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In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd Beate Darius
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in Gefahr gebracht hatte.
    Tasya blickte nachdenklich über den Rand der Klippe.
    Sie fiel steil ins Meer ab.
    Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, seufzte die Journalistin heimlich und von dem guten Vorsatz beseelt, ihm irgendwann später alles zu beichten.

7
    R urik ließ Tasya, die hinter ihm die Klippe hinaufstieg, keine Sekunde lang aus den Augen.
    Sie hatte tatsächlich keine Höhenangst. Sie schien vor nichts Angst zu haben - außer vor der Dunkelheit.
    Wieso eigentlich? Er verwarf die Frage gleich wieder, dafür blieb ihm momentan keine Zeit. Sie mussten sich beeilen, schleunigst die Fotos der Wandreliefs archivieren und genauer inspizieren. Womöglich lieferten sie wertvolle Hinweise darauf, wie das Leben und die Seele seines Vaters noch zu retten wären.
    »Puh, geschafft.« Rurik zog sich das letzte Stück hoch und erreichte den Gipfel, wo er sich flach auf den Boden fallen ließ. »Wir müssen unbemerkt von der Insel verschwinden. Zum Glück bin ich für sämtliche Eventualitäten gerüstet.«
    Tasya hörte unvermittelt auf zu kraxeln und richtete sich vor der atemberaubenden Kulisse der ausgezackten Klippen auf. Ignorierte seine hilfsbereit ausgestreckte Hand und maß ihn völlig perplex. War Rurik Wilder nicht mehr ganz bei Trost oder was?
    Er gab ihr keine Gelegenheit nachzufragen. »Ich hab nicht weit weg von hier das nötige Überlebensequipment gebunkert.«
    »War mir klar.« Tasya hatte die letzten Meter geschafft und warf sich neben ihn auf den Boden.
    Der unterirdische Gang war länger gewesen, als Rurik vermutet hatte. Momentan schützte sie ein Felsvorsprung
vor neugierigen Blicken. Ansonsten gab es auf der kahlen, baumlosen Insel wenig Verstecke; sie würden sich in den Dünen verbergen müssen.
    Na und? Wenn die Varinskis nach ihnen suchten, würden sie ihn und Tasya bestimmt finden. Das war Fakt. Zudem wusste er um ihren Ruf.
    Von klein auf hatte sein Vater ihm beigebracht, dass die Varinskis bloß Ärger machten, und ihn auf den Ernstfall vorbereitet. Konstantine hatte keine Ruhe gegeben. Die Varinskis würden irgendwann auftauchen, hatte er ihm und seinen Geschwistern wieder und wieder eingeschärft. Folglich überraschte es Rurik nicht besonders, dass sie jetzt aufkreuzten; er war bloß verblüfft, dass sie so lange gebraucht hatten, um ihn aufzuspüren.
    »Hier findet uns bestimmt niemand.« Tasya tippte auf ihre verdreckte Tarnkleidung, fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Jede Menge Sand rieselte von ihrem Kopf auf ihre Schultern. »Zudem sind wir sagenhaft gut getarnt.«
    Er staunte über so viel Naivität.
    Sie fing seinen Blick auf. »Ist irgendwas? Wieso schaust du mich so an?«
    »Komm.« Er zog Tasya von dem Grab weg, drängte zur Eile in der Hoffnung, dass sie die Isle of Roi verlassen könnten, bevor ihr Verschwinden auffiel. Mit einem gecharterten Fischerboot? … Oder mit der Fähre? Das war die große Preisfrage.
    »Ich hab eine Idee, wie wir von der Insel verschwinden können.« Sie lief dicht hinter ihm. »Mein Ultralight steht hier auf der Insel.«
    »Ein Ultralight ?« Er blieb so abrupt stehen, dass sie fast
in ihn hineingelaufen wäre, und schnellte zu ihr herum. »Was meinst du damit, ein Ultralight?«
    »Du weißt schon - ein kleines einmotoriges Flugzeug für kurze Distanzen bei niedriger Geschwindigkeit.«
    »Ich weiß, was ein Ultraleicht-Flugzeug ist«, versetzte er ärgerlich. »Wieso ist es hier?«
    »Ich fliege für mein Leben gern. Und die Gegend ist schön, und der Luftraum ist nicht so beengt.« Sie schlug die Augen nieder.
    Weshalb wich sie seinem Blick aus? »Wann hast du es hergeflogen?«
    »Als du weg warst.«
    »Wann hast du mit der Fliegerei angefangen?«
    »Während meines letzten Aufenthalts in den Staaten hab ich Flugstunden genommen.«
    Flugstunden. Während ihres letzten Aufenthalts in den Staaten. »Jetzt sofort?«
    »Du hast vielleicht Nerven. Je eher, desto besser.«
    »Wo steht die Maschine?« Ein Ultralight. Diese blöden Dinger stürzten verdammt oft ab …
    » Ich hab das Flugzeug voll unter Kontrolle«, brüllte er und umklammerte den Steuerknüppel.
    Ein gewaltiges Bergmassiv türmte sich vor ihnen auf.
    Das Geschoss hatte sie fast erreicht.
    Er riss die Maschine hoch und zog sie seitwärts.
    Sie würden es nicht schaffen.
    Sie würden es niemals …
    » Die Insel ist überall relativ flach und damit ideal für Start- und Landemanöver.« Sie klang zunehmend entrüstet.

    Gut. »Und wieso hast du ein Ultralight nach Schottland

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