst, wie du dich fühlst.“ Mum zog die Hand zurück und drehte sich auf den Rücken. Ich hörte ihr Herz klopfen. Ruhig und kraftvoll wurde das Blut durch ihren Körper gepumpt. Sie verschränkte ihre zarten Hände über der Bettdecke auf ihrem Bauch und sah an die Decke. „Warum triffst du dich nicht mehr mit Annie? Sie ist so ein liebes Mädchen!“
„Hmm“, machte ich nur. Was sollte ich auch sonst dazu sagen? Dass ich Angst hatte, Malik würde ein Auge auf ihr niedliches Gesicht werfen und sie sich krallen?
„Entschuldige!“ Sie verzog ihren schönen Mund zu einem kleinen Lächeln und schloss die Augen. Gedankenverloren spielte sie mit dem Ring an ihrem Finger. „Was hältst du davon, wenn wir morgen irgendetwas zusammen machen?“ Sie blinzelte und sah mich erwartungsvoll an. „Wir könnten Essen gehen, oder ins Kino oder einfach nur spazieren! Du magst doch den Park so sehr. Wir könnten uns eine Decke mitnehmen und Chips und Gummibärchen und bergeweise Schokolade!“ Ein breites Lächeln stahl sich auf meine Lippen.
„Sehr gerne!“ Mum klatschte begeistert in die Hände. „Das wird toll! Dann geh ich nachher frische Brötchen holen, wir Frühstücken gemeinsamen. Danach lassen wir einfach mal alles hinter uns und genießen die Natur und reden über Gott und die Welt! Wie früher!“
„Das wäre sehr schön!“
„Ich möchte dir so viel erzählen, Verry!“ Sie redete von Charles, denn jetzt umklammerte sie ihren Verlobungsring fester. „Ich möchte dich so gerne an meinem Glück teilhaben lassen! Sie sind nicht alle gleich …“ Eine betretene Stille senkte sich über den Raum. Nur unsere Atemgeräusche waren zu hören. Diesmal lächelte sie so glücklich, dass es mir das Herz in Fetzen riss. Ich schluckte schwer. „Wir haben so viel durchgemacht. Du und ich, Schatz! Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben jemals einen Mann zu finden, der mir das Gefühl gibt, wieder ich selbst zu sein!“
„Du hast ihn gefunden“, stellte ich fest, nicht besonders überrascht, aber beunruhigt. So hatte sie noch nie von einem Kerl gesprochen, mit so viel Hingabe und Leidenschaft. Wäre sie an meiner Stelle hätte sie vermutlich gesagt, meine Aura strahle so hell wie eine aufgehende Sonne.
„Ja“, hauchte sie und Tränen schimmerten in ihren Augen. „Ich habe ihn gefunden!“ Sie schluchzte und schlug die Hand vor den Mund. „Entschuldige!“, schniefte sie und wischte die Tränen mit dem Baumwollhandschuh fort. „In letzter Zeit spielen meine Hormone ein bisschen verrückt.“ Wieder schniefte sie. Nur zu gern hätte ich sie in den Arm genommen, aber ich konnte nicht! Steif wie ein Brett blieb ich auf meiner Seite des Bettes liegen und beobachtete die Tränen, die über ihre rosige Haut perlten und letztlich von der Bettdecke aufgesogen wurden. Ein leises Räuspern erklang. „Morgen machen wir uns einen schönen Tag!“, versprach sie, beugte sich zu mir und hauchte mir einen tränennassen Kuss auf die Stirn. Ich lag immer noch da und beobachtete sie, als das Licht im Zimmer längst erloschen war und ihre Atemzüge tiefer und entspannter wurden. Mum schnarchte. Die Sorge um sie war so groß, dass ich nicht darüber Schmunzeln konnte. Früher hatte ich mein Gesicht kichernd ins Kopfkissen vergraben und ihr am nächsten Morgen übertrieben dargestellt erzählt, dass sie im Schlaf Bäume gefällt hatte.
Es war gerade mal zwei Uhr. Noch mitten in der Nacht! In den letzten Stunden, in den letzten drei Tagen, war so viel geschehen, dass mein Zeitgefühl völlig aus der Bahn geworfen wurde. Ob Gadget immer noch nach Mailk suchte? Oder hatte er bereits aufgegeben, sich beruhigt und eingesehen, dass es keinen Sinn machte? Vielleicht hatten ihm meine Worte zu denken gegeben und er entschloss sich, sich doch rauszuhalten? Ich kannte ihn nicht, wusste nicht was in diesem Mann vor sich ging. Wozu war er fähig? War er überhaupt zu irgendetwas fähig? Sicher, Gadget war ein Vampir. Schnell und so stark wie ein … wie ein Vampir eben. Malik sah vielleicht nicht so aus, aber in seinem hageren Körper steckten gewaltige Kräfte. Außerdem war er ein gerissener, hinterhältiger Bastard, der mit falschen Karten spielte und jede sich bietende Situation ausnutzte, um sie zu seinem Vorteil umzukrempeln. Zum

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