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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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»Vielleicht wegen ihrer Lage? Wahrscheinlich stand sein Partner oben an der Vordertreppe, weil man über die schneller ins Elternschlafzimmer gelangt. Und vielleicht hat er sich auf dem Weg zurück nach vorne ja noch einmal umgesehen.«
    »Sie mussten die Erwachsenen zuerst ermorden, und zwar möglichst gleichzeitig.« Eve nickte zustimmend mit dem Kopf. »Wahrscheinlich hat er seinem Partner das Signal dafür gegeben, dass seine Arbeit erledigt und dass er auf dem Weg nach oben war.«
    Sie blickte auf die Spur aus kleinen roten Tropfen, die sich quer über den Boden und dann die Treppe hinauf zog. »Er hat eine Blutspur hinterlassen, aber ich bin sicher, dass das Blut hier unten ausschließlich von Inga stammt. Sie haben nämlich ganz bestimmt die blutgetränkten Kleider oben ausgezogen, bevor sie wieder heruntergekommen sind.«
    »Sie müssen eiskalt vorgegangen sein«, stellte Peabody tonlos fest. »Sie haben sich bestimmt nicht auf die Schultern geklopft und sich zu ihrer Arbeit gratuliert. Sie haben fünf Menschen die Kehlen durchgeschnitten, die blutigen Klamotten ausgezogen und sich dann einfach wieder aus dem Staub gemacht.«
    Sie gingen die Treppe hinauf.
    »Sie sind gleich nach oben und haben die Familie massakriert, während sich die Kleine weit genug zusammengerissen und über Ingas Handy die Polizei gerufen hat. Im Elternschlafzimmer haben sie sich links und rechts des Bettes aufgebaut. Sie sind genauso vorgegangen wie bei Inga, haben die Zielpersonen wortlos
umgebracht, den Raum wieder verlassen und sofort weitergemacht.«
    »Die beiden haben Rücken an Rücken geschlafen«, bemerkte Peabody. »Haben sich rückwärts aneinandergeschmiegt. McNab und ich schlafen genauso.«
    Eve sah die beiden vor sich – Mann und Frau, Mutter und Vater –, wie sie Hintern an Hintern in dem breiten Bett unter der meergrünen Decke gelegen hatten. In einem aufgeräumten, gemütlichen Zimmer, durch dessen breite Fenster man in den Garten sah. Er in schwarzen Boxershorts, sie in einem weißen Schlaf-T-Shirt.
    »Sie haben ihre Köpfe hochgezogen, ihnen die Kehlen durchgeschnitten, sie wieder fallen lassen und sind, während Nixie die Treppe raufgekrochen kam, direkt weiter in die beiden anderen Schlafzimmer marschiert. Sie hatten bereits abgesprochen, wer von ihnen welches Zimmer nimmt. Haben sich aufgeteilt. Einer hat den Jungen übernommen und das Zimmer in dem Augenblick betreten, in dem Nixie hinter seinem Rücken durch die Tür des Schlafzimmers der Eltern gekrochen ist.«
    Sie betraten das Zimmer von Coyle.
    »Der Junge liegt flach auf dem Rücken und hat die Decke weggestrampelt. Der Kerl brauchte ihn also nicht mal zu berühren, während er ihn ermordet hat. Er hat ihm die Gurgel durchgeschnitten, während er auf dem Rücken schlief.«
    Während sie das kalte Grauen dieser Szene deutlich vor sich sah, ging sie über den Flur in das Schlafzimmer des Mädchens. »Das ist das Schlafzimmer der Tochter, in dem ein kleines Mädchen unter der weißen Decke liegt. Der Täter ist sich viel zu sicher, um zu überlegen, ob das Mädchen vielleicht jemand anderes als Nixie ist. Weshalb hätte er auch auf die Schuhe und den zweiten Rucksack achten sollen? Schließlich hat er nur die Zielperson
im Blick. Sie liegt bis zum Hals unter der Decke auf dem Bauch. Er reißt sie an den Haaren hoch – ihre Haare sind so blond, wie er erwartet –, schneidet ihr die Kehle durch, lässt sie wieder fallen und verlässt den Raum.«
    »Hier sind nicht so viele Spritzer an der Wand und auf dem Boden«, fiel Peabody auf. »Wahrscheinlich hat er selbst das Meiste abbekommen, bevor der Rest in der Matratze und der Bettdecke versickert ist.«
    »Er geht also wieder in den Flur, nickt seinem Partner zu, sie ziehen sich um, stopfen ihre Overalls zusammen mit den Messern in die Taschen, gehen wieder runter, verlassen das Haus und gehen zu Fuß davon. Sie denken, ihre Mission wäre erfüllt.«
    »Nur, dass sie das nicht ist.«
    »Nur, dass sie das nicht ist. Wenn sie nur ein paar Minuten länger gebraucht hätten, wenn sie sich noch die Zeit genommen hätten, ein paar Sachen einzustecken, wäre der Streifenwagen hier gewesen, ehe sie das Haus verlassen hatten. Es war also wirklich knapp. Die Kleine hat sehr schnell gehandelt, nur dass die Mörder leider noch schneller gewesen sind.«
    »Aber weshalb wollten oder sollten sie die Kinder töten? «, fragte Peabody. »Was für eine Gefahr geht schon von Kindern aus?«
    »Nach allem, was wir bisher wissen,

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