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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Stickseide ein. »Uns halten hier keinerlei Verpflichtungen – ich spreche unverzüglich mit Mrs. Hull und Webster.« Sie erhob sich und warf noch einen Blick zurück. »Wir reisen gewiß gleich morgen ab?«
    Devil hielt ihren Blick für einen bedeutungsschweren Moment, dann seufzte er und neigte den Kopf. »Morgen. Nach dem Mittagessen.«
    Honoria nickte und ging mit wiegenden Hüften zur Tür. Devil leerte sein Glas und fragte sich – bestimmt nicht zum ersten Mal –, was eigentlich in ihn gefahren war.
    »Wie schwer verschuldet ist Bromley denn eigentlich?«
    Vane ließ sich in dem Sessel vor Devils Schreibtisch nieder. Knapp eine Minute zuvor hatte Viscount Bromley, eindeutig grün im Gesicht, den Raum verlassen.
    Devil verschloß die von Bromley unterzeichneten Wechsel wieder in seiner Schreibtischschublade und nannte die Summe. Vanes Augen weiteten sich; er pfiff leise durch die Zähne. »Du hast ihn fest am Haken.«
    Devil hob die Schultern. »Ich arbeite nun mal gerne gründlich.« Die Tür öffnete sich; Honorias Gesichtsausdruck verriet Devil sogleich, daß sie die letzte Bemerkung noch gehört hatte. Das Lächeln, mit dem er sie empfing, war unverhohlen anzüglich.
    »Guten Morgen, meine Liebe.«
    Honoria blinzelte und neigte arrogant den Kopf.
    Devil schob den Schlüssel zu seinem Schreibtisch in seine Westentasche, stand auf und begab sich mit selbstzufriedenem Gesicht an ihre Seite. Sie blickte ihm mit hochgezogenen Brauen entgegen. »Hatte der Viscount die erwarteten Informationen?« Devil ließ ihren Blick nicht los. Vanes Überraschung war ihm auch bewußt, ohne daß er ihn ansah. »Leider nicht. Er benötigt mehr Zeit.«
    »Und du hast sie ihm zugestanden?«
    Nach einem kaum merklichen Zögern nickte Devil.
    Honoria verstand nicht recht. »Wenn seine Lordschaft so säumig ist, wäre es dann nicht besser, jemand anderen mit dieser Aufgabe zu betrauen?«
    »So einfach ist das nicht.« Um der Frage in ihren Augen zuvorzukommen, fuhr Devil rasch fort: »Aufgrund gewisser Eigenschaften ist Bromley genau der richtige Mann für diese Aufgabe.«
    Honoria sah ihn höchst erstaunt an. »Ich habe ihn zwar nur kurz gesehen, fand ihn aber schon auf Anhieb nicht allzu vertrauenswürdig.« Sie hielt inne und überlegte kurz. »Da wir nun schon einmal hier sind, könntest du Bromley den Auftrag doch entziehen und die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen? Inzwischen ist schon fast die halbe Gesellschaft wieder in Residenz. Wenn du mir sagst, was du wissen willst, könnte ich vielleicht auch einiges in Erfahrung bringen.«
    Vane verschluckte sich – und versuchte, es als Husten zu tarnen.
    Honoria sah ihn an; Devil bedachte Vane mit einem strafenden Blick.
    Der stumme Austausch war Honoria nicht entgangen. »Was genau soll Bromley denn eigentlich in Erfahrung bringen?«
    Vane lächelte sie freundlich an. »Ich lasse euch jetzt mit euren Fragen allein.« Sie reichte ihm die Hand; er neigte sich darüber und stapfte nach einem vielsagenden Blick in Devils Richtung zur Tür.
    Als er fort war, sah Devil Honoria tief in die Augen. Ihr Blick verriet unerschütterliche Entschlossenheit. »Einzelheiten über Bromleys Mission brauchst du nicht zu wissen.«
    Honoria richtete sich hoch auf und reckte das Kinn vor. »Ich bin deine Frau, deine Herzogin. Wenn unsere Familie bedroht ist, muß ich es wissen.«
    Das Schweigen dehnte sich lastend aus. Sie wußte wohl, daß sie seine Autorität in Frage stellte, war aber nicht zum Nachgeben bereit.
    Devil kniff die Augen zusammen. »Du bist ein ungeheuer starrsinniges Weib.«
    Honoria zog arrogant eine Braue hoch. »Das wußtest du, bevor du mich geheiratet hast.«
    Er nickte knapp. »Leider war diese Eigenschaft eine unumgängliche Zugabe.«
    Seine barschen Worte schmerzten; Honoria hob das Kinn noch höher. »Du hast mich akzeptiert – mit allem Drum und Dran.« Devils Augen blitzten. »Du mich auch.«
    Sie sahen sich lange schweigend an, bis Honoria gebieterisch eine Braue hochzog. Devil bemerkte es mit unverhohlenem Ärger, dann aber wies er mit leisem Grollen auf die chaise . »Die Sache ist nicht für weibliche Ohren geeignet.«
    Honoria verbarg ihren Triumph und nahm gehorsam Platz; Devil setzte sich neben sie. Kurz und knapp berichtete er das Wichtigste über Lucifers Gerücht – nämlich daß eine Reihe von Bekannten behauptete, ein Cynster hätte die »Paläste« frequentiert.
    »Die Paläste?« Honoria verstand nicht recht.
    Devil biß die Zähne zusammen.

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