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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Einzelheiten, ich brauche Informationen von der Kleinen. Sie muss mir alles sagen, was sie mir sagen kann, dabei müssen Sie mir helfen.«
    »Das werde ich auch tun.« Mira nippte vorsichtig an ihrem Tee. »Meinem vorläufigen Täterprofil zufolge waren sie tatsächlich ein Team. Wahrscheinlich haben sie auch vorher schon zusammengearbeitet und sind das Töten eindeutig gewohnt. Sicher haben sie eine entsprechende Ausbildung genossen. Beim Militär, einer paramilitärischen Vereinigung oder im organisierten Verbrechen. Es war nichts Persönliches an ihrem Vorgehen, aber man muss persönliche Gründe haben, wenn man eine ganze Familie mitsamt ihren Kindern ermordet oder ermorden lässt. Ich bin sicher, dass es bei diesen Morden weder um den Kick ging, noch dass es sexuelle Motive dafür gab.«
    »Ging es vielleicht um Profit?«
    »Das wäre durchaus möglich. Vielleicht haben die Täter auch einfach einen Befehl befolgt, oder es gab
schlicht und einfach keine andere Möglichkeit. Um etwas über das Motiv zu sagen …« Wieder nippte sie an ihrem Tee. »… muss ich mehr über die Opfer wissen. Aber von den Tätern weiß ich jetzt schon, dass sie einander vertrauen, dass sie selbstbewusst, gut organisiert und erfahren sind.«
    »Es war eine Operation. Eine sorgfältig geplante, gut vorbereitete Operation.«
    »Sie glauben, dass die Täter auch schon vorher einmal in dem Haus gewesen sind?«, wollte Mira von ihr wissen.
    »Vielleicht. Auf alle Fälle wussten sie, wo die verschiedenen Zimmer sind und wer in welchem Zimmer schlief. Wenn es ihnen um die Haushälterin gegangen wäre, hätten sie keinen Grund gehabt, überhaupt noch in den ersten Stock hinaufzugehen. Und wenn Inga ihnen egal gewesen wäre, hätten sie keinen Grund gehabt, auch sie aus dem Verkehr zu ziehen. Aber sie haben keinen der Bewohner ausgelassen, sondern, wie sie dachten, alle umgebracht.«
    Eve warf einen Blick auf ihre Uhr. »Was meinen Sie, wie lange die Kleine schläft?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ich will Sie nicht unnötig aufhalten.«
    »Vor allem wollen Sie mit Ihrer Arbeit weitermachen, nehme ich an.«
    »Ich habe bisher weder im Leichenschauhaus angerufen noch meinen Bericht geschrieben, die Typen im Labor belästigt oder die Leute von der Spurensicherung beschimpft. Wenn sie nicht bald was von mir hören, denken sie wahrscheinlich, dass ich im Urlaub bin.«
    Lächelnd erhob sich Mira von ihrem Platz. »Rufen Sie mich einfach an, wenn … Ah«, meinte sie, als Summerset im Wohnzimmer erschien.

    »Lieutenant, Ihre junge Charge ist erwacht.«
    »Oh. Richtig. Gut. Haben Sie noch etwas Zeit?«, wollte Eve von Mira wissen.
    »Ja. Wo möchten Sie mit ihr sprechen?«
    »In meinem Büro?«
    »Warum reden Sie nicht einfach hier mit ihr? Hier ist es so behaglich, dass sie sich vielleicht ein bisschen wohler fühlt als in einem nüchternen Büro.«
    »Ich werde sie herunterbringen.« Summerset glitt aus dem Raum, und Eve runzelte die Stirn.
    »Bin ich ihm dafür etwas schuldig?«, überlegte sie. »Sie wissen schon, dafür, dass er den Babysitter spielt. Denn das fände ich entsetzlich.«
    »Sie haben großes Glück, jemanden im Haus zu haben, der willens und in der Lage ist, so fürsorglich mit einem kleinen, traumatisierten Mädchen umzugehen, wie er es tut.«
    »Ja, verdammt.« Eve stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. »Das hatte ich befürchtet.«
    »Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie daran denken, dass es vor allem um das Wohlergehen der Kleinen geht.«
    »Vielleicht erleidet sie ja einen neuerlichen Schock, wenn sie ihn regelmäßig sehen muss.«
    Aber als Nixie, dicht gefolgt von Galahad, den Raum betrat, ließ sie erst, als sie Eve entdeckte, die knochige Hand des Butlers los.
    Eilig lief sie auf die Polizistin zu. »Haben Sie sie gefunden? «
    »Wir sind noch dabei. Das ist Dr. Mira. Sie wird uns helfen –«
    »Sie haben mich schon untersucht. Sie sollen mich nicht noch einmal untersuchen.« Nixies Stimme wurde schrill. »Ich will nicht –«
    »Reg dich ab«, wies Eve sie rüde an. »Mira ist eine
Freundin von mir, und sie ist nicht nur Ärztin, sondern arbeitet auch für die Polizei.«
    Nixie blickte Mira mit zusammengekniffenen Augen an. »Sie sieht nicht wie eine Polizistin aus.«
    »Ich arbeite mit der Polizei zusammen«, erklärte Mira ihr in ruhigem Ton. »Ich versuche ihnen zu helfen, die Menschen zu verstehen, die Verbrechen begehen. Ich kenne Lieutenant Dallas schon seit einer ganzen Weile. Ich möchte ihr und dir helfen, die

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