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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Affäre hat?«
    »Sie – sie haben sich geliebt. Keelie hätte Grant niemals betrogen.« Jenny tastete mit einer Hand nach ihrer Schläfe, ihrer Wange, ihrem Kiefer, als müsse sie sich vergewissern, dass sie überhaupt noch existierte. »Nein, Keelie hatte kein Interesse an irgendwelchen anderen Männern, und sie hat Grant vertraut. Sie waren beständig und sie waren echte Familienmenschen. Wie wir auch. Wir waren deshalb Freunde, weil es sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen unseren Familien gab.«
    »Er hatte sehr viele Mandanten und sie hatte jede Menge Klienten. Waren darunter vielleicht irgendwelche Leute, mit denen es Ärger gab?«
    »Natürlich gab es immer wieder einmal irgendwelche Schwierigkeiten. Manchmal kamen Leute zu Keelie und hofften auf ein Wunder oder auf eine sofortige Veränderung. Oder sie hatten einen Kurs bei ihr gebucht, obwohl sie besser zu einem Körperformer gegangen wären, weil sie nämlich an ihrem Lebensstil nicht das Geringste ändern wollten, während nach Keelies Meinung ein gesunder Lebensstil die Grundvoraussetzung für alles andere war. Und Grant hatte mit einer Reihe von nicht immer angenehmen Sorgerechtsfällen zu tun.«
    »Wurde einer von den beiden je von einem Mandanten oder Klienten bedroht?«

    »Nein, nicht wirklich.« Sie starrte an Eve vorbei auf den roten Vorhang. »Manchmal haben irgendwelche Kundinnen von Keelie ihr Geld zurückverlangt oder mit einer Anzeige gedroht, weil das Ergebnis der Beratung ihrer Meinung nach nicht zufriedenstellend war. Dabei war der wahre Grund dafür, dass sie nicht abgenommen haben, meistens der, dass sie weiter jeden Abend vor dem Fernseher gesessen und Sojachips gefuttert haben, statt aktiv etwas für sich zu tun. Grant hatte ab und zu mit erbosten Mandanten oder Prozessgegnern zu tun. Aber das ist bei Anwälten ja wohl normal. Die meisten ihrer Kunden waren sehr zufrieden. Das ist auch nicht weiter überraschend, denn schließlich haben sich die beiden ihren Kundenstamm größtenteils durch Empfehlungen zufriedener Mandanten und Klienten aufgebaut. Die Leute haben sie gemocht.«
    »Hatten sie je mit irgendwelchen illegalen Dingen zu tun? Sie helfen ihnen, wenn Sie völlig ehrlich sind«, fügte Eve hinzu.
    »Sie haben an Recht und Ordnung geglaubt und daran, dass man seinen Kindern immer mit gutem Beispiel vorangehen soll. Grant hat manchmal Witze über seine wilde Collegezeit gemacht und darüber, dass er einmal wegen dem Besitz von Zoner festgenommen worden ist. Das hat ihm eine solche Angst gemacht, dass er von dem Tag an die Finger von dem Zeug gelassen hat.«
    Sie zog, anscheinend aus Gewohnheit, gedankenlos die Füße unter ihren Körper. »Keiner von den beiden hatte als Kind eine richtige Familie. Deshalb war es ihnen ja so wichtig, selbst eine gute Familie zu haben und ihren Kindern die Geborgenheit zu geben, die ihnen selber vorenthalten worden war. Die schlimmste Gesetzesübertretung, die einem von den beiden zuzutrauen gewesen wäre, wäre, dass sie mal bei Rot über die Straße
gegangen sind, oder dass sie mal zu laut gejubelt haben, wenn Coyle bei einem Softballspiel einen Treffer gelandet hat.«
    »Wie haben Sie mit ihnen abgemacht, dass Linnie an dem Abend bei ihnen übernachtet?«
    Jenny zuckte zusammen, stellte ihre Füße wieder auf den Boden, richtete sich kerzengerade auf und verschränkte ihre Hände fest in ihrem Schoß. »Ich … ich hatte Keelie gefragt, ob sie Linnie nach der Schule mit nach Hause nehmen und bei sich übernachten lassen würde, obwohl am nächsten Morgen Schule war. Normalerweise hat sie so etwas während der Woche nicht gestattet. Aber sie hat sich gefreut, dass Matt und ich die Suite bekommen hatten, um dort unseren Hochzeitstag zu feiern, und hat deshalb eine Ausnahme gemacht.«
    »Wann hatten Sie das abgesprochen?«
    »Oh, vor sechs oder sieben Wochen. Wir sind nicht besonders spontan. Aber für den Fall, dass noch etwas dazwischenkommt, haben wir es den Mädchen erst einen Tag vorher gesagt. Sie waren furchtbar aufgeregt. Oh Gott.« Sie verschränkte ihre Arme vor dem Bauch und wiegte sich wie unter Schmerzen vor und zurück. »Linnie hat gesagt, das wäre, als bekäme auch sie ein Geschenk zu unserem Hochzeitstag.«
    »Nixie war auch oft bei Ihnen, oder?«
    »Ja, ja.« Sie wiegte sich noch immer. »Zum Spielen, um gemeinsam die Hausaufgaben zu machen, und auch zum Übernachten.«
    »Wie ist sie immer hergekommen?«
    »Wie sie hierhergekommen ist?« Jenny blinzelte verwirrt. »Entweder hat

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