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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Hildy.« Eve erhob sich von ihrem Platz. »Dann gehen wir das Ganze noch mal von vorne durch.«
     
    »Das ist ein erster Durchbruch«, stellte Peabody zufrieden fest. Sie standen wieder auf der Straße und Eve starrte
angestrengt in Richtung Dach. »Wenn auch vielleicht kein großer, ist es auf jeden Fall ein erster Schritt.«
    »Sie konnte uns Einzelheiten nennen. Und jede davon zählt.« Eve ging zum Haus der Swishers zurück und sah vorn dort zu dem Dach hinüber, auf dem Hildy gesessen hatte, als das mörderische Duo verschwunden war. »Wenn sie hochgesehen hätten, hätten sie sie wahrscheinlich bemerkt. Dann hätten sie zumindest ihre Umrisse entdeckt. Aber ihre Arbeit war erledigt, und sie haben sich nicht mehr viele Gedanken gemacht. Vielleicht haben sie geguckt, ob jemand auf der Straße ist, und darauf geachtet, dass sie nicht von irgendeiner Überwachungskamera aufgenommen werden. Dann sind sie losmarschiert. Nicht eilig die Straße hinuntergelaufen, sondern diszipliniert zur Ecke Riverside marschiert. Ich gehe jede Wette ein, dass dort ein Wagen stand. Legal an der Straße oder auf einem Parkplatz abgestellt. Wahrscheinlich an der Straße, weil sie dort nicht mal ein Ticket ziehen mussten, aber falls es gerade keine freie Lücke gab, haben sie vielleicht doch ein Parkhaus oder einen Parkplatz ausgewählt.«
    »Ob sie den Wagen vorher gestohlen haben?«, überlegte ihre Partnerin.
    »Das wäre dumm gewesen. Weil man bei einem Diebstahl immer irgendwelche Spuren hinterlässt. Wenn man ein Auto klaut, wird der Eigentümer sauer und meldet es der Polizei. Vielleicht haben sie einen Wagen von einem Dauerparkplatz mitgehen lasen und anschließend wieder dort abgestellt. Aber weshalb hätten sie das machen sollen? Wenn man so teure Geräte wie die Kerle hat, hat man jede Menge Geld. Man kauft sich also besser selber einen Wagen, und zwar einen, der möglichst unauffällig ist.« Sie wippte auf den Fersen. »Nichts, was sofort ins Auge fällt. Und ich wette, dass der Fahrer sämtliche
Geschwindigkeitsbegrenzungen genauestens eingehalten hat.«
    Während sie in Richtung Westen liefen, stellte sie sich bildlich vor, wie alles abgelaufen war. »Sie haben ihren Job erledigt, haben das Haus verlassen und sind weggegangen. Ohne große Eile, ohne ein Geräusch. Sie haben sich dabei nach allen Seiten umgesehen, so haben sie’s gelernt, aber sie haben nicht daran gedacht, auch mal hinaufzugucken, was ein Fehler war. Entweder sind sie also nachlässig gewesen, allzu selbstbewusst, oder sie waren von den Morden noch zu aufgeputscht. Selbst als Profi gehen einem solche Taten auf die eine oder andere Weise nach. Sie sind wortlos die Straße in Richtung ihres Fahrzeuges runtermarschiert. Dann haben sie die Taschen im Kofferraum verstaut, entweder um später alles gründlich zu reinigen oder um es woanders zu entsorgen. Dann ging es ins Hauptquartier zurück.«
    »Ins Hauptquartier?«
    »Ich wette, dass sie es so nennen. Sie haben irgendeinen Ort, an dem sie Bericht erstattet, ihre Kriegsgeschichten ausgetauscht, geübt und sich gewaschen haben. Ich wette, dieser Ort ist nicht allzu weit von hier entfernt.«
    Sie hatte die Witterung der Kerle aufgenommen. Auch wenn diese Bezeichnung nicht ganz logisch war, war sie auf jeden Fall korrekt. Sie hatte die Witterung von diesen Kerlen aufgenommen und würde ihre Spur so lange verfolgen, bis das Duo in der Falle saß.
    An der Ecke Einundachtzigster und Riverside blieb sie kurz stehen, blickte Richtung Norden, Richtung Süden und weiter Richtung Westen. Wie weit waren die beiden wohl marschiert? Wie viele Leute hatten sie gesehen, als sie, frisches Blut in ihren Taschen, aus dem Todeshaus gekommen waren?

    Zwei Typen auf dem Heimweg von der Arbeit, hatten die Leute wahrscheinlich gedacht.
    »Rufen Sie Baxter an«, bat sie ihre Partnerin. »Ich brauche ein paar Namen.«
     
    Ihr Name war Meredith Newman, und sie war unterbezahlt und überarbeitet. Das erzählte sie, so oft sich die Gelegenheit dazu ergab. Eine Märtyrerin der Neuzeit, die für die gute Sache Blut schwitzte und litt.
    Früher, in ihrer Anfangszeit, hatte sie sich als Kreuzzüglerin gesehen und hatte mit dem Eifer der frisch Konvertierten gearbeitet und studiert. Dann aber waren aus einem Jahr in ihrem Job erst zwei und schließlich fünf geworden, und die unzähligen Fälle, das Elend und die Fruchtlosigkeit ihrer ehrlichen Bemühungen hatten ihren Tribut von ihr verlangt.
    In ihren geheimen Fantasien träfe sie eines

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