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In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd Beate Darius
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Hauptsache, du lebst.«
    Sie hatte fest darauf spekuliert, dass er sich auf sie stürzen, sie umschlingen und feurig küssen würde. Dass seinen Worten Taten folgten. Aber von wegen. Stattdessen zeigte sich ein ernster, gedankenvoller Ausdruck in
seinem Blick. Sie zuckte wegwerfend mit den Schultern. »Berufsrisiko. Ich hab schon häufiger in brenzligen Situationen gesteckt.«
    »Aber nicht so. Nicht meinetwegen.«
    Dieser Mann konnte einen auf die Palme bringen. Andererseits war er wahnsinnig sexy. Sie musste höllisch aufpassen, dass sie seinem umwerfenden Charme nicht erlag. Tasya, wenn du dich auf ihn einlässt und mit Rurik was anfängst, kannst du dir auch gleich einen Strick nehmen und dich erschießen, flüsterte eine hämische kleine Stimme in ihrem Kopf. Folglich sagte sie betont kühl und brüsk: »Nimm dich nicht so wichtig. Ich glaub eher, dass ich diejenige bin, die dich in Gefahr gebracht hat.«
    Statt ihr zu widersprechen, lachte er. »Okay, okay, ich nehm alles zurück und behaupte das Gegenteil. Wie dem auch sei, ich werde auch weiterhin mein Möglichstes tun, dass du am Leben bleibst.« Er stand auf und hielt ihr seine Hand hin.
    Sie ließ sich von ihm auf die Füße ziehen.
    Er schlang seinen Arm um ihre Taille, zog sie an sich und lehnte seine Stirn an ihre. »Ich kann die Zukunft nicht vorhersagen, ich weiß bloß, das hier hat eben erst angefangen.«
    Seine Augen unter den dichten dunklen, staubverkrusteten Wimpern blickten ruhig, ernst, nachdenklich - und er meinte nicht etwa das Grab oder die Explosion, nein, er sprach von ihnen .
    Beängstigend. Rurik war beängstigend, wenn er so war wie jetzt.
    Nicht physisch beängstigend. Er würde ihr bestimmt niemals körperlich wehtun, und trotzdem …

    Er begehrte sie, und er würde nichts unversucht lassen, sie herumzukriegen. Vielleicht sollte sie ihm schonend beibringen, warum das unmöglich war. Vielleicht sollte sie ihm ihre Vergangenheit beichten und dass es gefährlich war, mit ihr zusammen zu sein. Vielleicht konnte sie ihn sich damit von der Pelle halten.
    Rurik schien ihr jedoch nicht der Typ, der sich leicht abwimmeln ließ. Und wenn sie ihm von den Gespenstern aus der Vergangenheit erzählte, die sie quälten? Von wegen, darum wusste er längst. Er wusste, dass die Fassade der knallharten Journalistin bloß aufgesetzt war und sie eigentlich ein furchtsames kleines Mädchen war, das im Dunkeln Angst hatte. Er würde in die tiefen Abgründe ihrer Seele blicken und sie dazu nötigen, sich ihren Erinnerungen und Ängsten zu stellen.
    Und dann … Was, wenn er kein Verständnis für ihre Sorgen und Nöte hätte? Wenn er ihr spöttisch lachend zu verstehen geben würde, sie solle endlich erwachsen werden? Und was, wenn er ihre Ängste dazu benutzte, sie zu manipulieren?
    Wenn er sie verlassen würde?
    Nein, sie hielt ihn besser auf Abstand.
    Und wie soll das gehen, Tasya?
    Im Moment geht es schlecht, weil er mich an sich schmiegt und mir tief in die Augen schaut, als fände er dort die Antworten auf sämtliche Fragen.
    Widerstrebend löste sie sich aus seiner Umarmung. »Wir müssen zurück zu den Reportern und deinem Team. Außerdem muss ich die Fotos auf den Computer laden, die ich gestern und heute gemacht habe, und an meinen Boss bei National Antiquities mailen. Ich
mach drei Kreuze, wenn ich die Aufnahmen losgeworden bin. Immerhin bin ich die Einzige, die deine Grabungen fundiert festgehalten hat, und bei National Antiquities sind die Fotos sicher.«
    Rurik stützte sie mit einer Hand, als sie zurückwich. Vielleicht, weil das Felsplateau, auf dem sie standen, nur einen knappen Meter breit war.Vielleicht mochte er sie auch nicht loslassen. »Ich hab die Typen belauscht, die das Grab sprengten. Irgendjemand wollte wohl, dass alles vernichtet wurde, sämtliche Anhaltspunkte, Artefakte und so. Diese Männer scheinen mir zu allem entschlossen, womöglich handelt es sich um irgendwelche durchgeknallten Ökoterroristen. Wir beide sind die einzigen Zeugen ihrer Horroraktion, aber das behalten wir schön für uns. Jedenfalls so lange, bis die Polizei sich einschaltet und wir wissen, woran wir eigentlich sind.«
    Da hätte sie es ihm fast gebeichtet. Es wäre grotteneinfach gewesen, den Gesprächsfaden weiterzuspinnen und Rurik zu erklären, wer diese Männer waren und warum sie das Grab in die Luft gesprengt hatten.
    Aber dann hätte sie auch einräumen müssen, welche Rolle sie in dem Ganzen spielte und dass sie Rurik und seine geliebte Grabung

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