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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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ihre Hand meine fest umklammert hielt. „Sag es mir doch einfach!“
„Ich bin nich´ schwanger, Mum!“
„Aber irgendetwas stimmt doch nicht! Rede doch mit mir! Ich bin deine Mutter!“ Jetzt krallte sie beide Hände in meinen Unterarm und sah mir tief in die Augen. „Du kannst mir doch alles erzählen! Das weißt du! Ich werde IMMER für dich da sein!“ Für einen kurzen Augenblick überlegte ich ernsthaft, ihr alles zu sagen, doch der Gedanke zerplatzte ehe er richtig Form annehmen konnte.
„Mir ist einfach nur ´n bisschen schlecht, weiter nichts. Vielleicht hab ich zu schnell gegessen!“ Sie glaubte mir kein Wort, das sah ich ihr an, aber sie ging nicht weiter darauf ein, sondern nickte nur und stand auf.
„Ich habe da hinten ein schönes Plätzchen gefunden“, meinte sie und deutete kurz in irgendeine Ecke des Parks.
„Okay.“ Ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen schlurfte sie los.
Jetzt hab ich ihr den ganzen Tag versaut. Klasse!
    Das Picknick war ein voller Reinfall. Es fiel mir unendlich schwer, Mum mit irgendwelchen blöden Sprüchen und Anekdoten aus der Schule bei Laune zu halten. Sie lächelte nur zaghaft, senkte fortwährend den Blick und schlürfte Kaffee. Irgendwann gab sie mir klar und deutlich zu verstehen, dass ich einfach die Fresse halten sollte, indem sie sich eins der beiden Bücher, die sie mitgebracht hatte, aus dem Korb nahm und zu lesen begann. Diese Reaktion tat mir sehr weh. Verletzt drehte ich mich zur Seite und blinzelte die aufsteigenden Tränen fort. Mir war klar, dass Mum keine Schuld traf und sie das Recht hatte, enttäuscht zu sein, trotzdem schmerzte ihre Ignoranz. Monatelang hatte ich darauf hin gearbeitet, dass sie hier mit mir sitzen konnte, unter Bäumen, umgeben vom Zwitschern der Vögel und dem Rauschen des Windes. Und dann mied sie mich einfach, warf mir wortlos vor, dass ich eine schlechte Tochter war, weil ich ihr nicht zu vertrauen schien. Ich hatte mir den Arsch für sie aufreißen lassen! Die unterdrückte Wut pulsierte in meiner Brust. „Bestraf mich jetzt nicht, Mum!“, versuchte ich es erneut. Wenn sie darauf nicht einging, würde ich es kein weiteres Mal probieren.
„ICH bestrafe DICH?“ Sie knallte das Buch auf die Decke und stieß den Kaffeebecher um. „Du lügst mich an, Verry! Mich! Deine Mutter! Was habe ich dir getan, dass du so zu mir bist?“
„Mum. Ich wollte doch nur …“
„NEIN! Ich habe es so satt, Verry! Ständig lügst du! Glaubst du vielleicht ich habe nicht gemerkt, dass du dich letzte Nacht raus geschlichen hast?“ Mir wich das Blut aus dem Kopf und sackte in meine Füße. Automatisch klammerte ich mich an der Decke fest. „Du warst bei Brian! Ich bin doch nicht blöd, Verry! Und vermutlich bist du auch noch von ihm schwanger!“
„Ich …“
„Ich will NICHTS mehr davon hören!“ Sie schniefte laut und schlug die Hände vors Gesicht. „Ich dachte du vertraust mir! Ich dachte du liebst mich! Ich dachte wirklich ich bedeute dir wenigstens ein bisschen was! Aber du … du bestrafst mich, Verry!“ Jetzt schluchzte sie ungehalten.
„Mum! Du verstehst das völlig falsch … ich …“
„DANN SAG MIR VERDAMMT NOCHMAL WAS LOS IST!“ Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und sah unglücklich auf mich herab. Beschämt senkte ich den Blick.
„Es tut mir leid … aber ich …“
„Du kannst nicht! Natürlich nicht!“ Sie schnaubte aufgebracht und stopfte die Thermoskanne, die Pappteller, die Duftkerzen und das ganze andere Zeug zurück in den Korb. „Du hast dich zu deinem Nachteil entwickelt! Ich bin wirklich sehr enttäuscht von dir! … Vielleicht solltest du heute Nacht bei Brian schlafen!“
„Das ist doch LÄCHERLICH!“, schrie ich und sprang auf, um sie wütend anzustarren. Mum blickte an mir vorbei und presste die Lippen fest aufeinander. „Du spinnst dir da irgendein krankes Zeug zusammen!“ Verzweiflung schnürte mir die Kehle zu. Warum dachte sie das nur von mir?
„Ach wirklich? Dann sag mir doch die Wahrheit, Verry! Sag mir, was dich jeden Samstag in der Nacht aus dem Haus treibt, aufgetakelt wie ein Modepüppchen!“ Mein Herz setzte einen qualvollen Schlag aus.
„Du hast mich beobachtet?“
„Du bist meine Tochter! Was soll ich denn denken, wenn du in meinen Sachen aus dem Haus schleichst, mit einem Rock, der so kurz ist, dass dein ganzer Hintern rausguckt?“
Verdammte Scheiße!!!

„Bist du mir gefolgt?“, flüsterte ich und hatte wahnsinnige Angst vor ihrer Antwort.
„Ja!“ Mir wurde

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