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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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als daß sie ihn hätte deuten können. »Zufällig brauche ich eine Gattin, und Ihr seid die ideale Kandidatin.« Damit schlug er eine andere Richtung ein und machte noch größere Schritte.
    »Ich bin doch kein Rennpferd!«
    Seine Lippen wurden schmal, doch er verlangsamte seine Schritte – gerade genug, damit sie nicht rennen mußte. Sie erreichten den Kiesweg, der ums Haus herumführte. Sie benötigte einen Augenblick, um seine Worte auf sich wirken zu lassen, und einen weiteren, um eine Schwachstelle zu entdecken. »Es ist trotzdem lächerlich. Gewiß wartet die gesamte weibliche Hälfte des ton jedesmal, wenn Ihr Euch die Nase putzt, nur darauf, Euer Taschentuch zu ergattern.«
    Er sah sich nicht einmal nach ihr um. »Mindestens.«
    »Also warum ich?«
    Devil erwog, es ihr zu sagen – in allen Einzelheiten. Statt dessen biß er die Zähne zusammen und knurrte: »Weil Ihr einzigartig seid.«
    »Einzigartig?«
    Einzigartig in der Hinsicht, daß sie sich wehrte. Er blieb stehen, verdrehte die Augen himmelwärts und betete um die Kraft, es mit einer Anstruther-Wetherby aufnehmen zu können, dann sah er Honoria in die Augen. »Ich will es so ausdrücken: Ihr seid eine überaus attraktive Anstruther-Wetherby, mit der ich eine ganze Nacht allein zugebracht habe – und ich habe noch nicht mit Euch geschlafen.« Er lächelte. »Vermutlich möchtet Ihr doch lieber vorher verheiratet sein?«
    Ihr sprachloser Schock war Balsam für seine Seele. Ihre grauen Augen weiteten sich, und er wußte, was sie sah: Die pure Lust, die durch seinen Körper raste, blitzte sicherlich aus seinen Augen.
    Er rechnete fest damit, daß sie völlig die Fassung verlor, doch statt dessen riß sie sich unvermittelt aus seinem Blick los und stellte atemlos fest: »Damit Ihr mit mir schlafen könnt.«
    Devil sah, wie die verräterische Röte ihr in die Wangen stieg. Er nickte finster. »Schön.« Er umfaßte ihre Hand noch fester, drehte sich um und stapfte weiter.
    Den ganzen Weg vom Waldhaus bis hierher hatte er ihren Körper an seinem gespürt; bei den Stallungen angekommen, war er dann rettungslos erregt. Wie er es geschafft hatte, sie nicht ins Heu zu ziehen und seine Lust zu befriedigen, war ihm ein Rätsel. Doch jetzt verspürte er rasende Kopfschmerzen, und wenn er nicht in Bewegung blieb – sie in Bewegung hielt –, dann könnte die Versuchung wohl doch noch obsiegen. »Ihr«, stellte er fest, als sie um die Hausecke bogen, »könnt mich gern aus allen nur erdenklichen vernünftigen, gesellschaftlich akzeptablen Gründen heiraten. Ich aber heirate Euch, um Euch in mein Bett zu bekommen.«
    Ihr Blick schleuderte Dolche. »Das ist … Gütiger Gott!«
    Honoria blieb wie vom Donner gerührt stehen und starrte geradeaus. Vor ihr lag Somersham Place in der Morgensonne. Es war riesig, vor mindestens hundert Jahren aus honigfarbenem Stein erbaut, und dehnte sich anmutig vor ihr aus, ein schönes, ausgereiftes Bauwerk, vor dem sich eine weite Rasenfläche ausbreitete. Ganz benommen bewunderte sie den See am Ende des Rasens, die von Eichen gesäumte, geschwungene Zufahrt, die weiße, von Kletterrosen überwucherte Mauer. Vom See her war Entengeschnatter zu vernehmen, der Duft von frisch gemähtem Gras würzte die Luft.
    Devil wollte sie zur Herrin über so viel Schönheit machen.
    Dieser Gedanke schoß ihr ungewollt durch den Kopf. Obwohl Devil sie beobachtete, gestattete sie sich einen Moment des Innehaltens, um sich vorzustellen, wie es sein könnte. Für eine solche Aufgabe war sie ausgebildet und erzogen. Vor ihr lag das, was ihr als Schicksal vorbestimmt gewesen war. Doch wenn sie Herzogin würde, gefährdete sie …
    Nein! Sie hatte es sich geschworen.
    Sie verschloß sich der Versuchung, schöpfte tief Atem und betrachtete das Wappen in der Fassade des steinernen Porticos, einen springenden Hirsch inmitten von Königslilien. Unter dem Wappen befand sich ein steinernes Spruchband mit einer Inschrift. Die Worte waren lateinisch – Honoria brauchte einen Moment, um sie zu übersetzen: »Besitzen … und behalten?«
    Starke Finger umschlossen ihre Hand. »Das Motto der Familie Cynster.«
    Honoria hob den Blick gen Himmel. Mit unwiderstehlicher Kraft zog er sie zur Treppe. »Wohin bringt Ihr mich?« Die Vorstellung von Seidenkissen und transparenten Vorhängen drängte sich ihr auf – der ganz private Unterschlupf eines Piraten.
    »Zu meiner Mutter. Übrigens, sie läßt sich am liebsten Her-zogin-Witwe nennen.«
    Sie waren am Kopf der

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