In den Armen des Dämons: Roman (German Edition)
anderes übrig blieb, als Rasmus’ Befehlen zu gehorchen, wie auch immer sie lauten mochten, gehörte der Dämon Magellan. Und deshalb musste Xia die Möglichkeit ins Auge fassen, dass Durian versuchte, sich gegen Rasmus zu stellen, was bedeutete, dass er sich nicht auf ihn verlassen durfte.
Er hatte sich wirklich schon besser gefühlt.
Xia blieb stehen und drehte sich um, was in dem engen, düsteren Korridor die ganze Gruppe zum Halt zwang. Xia stieß Nikodemus gegen die Wand und packte mit einer Hand in dessen Haar. Die Augen des Warlords glühten, und Xia hatte das Gefühl, dass Nikodemus ihn gegrillt hätte, wenn sie sich nicht immer noch im Gebäude der Bar befunden hätten, umgeben von so vielen Menschen. Er hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass der Warlord ihn getötet hätte, hätten sie sich irgendwo anders befunden.
Xia zog sein Messer heraus und hielt es an Nikodemus’ Haar. » Keine Ahnung, warum sie dir dein Haar lässt. Vielleicht sollte ich sie dir für sie abrasieren? Was meinst du, Warlord?«
Nikodemus’ Augen brannten silberschwarz.
Xia beugte sich vor. » Glaubst du vielleicht, ich wüsste nicht, dass du irgendetwas vorhast?« Er sah zu Carson hin. » Mach keinen Mucks, Hexe, sonst ist er tot. Durian!« Der Dämon trat zu ihm. » Halt ihn fest. Falls die Hexe irgendeinen Trick versucht, brich ihm den Hals.« Das sollte die Hexe davon abhalten, irgendwelche Dummheiten zu machen.
Durian zog Magie. Xia spürte das Echo davon auf seiner Haut. Dann nahm der Dämon Nikodemus in den Schwitzkasten, doch es dauerte nicht einmal zehn Sekunden, bis der Warlord sich befreit hatte. Verdammt!
Xia ging weiter. Schneller nun. Durian hielt sich immerhin eng bei Nikodemus.
Nach einem kleinen Umweg durch einen Vorratsraum, in dem hauptsächlich ungeöffnete Kisten mit Alkohol standen, gelangten sie zu einer verriegelten Tür.
Xia trat sie einfach ein. Sie schlug auf, und sie gelangten auf einen schmalen Pfad, der an dem Bereich vorbeiführte, auf dem die Angestellten rauchen konnten, bis zu einer Treppe, über die man auf den dunklen Gästeparkplatz kam. Ein paar Menschen blickten auf und schnell wieder weg. Verdammte Loser.
Sie hielten auf einen Zaun zu, der einen Lagerbereich umschloss. Xia schnitt mit seinem Messer durch das Metall, als wäre es weiche Butter. Niemand würde es bemerken, wenn sie Nikodemus hierherbrachten.
Allerdings fürchtete Xia, dass es dem Warlord vorher gelingen würde, sie alle zu überwältigen, wenn Rasmus seinen Hintern nicht schnell genug hierherschaffte.
An drei Seiten ließen üppige Weidenbäume ihre Äste über die Einfriedung hängen, an der vierten, wo Xia den Zaun durchgeschnitten hatte, stand ein Container für Bauschutt. Vom Fluss her wehte kalte Luft herüber.
Xias Haut prickelte, als die anderen Dämonen ihre Magie sammelten. Aber er spürte auch den Widerhall von Carsons Magie, die außer Kontrolle zu geraten drohte.
Seine Leute hatten ihre Formation beibehalten, und sie überquerten das Gelände Richtung Fluss, den an einer schmaleren Stelle ein halb verrotteter Steg überspannte.
Xia tippte an sein Headset. » Alles klar«, meldete er, als die Verbindung zustande kam. » Durian wird sich so lange um ihn kümmern, bis du hier bist.« Er lauschte Rasmus’ Instruktionen. Im Hintergrund konnte er Fen hören, die lautstark forderte, dass die Hexe getötet werden sollte. Als ob Rasmus einen Magier umbringen würde! Und schon gar nicht Magellans Hexe. Nicht, wenn Magellan den Job selbst erledigen wollte.
Xia packte Carson am Oberarm, so fest, dass sie fast von den Füßen gerissen wurde, dann legte er einen Arm um ihren Hals.
» Pass auf den Warlord auf«, befahl er Durian. Er hielt einen Moment inne, während der Hexer an seinem Kopf quasselte. Und sah, dass Nikodemus’ Augen in einem unirdischen Silber glühten. Zeit, sich über dumme Befehle hinwegzusetzen. » Sollte er außer Kontrolle geraten, bring ihn um, Durian. Rasmus wird sich damit abfinden müssen.«
» Klar«, meinte Durian nur.
Carson trat nach Xia, doch es nutzte ihr nichts.
Die Augen des Warlords wurden tiefschwarz. » Du weißt, was du zu tun hast, Carson«, sagte er. » Finde eine Möglichkeit.«
» Gar nichts wirst du tun«, meinte Xia. Er legte einen Arm fest um Carsons Taille, das Messer noch in der Hand, so, dass die Spitze auf Carsons Seite zeigte. Und dem Warlord demonstrierte, wie leicht seine kleine Hexe sterben könnte.
Xia hielt mit ihr auf die Brücke zu, und Carson
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