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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Stimmen hörte, und klopfte vernehmlich an. Wenn sie sich nicht irrte, waren zwei der Stimmen die von Kindern.
    Dies schien ihre Kinderwoche zu sein.
    »Polizei, Ms Cable.«
    »Ich habe doch eben erst mit der Polizei gesprochen.« Eine erschöpft wirkende Frau öffnete die Tür. Wer hätte wohl mit einem Kleinkind auf dem Arm und einem zweiten Kind am Bein nicht erschöpft gewirkt? Sie hatte kurze, stachelige, blonde Haare, einen dicken Hintern und die pinkfarbenen Augen, an denen der Funk-Junkie zu erkennen war.
    »Ich bin Lieutenant Dallas, und das ist Detective Peabody. Wir würden gern hereinkommen.«
    »Ich habe dem anderen Typen doch schon alles erzählt. Himmel, Lo-Lo, hör jetzt endlich auf. Tut mir leid, sie ist gerade ziemlich aufgedreht.«
    »Das ist Lo-Lo?«, fragte Peabody sie lächelnd. »Hallo, Lo-Lo, warum kommst du nicht mit mir?«
    Kinder liebten Peabody, das hatte Eve bereits des Öfteren bemerkt. Auch diese Kleine, eine Miniaturausgabe ihrer Mutter, gab ihr sofort die Hand und marschierte fröhlich plappernd mit ihr ans andere Ende des Raums.

    Was nicht allzu weit entfernt war. Es war ein kleines, L-förmiges Zimmer, an dessen kurzem Ende es eine kleine Küchenzeile gab. In einer Ecke waren ein paar Spielsachen verteilt, und dort führte die Kleine ihre neue Freundin hin.
    »Ich habe es vom Fenster aus gesehen, da.« Minnie zeigte auf die Stelle und nahm das Kleinkind anders auf den Arm. Es hatte riesengroße Eulenaugen und einen braunen Lockenkopf. »Ich habe Ausschau nach ihr gehalten, nach Ms Newman. Sie – sie dachte, ich könnte keine Ordnung halten und würde es nicht schaffen, mit dem Funk aufzuhören. Aber ich habe es geschafft. Ich bin jetzt schon seit über sechs Monaten clean.«
    »Gut.« Wenn sie das Zeug nicht zu lange genommen hatte, würden ihre Augen vielleicht eines Tages wieder weiß.
    »Sie wollten mir die Kinder wegnehmen. Ich musste clean werden, um meine Kinder behalten zu können, und das habe ich getan. Es ist schließlich nicht ihre Schuld, dass ich mit dem Zeug angefangen habe. Aber jetzt nehme ich nichts mehr, ich mache sogar eine Therapie. Sie nehmen mir regelmäßig Blut ab, aber ich bin clean. Trotzdem brauche ich noch die Bestätigung vom Jugendamt, dass ich für meine Kinder sorgen kann, sonst kriege ich kein Geld mehr für die Miete, für das Essen und all das andere Zeug.«
    »Ich werde mich mit ihnen in Verbindung setzen und ihnen sagen, dass Sie clean sind, dass Sie Ihre Kinder gut versorgen. Und dass Ihre Wohnung sauber ist«, fügte Eve hinzu.
    »Ich habe extra aufgeräumt. Die Kinder werfen immer ihre Sachen durch die Gegend, aber schmutzig ist es nie. Im Moment ist diese Wohnung alles, was ich mir leisten kann, aber wenn ich genügend Geld zusammenhabe,
werde ich mit ihnen in eine bessere Gegend ziehen. Schließlich will ich meinen Kindern nicht die Zukunft verbauen.«
    »Das sehe ich. Das Jugendamt wird jemand anderen schicken. Sie werden Ihre Kinder wegen der Geschichte heute sicher nicht verlieren.«
    »Okay.« Sie vergrub ihr Gesicht am Hals der Kleinen. »Tut mir leid. Ich weiß, ich sollte nicht die ganze Zeit von mir erzählen, nach dem, was mit der Frau vom Jugendamt passiert ist. Aber ich will meine Kinder nicht verlieren.«
    »Erzählen Sie mir, was Sie gesehen haben.«
    »Ich habe da drüben am Fenster gestanden und rausgesehen. Ich war total nervös, denn ich wusste, dass sie mich nicht mag. Nein, das ist nicht richtig«, verbesserte sie sich. »Ich und meine Kinder, wir waren ihr vollkommen egal. Wir gingen ihr total am Arsch vorbei.« Sie zuckte zusammen und blickte auf das ältere der beiden Mädchen. »Ich versuche, vor den Kindern keine Schimpfwörter zu benutzen, aber manchmal rutschen sie mir einfach raus.«
    »Machen Sie sich darüber keine Gedanken.« Eve trat ebenfalls ans Fenster, von dem aus die Straße gut zu überblicken war. Sie sah den Streifenwagen, sah ihr eigenes Fahrzeug und auch die geballten Fäuste der anderen Autofahrer, die nicht weiterkamen, weil ihr Wagen in der zweiten Reihe stand. »Hier?«
    »Ja. Ich stand da und hatte Bits so auf dem Arm wie jetzt. Ich habe ihr und Lo-Lo gesagt, dass sie brav sein müssen, wenn die fremde Dame kommt. Meine Augen.« Sie legte einen Finger unter ihr linkes Auge. »Wenn man auf Funk gewesen ist, kann man nicht mehr richtig gucken, wenn man aufgeregt, nervös oder einfach nur müde ist. Ich glaube, ich war alles zusammen. Trotzdem
habe ich gesehen, wie sie die Straße raufgekommen

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