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In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd Beate Darius
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mit Satellitenradar auszustatten.
Weißt du, was er darauf antwortete?« Hawk wartete die Reaktion seines Kollegen nicht ab, sondern fuhr fort: »Er meinte allen Ernstes, eben wegen dieser leidigen Satellitengeschichte hätte er uns diese Mission anvertraut. Ihre Infos seien zwar nicht umfassend, reichten aber aus, um unsere Exkursion abzunicken. Ich verrat dir was, Jedi. Das Ganze ist ein Haufen gequirlte Scheiße.«
    »Ist das die offizielle Terminologie der US-Air-Force?«
    »Ja - so ähnlich wie FNG.«
    Jedi lachte.
    FNG stand für »fine new guy«, was so viel bedeutete wie »netter neuer Kumpel«, und Matt »Jedi« Clark war ein FNG. Nach seiner Ausbildung zum Flugpiloten war dies seine neunte Mission als Weapons Information Systems Officer - WISO - über feindlichem Gebiet mit Hawk als Piloten. Die anderen Waffenaufklärungsexperten in seinem Trupp hatten ihn zu dieser Riesenchance beglückwünscht. Rurik Wilder war nämlich der beste Pilot der Luftwaffe. Das war allgemein bekannt; und Jedi hatte das große Glück, dass er über das entsprechende Potenzial verfügte, im Ernstfall Ruriks Platz in der Nahrungskette einzunehmen.
    Jedi war gut. Wirklich gut. Mutig, stark, entschlossen. Deshalb nannten sie ihn Jedi. Der Junge war Luke Skywalker ohne das ewige Gejammer.
    Und Rurik war »The Hawk«. Mit achtundzwanzig hatte er eine Menge Erfahrung in der Flugabwehr und zig Einsätze in den USA wie auch in anderen Ländern geflogen. Er galt als Spezialist.
    Er blickte in den Rückspiegel.
    Zudem war Jedi ein hübscher Kerl. Er hatte braune Augen und kastanienbraune Haare, einen vom Krafttraining gut modellierten
Body und dieses Ich-bin-eine-ganz-heiße-Nummer-Image, das etliche Piloten kultivierten.
    Rurik grinste.
    Die Mädels liebten Jedi.
    Die Frauen liebten Rurik.
    Für Jedi stand die Fliegerei an erster Stelle. Die Fliegerei war sein Ein und Alles.
    »Gib mir mal einen Blick auf die Berge«, rief Jedi.
    Rurik manövrierte leicht in Schräglage.
    Unter ihnen flimmerte die Ebene unter der Hitze. Verdammt nochmal, was sollten sie da unten Spannendes herausfinden? Das Territorium war mal erdbraun und flach, mal erdbraun und hügelig, bevor es sich als scharf ausgezackte Klippe in den Himmel erhob. - Was zum Teufel war da unten los?
    »Ein Erdbeben.« Jedi hatte vor Aufregung die Stimme erhoben. »Oder ein Erdrutsch.«
    Es sah aus, als stürzten Geröllmassen von den Bergen. Die Luft erbebte genauso stark wie der Boden. Hektisch fiel Ruriks Blick auf eine Senke, wo der Boden aufklaffte.
    Nein, nicht der Boden.
    Er klappte das Visier seines Helms hoch und sah genauer hin.
    Es war irgendein Material, das sich bewegte - es war alles Tarnung. Dieses Etwas, das sie da beobachteten, war ein Trick, der Natur abgeschaut.
    Deshalb hatte man sie hergeschickt. Wegen einer Installation des Feindes …
    »Verdammte Scheiße«, flüsterte Rurik.
    »Was ist das, Hawk?«
    »Was meinst du denn, was es ist?« Rurik war sich ziemlich sicher, was es war. Er war sich sogar sehr sicher.

    »Ich denke, es ist … es ist irgendein Militärlager oder …« Jedi klang angespannt. »Es muss aufhören zu wackeln, und ich muss näher dran sein. Kannst du näher ranfliegen?«
    »Kann ich leider nicht.Wir wollen schließlich nicht, dass sie unser Baby sehen, oder?« Damit meinte er das Flugzeug, das neue Spielzeug der Luftwaffe. Rurik hatte eine bessere Idee. Mal sehen, ob der FNG fit war für den Job, den er ihm zugedacht hatte. »Ich sitz vorn und hab den Überblick. Du übernimmst die Kontrolle.«
    »Ich soll die Kontrolle übernehmen? Von der Blackshadow?«
    »Na los, zier dich nicht so.«
    »Okay. Hab übernommen.« Jedi klang unerschütterlich wie ein Fels in der Brandung, während er den Controlstick betätigte.
    Guter Junge. Rurik war klar, was dabei in Jedis Kopf vorging. Im Geiste malte sich sein junger Kopilot aus, wie er seinen Kumpels bei einem Bier an der Bar in glühenden Farben schildern würde, dass Hawk ihn das neue Baby hatte fliegen lassen.
    »Konzentrier dich aufs Fliegen. Halt sie gerade, halt sie in Position.«
    »Okay, Hawk. Mach ich.«
    Rurik wartete, beobachtete Jedi im Rückspiegel.
    Er hatte sich nicht getäuscht, der Junge hatte echt was drauf. Er war verdammt gut.
    Rurik atmete tief durch. Für Sekundenbruchteile entspannte er sich und schloss die Augen.
    Mental spürte er es ganz deutlich. Den Wunsch nach Verwandlung, den Nervenkitzel - das Gefühl der Erhabenheit.
    Seine letzte Transformation lag lange zurück, er

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