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In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd Beate Darius
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»Ich hab das Flugzeug voll unter Kontrolle.«

    Weil es keine Drogen waren. Jedi wusste das. So wie er wusste, dass er einen Blick auf Ruriks Verwandlung … in einen Raubvogel erhascht hatte.
    Aber Jedi war ein moderner, aufgeklärter Mensch. Er glaubte nicht an Dämonen. Er glaubte bestimmt nicht daran, dass der Teufel auf der Erde herumspazierte und irgendwelche Deals mit Sterblichen einfädelte. Er glaubte es nicht, und er wollte es auch gar nicht genauer wissen.
    »Haben Sie die Kontrolle von Captain Wilder übernommen?« Jacobs’ unnachgiebige Stimme drängte auf eine Antwort - die korrekte Antwort.
    Kein Luftwaffenpilot übernahm die Kontrolle gewaltsam. Niemals.
    »Ich überließ Captain Clark die Kontrolle, damit ich mich auf meine Mission konzentrieren konnte«, warf Rurik ein. Was hatte es für einen Sinn, eine verfahrene Situation noch zu verschlimmern?
    »Und?« Jacobs wollte von Rurik etwas hören - eine Bestätigung, ein Dementi, irgendetwas.
    »Sobald wir landen, erstatte ich Ihnen Bericht.«
    »In Ordnung. Clark, fertig machen zur Landung.« Es klickte, und die Funkverbindung war beendet.
    Jedi, der weiterhin die Maschine steuerte, wurde zunehmend fahriger, da er sich mit einem Auge auf Rurik konzentrierte.
    Das Flugzeug war neu für ihn, und die hohen Gebirge stellten ein weiteres Handicap für einen ungeübten Piloten dar.
    »Mann, bleib ruhig.« Ruriks Hände lösten sich klammheimlich von der Instrumententafel. »Bring uns zur Basis zurück. Du kannst dieses Baby fliegen. Du kannst es landen. Ich will mich da auch nicht großartig einmischen.«

    »Halt die Klappe«, versetzte Jedi ungehalten. »Behalt’s für dich und halt die Finger bei dir.«
    Rurik war klar, dass die Sache für Jedi nicht gut ausgehen würde - für ihn selbst aber auch nicht. Sie würden landen; er würde in irgendein Röhrchen pinkeln müssen. Sie würden ihm Blut abzapfen, seine Leberwerte testen, seine Haut abtasten.
    Jeder dieser Tests würde sauber sein.
    Dann würden sie sich den FNG vorknöpfen, und bei einem negativen Testergebnis hätte der nette neue Kumpel ein Disziplinarverfahren am Hals. Er würde aus dem Verkehr gezogen und einem Psychiater vorgeführt werden. Und während Jedi darauf pochte, dass er die Wahrheit und nichts als die Wahrheit sagte, würde Rurik sich in eisernes Schweigen hüllen. Letztlich würden sich die Fronten verhärten, für oder gegen den einen oder den anderen.
    Zunächst einmal befand sich da aber irgendwo in der Pampa eine Nuklearbasis, mit einem Haufen Verrückter bemannt, und falls er diese Sache nicht sehr sensibel anging, konnte jeden Moment eine Bombe explodieren …
    Der Bordalarm ertönte. Das war echt eine verdammt gute Sache. Ein Blick, und Rurik hatte die Situation erfasst. Die Militärbasis am Boden hatte sie entdeckt. Und eine Boden-Luft-Rakete auf sie abgefeuert.
    »Lass mich weiterfliegen.« Rurik versuchte, die Kontrolle über die Maschine zu übernehmen.
    »Nein, Sir!«
    »Dann leg die Knarre weg und flieg das verdammte Flugzeug anständig!«, versetzte Rurik mit Nachdruck.
    »Nein, Sir!«
    »Wenn du sie nicht vernünftig steuern kannst, machen die
Irren uns Feuer unterm Hintern.« Ruriks Blick klebte an der Rakete, die bedenklich näher kam.
    »Ich fliege die Maschine.« Okay, aber nicht wirklich gut. Nicht gut genug, um ihren Arsch zu retten. Matt war unkonzentriert. Er hatte keine Erfahrung. Außerdem hatte der Junge wohl mehr Angst vor Rurik als vor dem Tod.
    Jedi flog mit der Blackshadow einen Looping. Die Maschine drehte sich um ihre eigene Achse.
    Die Schwerkraft drückte auf Ruriks Schädel, auf seinen Körper, und er kämpfte gegen eine Übelkeit an.
    Das Projektil nahm direkten Kurs auf sie.
    »Uns bleibt keine Zeit mehr!« Rurik hatte keinesfalls die Absicht, als bengalischer Feuerwerkskörper von der Bühne des Lebens abzutreten. Er griff blitzschnell hinter sich, entriss Jedis Schwitzefingerchen die Pistole.
    Sein Begleiter schrie panisch auf.
    »Ich hab das Flugzeug voll unter Kontrolle«, brüllte Rurik.
    Ein gewaltiges Bergmassiv türmte sich vor ihnen auf.
    Das Geschoss hatte sie fast erreicht.
    Er riss die Maschine hoch und zog sie seitwärts.
    Sie würden es nicht schaffen.
    Sie würden es niemals …
    Das Geschoss traf den Berg und explodierte.
    Zeitgleich sprang das Kabinendach auf.
    Verdammt.
    Jedi war abgesprungen. Abgesprungen über feindlichem Territorium.
    Weil er davon überzeugt war, sie würden an jenem Berg zerschellen und in tausend

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