In den Armen des Eroberers
ließ sich langsam, völlig auf die in sie eindringende starre Härte konzentriert, wieder herabsinken.
Sie spürte sein Schaudern und sah, wie er die Zähne zusammenbiß. Seine Augen blitzten. Nahezu kühn leckte sie die Ader, die an seinem Hals pulsierte. »Eigentlich finde ich es sogar ganz …« Sie war so außer Atem, daß ihre Stimme bebte.
»Überraschend?« Seine Stimme war ein so tiefes Grollen, daß es kaum zu hören war.
Verzweifelt nach Luft ringend, schloß Honoria die Augen. »Hinreißend.«
Sie spürte sein dunkles Lachen bis ins Mark. »Vertrau mir.« Er folgte mit den Lippen dem Umriß ihres Ohrs. »Du wirst noch sehr viel mehr Lust erfahren.«
»Ah ja«, antwortete Honoria leise, bemüht, nicht den Verstand zu verlieren. »Du behauptest ja, ein Meister dieser Übung zu sein.« Sie holte angestrengt Luft und erhob sich wieder leicht.
»Heißt das, daß ich deine Meisterin bin?«
»Nein.« Devil hielt den Atem an, als sie quälend langsam über ihm herabsank. »Das heißt, daß du meine Schülerin bist.« Es bedeutete, daß er sie zu seiner Sklavin machen könnte, doch das beabsichtigte er ihr nicht zu sagen.
Bei ihrem nächsten Abwärtsgleiten drängte sie tiefer, er kam ihr heftiger entgegen. »Es ist … ein sehr merkwürdiges … Gefühl, dich in mir zu haben.« Ihr Brüste hoben und senkten sich und streiften seinen Oberkörper. Sie befeuchtete mit der Zunge ihre Lippen. »Ich hätte wirklich nicht geglaubt, daß du passen würdest.«
Devil verkrampfte jeden einzelnen Muskel. Nach einem Augenblick angespannten Schweigens stieß er hervor: »Ich werde passen … irgendwann.«
»Irgend … ?«
Ihre Augen wurden rund – er wartete nicht länger. Er bemächtigte sich ihres Mundes zu einem heißhungrigen Kuß, preßte ihre Hüften an sich und warf sie zurück in die Kissen.
Die anfängliche Stellung hatte er gewählt, um sie anzulernen, um die Tiefe seiner Stöße zu beschränken, was angesichts seines übermächtigen Instinkts sehr hilfreich gewesen war. Doch die Zeit für Einschränkungen war jetzt vorüber; seine flinke Neuorganisation warf sie auf den Rücken zwischen die Kissen; seine Hüften zwischen ihren Schenkeln, sein Glied noch in ihr.
Sie verspannte sich, als sie unter seinem Gewicht gefangen wurde; sofort hob er zu ihrer Erleichterung Brust und Schultern von ihrem Körper, indem er sich mit zu ihren Seiten ausgestreckten Armen hochstemmte. Ihr Kuß wurde unterbrochen; sie öffnete die Augen.
Er sah sie an. Langsam, bedächtig zog er sich aus ihr zurück und drang dann mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung wieder in sie ein.
Unaufhörlich, Stück für Stück, nahm er sie in Besitz, ihr Körper, heiß und feucht, hieß ihn willkommen, paßte sich seiner Größe an. Er sah, wie ihre Augen sich weiteten, wie das Blaugrau in Silber überging und sich auflöste, als er tiefer stieß. Er hüllte sich ganz ein in ihre Weiblichkeit, fand Ruhe in ihr, und sie hielt ihn in sengender, seidiger Enge umfangen.
Auge in Auge hielten beide inne.
Honoria konnte nicht atmen, er füllte sie so vollständig, daß sie seinen Herzschlag körperlich zu spüren glaubte. Sie erkannte an seinem Mienenspiel, wie angestrengt er seine Leidenschaft beherrschte. Ein Eroberer blickte ihr in die Augen, der Eroberer, dem sie sich ergeben hatte. Ein Gefühl von Besitzerstolz überkam sie; ihr Herz dehnte sich und jubelte.
Er wartete – worauf? Auf ein Zeichen ihrer Ergebung? Bei dem Gedanken blühte Gewißheit in ihr auf, eine herrliche Zuversicht erfüllte sie. Langsam breitete sich ein Lächeln über seine Züge. Ihre Hände an seinen Unterarmen hielten still; jetzt hob sie sie und zog sein Gesicht zu sich herab. Sie hörte ihn stöhnen, als ihre Lippen sich trafen. Er senkte sich auf die Ellbogen, schob mit beiden Händen ihr Haar beiseite und umfaßte ihr Gesicht.
Er vertiefte den Kuß, und ihre Sinne gerieten in Aufruhr; sein Körper bewegte sich auf ihrem, in ihrem, und die Lust blühte von neuem auf.
Wie Wellen, die ans Ufer rollten, bewegten sie sich gemeinsam. Empfindungen schwollen an wie die hereinrollende Brandung, immer höher. Sie paßte sich seinem Rhythmus an, hieß ihn mit ihrem Körper willkommen, hielt ihn einen Herzschlag lang fest, bevor sie ihn widerstrebend wieder gehen ließ. Immer und immer wieder fanden sie sich in dieser intimen Umarmung, jeder verheerend gründliche Stoß führte sie höher, weiter hinauf zu einem verlockenden Ufer, von dem sie kaum wußte. Verstand und
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