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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wie Ihr Unterschlupf gesucht habe, mein ganzes Leben umstellen soll. Ich bin keine passive Zuschauerin, die auf das nächste Ereignis wartet – ich habe meine Pläne!«
    Devil hob den Blick. »Euren Ritt im Schatten der Großen Sphinx?« Er konnte sie sich wunderbar auf einem Kamel vorstellen – begleitet von einer Horde unbeirrbarer Berberhäuptlinge, die sämtlich ihm selbst erstaunlich ähnlich sahen und sogar seinen Charakter hatten.
    »Genau. Und ich habe auch vor, die Elfenbeinküste zu erforschen – wie ich hörte, ein weiterer aufregender Ort.«
    Wilde Piraten und Sklavenhändler. Devil warf Bürste und Striegel weg und wischte sich die Hände an den Hosen ab. »Ihr werdet Euch damit begnügen müssen, eine Cynster zu werden – kein Mensch hat je behauptet, das wäre ein langweiliges Leben.«
    »Ich werde Euch nicht heiraten.«
    Ihre blitzenden Augen und ihr vorgerecktes Kinn machten deutlich, daß sie mit ihrem Anstruther-Wetherby-Starrsinn einen Entschluß gefaßt hatte. Devil war überzeugt, daß er jede Minute seiner Umstimmungsbemühungen genießen würde. Er ging auf sie zu.
    Wie vorauszusehen, wich sie keinen Zentimeter zurück, wenngleich er sah, wie ihre Muskeln sich gegen den unwillkürlichen Drang verkrampften. Ohne den Schritt zu verlangsamen, legte er die Hände um ihre Taille, hob sie hoch und stellte sie, den Rücken an der Stallwand, auf den Boden. Mit achtenswerter Selbstverleugnung löste er die Hände von ihr, schloß die eine um den oberen Rand der halbgeschlossenen Tür und stemmte die andere neben ihrer Schulter flach an die Wand.
    So gefangen, sah sie ihn wütend an; er bemühte sich, nicht zu bemerken, wie ihre Brüste sich unter einem tiefen Atemzug hoben. Er sprach, bevor sie Gelegenheit dazu fand. »Was habt Ihr nur gegen meinen Antrag einzuwenden?«
    Honoria sah ihm fest in die Augen – ihr gesamtes Blickfeld war ausgefüllt von Männlichkeit. Als ihr Herz endlich aufhörte, so unverschämt laut zu klopfen, zog sie arrogant die Augenbrauen hoch. »Ich habe nicht das geringste Verlangen, einzig aus Gründen antiquierter gesellschaftlicher Zwänge zu heiraten.«
    »Ist das Euer einziger Einwand?«
    »Bleibt natürlich noch Afrika.«
    »Vergeßt Afrika. Gibt es noch andere Gründe außer den Motiven für meinen Antrag, die Eurer Meinung nach gegen unsere Verehelichung sprechen?«
    Seine Arroganz, seine Überheblichkeit, seine unerbittliche Autorität – sein Brustkorb. Honoria war versucht, die ganze Liste von oben bis unten anzuführen. Doch nicht ein einziger ihrer Vorbehalte stellte einen ernsthaften Hinderungsgrund für ihre Heirat dar. Sie forschte in seinen Augen nach einem Hinweis auf die beste Antwort und war von neuem fasziniert von der bemerkenswerten Klarheit seines Blicks. Seine Augen waren wie kristallklare Seen hellgrünen Wassers, in deren Tiefe Gefühle und Gedanken quecksilbrig wie Fische umherschossen.
    »Nein.«
    »Gut.«
    Sie sah ein Gefühl – war es Erleichterung? – in seinen Augen aufzucken, bevor er die schweren Lider senkte. Er straffte sich, ergriff ihre Hand und strebte zur Stalltür. Mit einem leisen Fluch raffte sie ihre Röcke und paßte sich seinen langen Schritten an. Er schritt auf das Haupttor zu, dahinter lag sein Haus friedlich im Morgensonnenschein.
    »Seid ganz beruhigt, Miss Anstruther-Wetherby.« Er blickte auf sie herab, seine Züge waren hart wie Granit. »Ich heirate Euch nicht aufgrund irgendwelcher gesellschaftlicher Zwänge. Das ist, wenn Ihr es recht bedenkt, eine Schnapsidee. Cynsters scheren sich, wie Ihr wohl wißt, nicht einen Deut um gesellschaftliche Zwänge. Was uns betrifft, kann die Gesellschaft denken, was sie will – uns regiert sie nicht.«
    »Aber … wenn das so ist – und in Anbetracht Eures Rufs glaube ich gern, daß es so ist –, warum besteht Ihr dann darauf, mich zu heiraten?«
    »Weil ich es so will.«
    Die Worte klangen wie die allernaheliegendste Antwort auf eine einfache Frage. Honoria mußte sich schwer beherrschen. »Weil Ihr es so wollt?«
    Er nickte.
    »Sonst nichts? Nur, weil Ihr es so wollt?«
    Der Blick, mit dem er sie strafte, war vernichtend. »Das ist ein absolut angemessener Grund für einen Cynster. Einen besseren gibt es gar nicht.«
    Er blickte wieder nach vorn; Honoria funkelte sein Profil wütend an. »Das ist doch lächerlich. Ihr habt mich gestern zum ersten Mal gesehen, und heute wollt Ihr mich heiraten?«
    Wieder nickte er.
    »Warum?«
    Der Blick, den er ihr zuwarf, war zu flüchtig,

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