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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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schoss die Erinnerung an letzte Nacht durch meinen Kopf und ganz plötzlich knirschten meine Zähne vom feinkörnigen Sand in der Fabrik, ich spürte Maliks Stöße, hörte sein abartiges Gackern, fühlte seine Hände an meiner Hüfte. Wie es mir gelang die Tonne Mensch abzuwerfen, die sich wie eine Schweinehälfte auf mich draufgelegt hatte, konnte ich nicht mit Gewissheit sagen. Fakt war, dass das fette Schwein mich entsetzt anstarrte und quiekte, als ich ihm ins Genick griff und mein Knie mit solcher Wucht zwischen seine Beine rammte, dass ich das Knacken seines Beckens spüren konnte. Der Fettsack fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Klar. Ich hätte ihn loslassen und verschwinden sollen. Aber es war einfach zu spät. Die Geschehnisse der vergangenen Stunden drangen mit einer Macht auf mich ein, die mich fast in die Knie zwang und dafür sorgte, dass ich wie eine Besessene auf den fetten Kerl einschlug. Grelles Licht explodierte jäh in meinem Schädel, wich undurchdringlicher Dunkelheit. Nur am Rande nahm ich den Schmerz in meinem linken Schulterblatt war, der eine allesbetäubende Welle durch meinen gesamten Körper sandte.

„Miss?“ Grummelnd schlug ich die Hand zur Seite, die unentwegt an meiner Schulter rüttelte.
„Alteeeer. Geh mir nich´ auf ´n Sack und verpiss dich!“, schnauzte ich ins Kissen und lauschte dem leisen Rieseln unter dem kratzigen Stoff. Es klang ein bisschen wie Wüstensand, den sie ins das Kissen gestopft hatten, um mich wahnsinnig zu machen.
„Miss! Sie müssen etwas essen!“
„Fick dich!“
Wo zum Teufel war ich hier? Und wieso nervte mich diese alte Schachtel die ganze Zeit mit diesem blöden Fraß?
„Danke, Mrs Pierce. Ich werde mich selbst darum kümmern!“, erklang eine sanfte, tiefe Stimme.
„Ist gut, Doktor! Wenn Sie Ärger macht …“
„Das wird sie schon nicht! Sie wissen ja, man beißt nicht in die Hand, die einen füttert. Oder so ähnlich!“ Die Oma kicherte amüsiert, watschelte davon und schloss die Zimmertür. Sekundenlang hörte ich nichts und kurz kam mir der Gedanke, dass er es sich anders überlegt hatte und mit ihr gegangen war.
„Verry Jones?“, ertönte mein Name. Ganz automatisch zog ich die Bettdecke höher, dachte an die blutige Scheiße, die ich im Park angerichtete hatte und die Tatsache, dass ich keinen Ausweis bei mir trug. Woher kannte dieser Doktor also meinen Namen? Scheiße! Natürlich von Mum! Sie war hier! Sie hatte meinen Ausraster mitbekommen!
Ich stöhnte entsetzt. Meine Finger wollte ich in die raue Bettdecke krallen, da erst fiel mir der riesige Verband auf, der sich von den Fingerspitzen bis zum Ellenbogen um meinen Unterarm schlängelte. Auf der anderen Seite genau das Selbe. „Mein Name ist Doktor Peter Jenks.“ Irgendetwas klingelte in meinem Hinterkopf. Das Bett, auf dem ich lag, wackelte leicht. Der Verdacht regte sich in mir, dass der Typ sich gerade auf die Matratze gesetzt hatte. Von Privatsphäre hatte der wohl noch nie gehört. „Ich kann mir denken, dass Sie im Moment ein wenig durcheinander sind und gern allein sein möchten. Was ich natürlich nicht zulassen kann und werde. Sie stehen ab jetzt unter ständiger Aufsicht. Vor der Tür sind zwei Sicherheitsbeamte postiert, die jeden Ihrer unbedachten Schritte sofort melden. Die Fenster sind mit einem Bewegungsmelder ausgestattet, der sofort anspringt, sollten Sie auf die Idee kommen, sich auch nur auf dreißig Zentimeter zu nähern. Wenn Sie das leichte Kitzeln auf ihrer Haut ignorieren und trotzdem versuchen aus dem Fenster zu klettern, wird ein kleiner Notschalter aktiviert, der ein Nervengift ausströmt, das Sie binnen weniger Sekunden außer Gefecht setzt. Der Prozess an sich verläuft schmerzlos, die Nachwirkungen jedoch …“
Nervengift? WHAT THE FUCK???
Er schnalzte mit der Zunge. „Reden wir nicht davon. Seien Sie einfach ein braves Mädchen und Sie werden es nie erfahren müssen! Und jetzt Essen Sie! Die Liebe Mrs Pierce hat sich solche Mühe mit der Gemüsesuppe gemacht.“
„Ich esse kein Gemüse“, grummelte ich. Sobald die Worte über meine Lippen gekommen waren, bereute ich es. Mir war nicht an Kommunikation mit einem Freak gelegen. Wahrscheinlich hatte man mich in eine Anstalt gesteckt!
„Oh das sollten Sie! Es ist gesund!“
„Wo bin ich hier?“, wollte ich wissen und starrte die Bettdecke an.
„Das ist nicht wichtig, Miss Jones.“ Ein Lächeln schwang in seiner Stimme mit. „Sie kommen hier sowieso nicht raus.“ Mit diesen Worten erhob

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